Kurz nach dem Abbruch der Arbeiten an
Duke Nukem Forever (ab 17,99€ bei kaufen) hatte Take-Two 3D Realms
verklagt und
fordert eine Rückerstattung der geleisteten Vorauszahlungen in Höhe von 2,5 Mio. Dollar sowie die vereinbarten Zinsen für den Betrag. Auch will der Publisher das bisher erarbeitete Material und den Quellcode des Spiels; der Vertrag mit dem Studio sah wohl auch vor, dass Take-Two in Eigenverantwortung eine Konsolenfassung des Spiels produzieren darf - angesichts der aktuellen Marktlage wäre das wohl gar ein lukrativeres Unterfangen als eine PC-Version; vor 12 Jahren sah der Markt schließlich noch anders aus.
Laut Informationen von
Gamepolitics befand sich ein bisher noch unangekündigtes Duke Nukem-Spiel in Arbeit. In einer Antwort Apogees auf die Klage heißt es nämlich u.a.:
"Die Rückzahlung der 2,5 Mio. Dollar-Vorauszahlung sollte über die durch DNF erwirtschafteten Einnahmen und/oder ein neues Duke Nukem-basiertes Spiel erfolgen, welches parallel von einem anderen wohlbekannten Studio im Auftrag von Take-Two entwickelt wurde."
Der ursprünglichen Abmachung vom 2.. Oktober 2007 zufolge sollte jenes Projekt Mitte 2010 fertiggestellt werden. Der Arbeitstitel des Spiels war laut Angaben Apogees
Duke Begins. Die Take-Two-Tochter 2K Games habe das Projekt jedoch im April 2009 ohne Absprache mit und Zustimmung der Firma auf Eis gelegt.
GP verweist darauf, dass es mit der
Duke Nukem Trilogy für DS und PSP zwar bereits ein anderes Projekt mit dem blonden Sprücheklopfer gibt - allerdings handelt es sich dabei um eine Kooperation zwischen Apogee und Deep Silver, in die Take-Two in keiner Weise involviert ist. Auch hätte Apogee in jenem Fall sowohl den Namen als auch den Entwickler ja konkret benennen können, da das Spiel schon angekündigt wurde.
Apogee
äußerte sich auch zu den anderen Ansprüchen: Take-Two habe kein generelles Anrecht auf den Quellcode des Spiels. Der Vertrag habe - ohne terminliche Festlegungen - das Abliefern einer Goldmaster-Disk der PC-Version vorgesehen. Take-Two hätte danach höchstens wegen des Quellcodes der vollständigen Fassung anfragen können, falls es Interesse an einer Umsetzung für Macs gegeben hätte. Die Option auf Konsolenversionen hätte der Publisher innerhalb der ersten 30 Tage nach der Veröffentlichung der PC-Version ziehen können und müssen - da diese jedoch niemals erschien, bestünden also auch keine Ansprüche. Take-Two hätte also in jedem Fall erst nach dem Release des PC-Titels den Quellcode anfordern dürfen.
Die Entwickler hätten sechs Mio. Dollar verlangt, um die PC-Version sowie die im ursprünglichen Vertrag nicht vorgesehene Xbox 360-Umsetzung fertigzustellen. Take-Two habe ursprünglich zugestimmt, später aber seine Meinung geändert und den Betrag auf fünf Mio. Dollar reduziert. "In letzter Minute" schließlich habe das Unternehmen nur noch 2,5 Mio. Dollar zahlen wollen, obwohl sich doch vom aktuellen Stand der Entwicklung persönlich hatte überzeugen können. Im April 2009 habe man dem Publisher das Spiel auf PC und Xbox 360 gezeigt - seinerzeit sei der Vertragspartner "beeindruckt und zufrieden" gewesen.