von Julian Dasgupta,

Milo & Kate: Wolken-Charaktere

Milo and Kate (Simulation) von Microsoft
Milo and Kate (Simulation) von Microsoft - Bildquelle: Microsoft
Auf der E3 war das im vergangenen Jahr vorgestellte Milo and Kate nicht gezeigt worden; Microsofts Aaron Greenberg hatte das Ganze vor Kurzem gar als reine Tech-Demo deklariert. Das wiederum sah man bei Lionhead etwas anders.

Wie angekündigt ließ sich Peter Molyneux heute mit Software Gepäck auf der TED-Konferenz blicken, um das Projekt dort vorzustellen. Ein Video der kurzen Präsentation dürfte demnächst von den Veranstaltern ins Netz gepackt werden, Wired UK war allerdings vor Ort und bietet schon mal eine Zusammenfassung des Gezeigten an, das zumindest entfernt an eine Mischung aus Black & White und Die Sims erinnert.

In der Live-Demo durfte sich einer der Anwesenden am Anfang des Spiels versuchen. Milo ist gerade mit seinen Eltern in ein neues Haus gezogen und lernt nun den Spieler kennen. Der Junge begibt sich im Garten auf Schneckensuche; weibliche Spieler bekommen hingegen eine Schmetterlingsjagd präsentiert. Dabei fragte Milo, ob er eines der Tierchen zertreten soll. Was er dann auch tat, nachdem der Nutzer "Go on, squash it!" rief. Neben Sprachkommandos erfasst der Kinect-Titel natürlich auch die Bewegungen des Spielers.  So zeigt man Milo beispielsweise die Schnecken per Handbewegung.

Später musste man dem Protagonisten u.a. noch per Wurfbewegung vorführen, wie man einen Stein wirft, sodass dieser über eine Wasseroberfläche hüpft. Ein Lag beim Erfassen der Bewegung sei aufgefallen, aber insgesamt habe alles funktioniert, so Wired. Je besser man eine Aufgabe erledigt, desto mehr Punkte gibt es als Belohnung.

Milo begab sich dann zum gemeinsamen Abendbrot mit seinen Eltern. Der Spieler habe währenddessen sein virtuelles Zimmer etwas aufräumen und Staub wischen dürfen. Dabei kann man der Konversation der Familie lauschen.

Als der Junge dann einen Teller mit Essen umstößt, wird er von seinen Eltern auf sein Zimmer geschickt, wo er sich dann mit dem Spieler unterhalten kann. Der Nutzer habe Milo dann mit Sätzen wie ""C'mon Milo, you know what parents are like -- they're always getting stressed" beruhigen wollen. Milo habe entsprechend darauf reagiert. Die Reaktionen seien etwas generisch gewesen, hätten aber insgesamt immer gepasst.

Das Tutorial soll laut Molyneux knapp 45 Minuten dauern und dient nicht nur dazu, den Nutzer in das Spiel einzuführen, sondern auch dazu, dieses für ihn zu kalibrieren. Danach soll das Spiel nicht mehr so linear sein, sondern offener werden. Der Spieler werde mit Milo dann auch "düsterere Abenteuer" erleben können.

Im Laufe des Spiels wird man immer wieder Entscheidungen treffen können, die den Charakter des Jungen beeinflussen werden. Kein Milo werde dem anderen gleichen, orakelte der Designer. Die Charakterdaten sollen dabei nicht auf der Konsole gespeichert werden, sondern werden auf zentralen Servern (also: "in der Cloud") geparkt. Das 'Hirn' Milos soll dabei insgesamt 'schlauer' werden, je mehr Leute das Ganze nutzen.

Einen angepeilten Releasezeitraum wollte Molyneux nicht verkünden; Wired spekuliert, dass Microsoft wohl das Weihnachtsgeschäft 2011 im Blick haben dürfte.

Update: Zum Thema 'Tech-Demo': Laut BBC-Angaben ließ Molyneux verlauten, dass sich die Technologie noch in der Mache befindet, Microsoft aber nicht vorhabe, sie zu veröffentlichen. Es könne allerdings nicht ausgeschlossen werden, dass es irgendwann auch mal ein im Handel erhältliches Produkt geben wird. 


