hört sich gut an aber am ende wird das gere übliche geboten
von Jörg Luibl,
gc-Eindruck: Fable III
Wer von euch hat Fable II durchgespielt? Mit dieser Frage leitete Peter Molyneux seine kurze Präsentation des dritten Teils ein. Und er gab sich sichtlich enttäuscht, als nur zwei der Anwesenden acht Zuhörer die Hand hoben. Diese Quote will Molyneux mit dem dritten Teil erhöhen, denn es soll nicht nur mehr Entscheidungen und mehr Drama geben, sondern auch eine bessere Storystruktur.
Anstatt wie gewöhnlich über Erfahrungspunkte immer stärker zu werden, sammelt man in Fable III nach den Missionen immer mehr Anhänger. Das Aufleveln wird über einen eigenen Level namens "The Road to Rule" dargestellt: Wenn man ihn betritt, symbolisieren zig Tore mit einer Burg im Hintergrund, wie weit es noch bis zur Krönung ist - und für jedes Tor braucht man eine bestimmte Anhängerzahl. Interessant sind die Schatzkisten zwischen den Toren: Hier kann man sich entscheiden, welche man auf dem Weg zu Ziel öffnen will und erhält dadurch spezielle Missionen bzw. Spielelemente - eine Kiste könnte die Kaufoption auf Häuser beinhalten, eine andere den Auftrag, den König möglichst schnell zu töten oder eine bestimmte Person zu retten. Es wurde allerdings nicht ganz klar, wie wichtig diese Entscheidungen für die Story sind.
Auch bei den Waffen gibt es Veränderungen, denn Molyneux & Co haben keine Lust mehr auf die Erschaffung von zig Totmachern, die am Ende keiner nutzt: Anstatt die Zahl also von 100 auf 200 zu erhöhen, geht man einen ganz anderen Weg. Je nach Kampfstil ändert sich das Aussehen der Klinge. Wer über wildes Knopfgedrücke loslegt, bekommt irgendwann eine kurze, breite Hiebwaffe. Wer abwartet und ausweicht, bekommt eine elegantere und längere Klinge. Und wenn man vornehmlich Unschuldige tötet, wird das Schwert vor Blut triefen. Neu ist auch, dass diese personalisierten Waffen an Wert gewinnen: Wer ein 08/15-Langschwert für 10 Gold kauft, kann sein entwickeltes vielleicht irgendwann für 1000 verkaufen - wenn man es dann noch abgeben will. Auf diese Art soll man ein besonderes Verhältnis zur eigenen Waffe aufbauen.
Schade, dass Peter Molyneux mehr über Fable III sprach als er letztlich zeigte - die Präsentation von The Witcher 2 war da wesentlich ergiebiger. Trotzdem sind da einige kreative Ideen im Anmarsch, die ich gut finde: Zum einen das visuelle Aufbrechen der immer gleichen Level-up-Tretmühle über das Symbol des langen Weges. Da steht man vor den ersten Toren und denkt sich. Hey, so weit ist es noch bis zum Königreich? Zum anderen die Anpassung der Waffen an den eigenen Kampfstil sowie ihr Wertgewinn. In so vielen 08/15-Rollenspielen bekommt man hunderte Klingen, die einem beim nächsten Aufstieg schon wieder vollkommen egal sind, weil man stärker geworden ist und plötzlich mächtigere Waffen erhältlich sind.
gc-Eindruck: gut