Kommentare

Sir Richfield schrieb am
DerGerechte hat geschrieben:Was mich übrigens ein Bischen stutzig macht ist die Tatsache, dass du Wii für ein interessantes Experiment hielst aber diesem Experiment keine Anerkennung gönnst.
Steht ja nirgendwo geschrieben, dass ich logisch bin. ;)
Die Voraussetzungen sind anders.
Hinter der Wii steckt Nintendo, die für vieles stehen, aber sicher nicht für mangelnde Qualität.
Ich fand die Möglichkeiten, die "Fuchtelsteuerung" bringen kann interessant.
Ich mochte den Ansatz der Party Konsole, da ich kaum Leute fand, die meine XBOX Spiele mit mir spielen wollten. Darum besitze ich auch keine PS360.
Mehrere Leute vor einem PC ist auch nicht wirklich die Stärke dieser Platform.
Ich hatte die Hoffnung (Die bisher nicht enttäuscht wurde) dass zumindest die Nintendo Spiele durchweg gut sind und Spaß machen.
(Ja, das gilt eingeschränkt sogar für Wii Music!)
Milo hingegen hat den Molyneux Malus. (Was mein stärkster Antrieb ist, darüber zu lästern. Mich treibt die Hoffnung, die Erwartung einiger Leute ein wenig zu dämpfen. ;))
Was ich bisher sah und las (was nicht wirklich viel ist) läßt mich halt an ein Tamagochi für Fortgeschrittene glauben, wenn ich gemein wäre würde ich sagen Nintendogs HD.
Kinect riecht für mich zu sehr nach "WIR AUCH FUCHTELN!" eines Konsolenherstellers, dessen Zielgruppe bisher nicht darauf "abfährt" - Hier fürchte ich halt, dass denen irgendwann der Atem ausgeht, das System zu unterstützen.
MS selber scheint das Projekt fallen lassen zu wollen.
Ich gebe zu, ich habe mir die Wii auch nicht sofort gekauft, sondern erst einmal ein paar Tests abgewartet und auf Messen damit herumgespielt.
So würde ich das auch bei Milo halten, sollte es denn mal kommen und ich mir doch irgendwann mal eine Xbox 360 schießen sollte. (Bisher gibt es nur zwei Spiele, die mich reizen, das ist zu wenig).
DerGerechte schrieb am
Sir Richfield hat geschrieben:
DerGerechte hat geschrieben:Das ist ja gut, dass du dir deiner Subjektivität bewusst bist.
Danke. Ist nur ab und an schade, dass man extra erwähnen muss, dass mein einfach mal nur seine Meinung sagt.
Schade nur, dass du nicht in der Lage bist die bewundernswerte Komplexität dieses ambitionierten Vorhabens zu erkennen.
DAS liegt daran, dass ich kein Produkt in der Hand halte, dass mich davon überzeugen kann. Bisher gibt es nur Informationen aus dritter Hand die anscheinend lediglich eine Techdemo beinhalten.
Du vergleichst das mit Tamagochi? Das ist zwar ansatzweise richtig, weil es sich um die Umsetzung einer KI handelt. Nur die Dimensionen sollten da nicht unterschätzt werden. Das ist so ähnlich, wie wenn man die Grafik von Mario auf NES mit der von Uncharted 2 vergleicht. Und da es sich in letzten Jahren in Sachen KI nicht viel getan hat, ist dieses Vorhaben doch recht lobenswert und keinesfalls langweilig. In letzter Zeit haben sich alle Entwickler nur um die audiovisuellen Effekte gekümmert und die KI weniger beachtet...leder. Daher begrüße ich diese Entwicklung.
Wenn wirklich mal was an einer KI getan werden sollte, begrüße ich das auch, so ist das nicht.
Dass Molyneux sicherlich übertreibt ist kein Geheimnis. Aber nur weil das Endprodukt nicht an seine unrealistischen Visionen herankommt heißt es nciht, dass es schlecht ist.
Jain. Er verkauft uns seit geraumer Zeit seine Visionen, nur um mit dem fertigen Produkt dann natürlich zu enttäuschen.
Seit B&W habe ich nur noch Häme für jedes Wort von ihm übrig.
Und wieso glaubst du, dass Milo in der Wolke nichts lernen kann? Irgenwie begründest du das nicht. Ich hab das Gefühl du lechzt nach Aufmerksamkeit. Oder wo kommt deine übertriebene negative Einstellung zu ALLEM?
Wenn Milo wirklich aus der Wolke lernen sollte, also aus der Eingabe aller Spieler, dann wird das eher ein soziales Experiment als die Demonstration einer KI. Alleine die Frage "Wie viele Leute lassen die Schnecke...
Sir Richfield schrieb am
DerGerechte hat geschrieben:Das ist ja gut, dass du dir deiner Subjektivität bewusst bist.
Danke. Ist nur ab und an schade, dass man extra erwähnen muss, dass mein einfach mal nur seine Meinung sagt.
Schade nur, dass du nicht in der Lage bist die bewundernswerte Komplexität dieses ambitionierten Vorhabens zu erkennen.
DAS liegt daran, dass ich kein Produkt in der Hand halte, dass mich davon überzeugen kann. Bisher gibt es nur Informationen aus dritter Hand die anscheinend lediglich eine Techdemo beinhalten.
Du vergleichst das mit Tamagochi? Das ist zwar ansatzweise richtig, weil es sich um die Umsetzung einer KI handelt. Nur die Dimensionen sollten da nicht unterschätzt werden. Das ist so ähnlich, wie wenn man die Grafik von Mario auf NES mit der von Uncharted 2 vergleicht. Und da es sich in letzten Jahren in Sachen KI nicht viel getan hat, ist dieses Vorhaben doch recht lobenswert und keinesfalls langweilig. In letzter Zeit haben sich alle Entwickler nur um die audiovisuellen Effekte gekümmert und die KI weniger beachtet...leder. Daher begrüße ich diese Entwicklung.
Wenn wirklich mal was an einer KI getan werden sollte, begrüße ich das auch, so ist das nicht.
Dass Molyneux sicherlich übertreibt ist kein Geheimnis. Aber nur weil das Endprodukt nicht an seine unrealistischen Visionen herankommt heißt es nciht, dass es schlecht ist.
Jain. Er verkauft uns seit geraumer Zeit seine Visionen, nur um mit dem fertigen Produkt dann natürlich zu enttäuschen.
Seit B&W habe ich nur noch Häme für jedes Wort von ihm übrig.
Und wieso glaubst du, dass Milo in der Wolke nichts lernen kann? Irgenwie begründest du das nicht. Ich hab das Gefühl du lechzt nach Aufmerksamkeit. Oder wo kommt deine übertriebene negative Einstellung zu ALLEM?
Wenn Milo wirklich aus der Wolke lernen sollte, also aus der Eingabe aller Spieler, dann wird das eher ein soziales Experiment als die Demonstration einer KI. Alleine die Frage "Wie viele Leute lassen die Schnecke zertreten?" *g*
Ich bin auch der...
DerGerechte schrieb am
Sir Richfield hat geschrieben:Ich fand eher, dass sich das ganz schrecklich anhörte. Schrecklich langweilig vor Allem.
Bisher sehe ich darin ein Next Gen Tamagochi und stelle mir ernsthaft die Frage, warum ich dafür vor dem Monitor stehen und herumhampeln soll...
ABER!!!:
Ich persönlich sehe auch keinen Sinn in Nintendogs und es ging weg wie warme Semmeln.
Ich sehe auch keinen Sinn im MW2 MP und das verkaufte sich blendend.
Insofern sehe ich die Subjektivität meiner Aussage durchaus ein.
Das ist ja gut, dass du dir deiner Subjektivität bewusst bist. Schade nur, dass du nicht in der Lage bist die bewundernswerte Komplexität dieses ambitionierten Vorhabens zu erkennen. Du vergleichst das mit Tamagochi? Das ist zwar ansatzweise richtig, weil es sich um die Umsetzung einer KI handelt. Nur die Dimensionen sollten da nicht unterschätzt werden. Das ist so ähnlich, wie wenn man die Grafik von Mario auf NES mit der von Uncharted 2 vergleicht. Und da es sich in letzten Jahren in Sachen KI nicht viel getan hat, ist dieses Vorhaben doch recht lobenswert und keinesfalls langweilig. In letzter Zeit haben sich alle Entwickler nur um die audiovisuellen Effekte gekümmert und die KI weniger beachtet...leder. Daher begrüße ich diese Entwicklung.
Dass Molyneux sicherlich übertreibt ist kein Geheimnis. Aber nur weil das Endprodukt nicht an seine unrealistischen Visionen herankommt heißt es nciht, dass es schlecht ist.
Und wieso glaubst du, dass Milo in der Wolke nichts lernen kann? Irgenwie begründest du das nicht. Ich hab das Gefühl du lechzt nach Aufmerksamkeit. Oder wo kommt deine übertriebene negative Einstellung zu ALLEM?
Easy Lee schrieb am
Ich verstehe nicht warum Milo die Tech-Demo ist und Kinect Sports das Spiel. Im Bezug auf Anspruch, Wiederspielwert, Umfang und Kreativität müsste es doch genau anders herum sein.
schrieb am