von Jan Wöbbeking,

Take-Two-Boss: "Dauerhaft hohe Qualität überlebt Booms wie Free-to-play"

Take-Two Interactive (Unternehmen) von Take-Two Interactive
Take-Two Interactive (Unternehmen) von Take-Two Interactive - Bildquelle: Take-Two Interactive
Der CEO des GTA-Publishers Take-Two, Strauss Zelnick, hat ausgesprochen, was viele Spieler klassischer Titel denken: Die meisten Free-to-play-Spiele besäßen keine besonders hohe Qualität, erklärte er auf der Credit Suisse Annual Technology Conference (via Gamespot.com). Er sei nicht scharf auf den Markt solcher Titel. Gründe dafür seien z.B. wenige zahlende Spieler und eine allgemein niedrige Qualität. In der Geschichte der Unterhaltungsindustrie seien aber nur solche Firmen dauerhaft erfolgreich gewesen, die ihre Kunden mit Qualität begeistern konnten:

"Das Problem mit dem Free-to-play-Modell ist, dass 95-97 Prozent der Leute, die sich mit deinen Inhalten beschäftigen, nicht dafür zahlen. Drei bis fünf Prozent tun es - an einem guten Tag vielleicht zehn Prozent."

Im Gegensatz dazu würden 100 Prozent der Spieler von Take-Two-Titeln für sie bezahlen.

"Ein Grund dafür, dass Free-to-play-Firmen wie Zynga eine gewisse Zeitperiode lang so erfolgreich waren, lag daran, dass sie keinerlei Akquise-Kosten hatten, denn sie konnten Facebook als kostenlose Akquise-Plattform nutzen. Dann änderte sich Facebook und Zynga änderte sich auch.

(...)

Eine andere problematische Sache mit Free-to-play-Spielen ist, dass sie in den meisten - aber nicht allen - Fällen weniger fesselnd sind. Und wenn man sich die Geschichte des Unterhaltungsgeschäfts - quer durch alle Medien - anschaut, waren nur solche Unterhaltungsfirmen dauerhaft erfolgreich, die ihre Konsumenten mit unheimlich hoher Qualität begeistert haben. Und ich habe wirklich noch niemals eine erfolgreiche Unterhaltungsfirma gesehen, die keine Strategie für die Produktion von hochwertigen Inhalten besaß. Nicht jeder kann das erreichen, aber man sollte es wenigstens versuchen!"


Obwohl Zelnick nicht sonderlich daran interessiert sei, Free-to-play-Spiele zu produzieren, verstehe er, dass der Markt Potential besitze:

"Ich denke das Modell ist ganz anders, der Konsument ist anders, die demographische Zielgruppe ist anders. Es ist definitiv vorhanden, aber es ist nicht unser Feld großer Expertise."

Smartphone-Spielen gegenüber zeigt sich Zelnick dem Gespräch nach schon eher aufgeschlossen, falls die Hardware sich weiterentwickle. Momentan seien die erhältlichen Geräte und ihre Konsumenten dafür noch nicht reif:

"Aber wenn das sich ändert, wenn die Rechenpower eines Smartphones der einer Konsole ähnelt, wenn die Leute robuste, qualitativ hochwertige Unterhaltung auf einem Smartphone spielen wollen, können und sollten wir zur Stelle sein!"
Quelle: Gamespot.com

Kommentare

Alter Sack schrieb am
Xris hat geschrieben: Was zieht denn noch sonst noch so "Leistung" von der überirdischen Hardware?
Die reine Auflösung jedenfalls nicht ... ich mach dir einen einfarbigen Hintergrund und platziere in der Mitte einen andersfarbigen Würfel den ich drehen kann wie ich will. Das schafft dann sogar der Prozessor meiner Kaffeemaschine in 16k/240fps ... nur mal so als Beispiel ...
Liesel Weppen schrieb am
Xris hat geschrieben: Was zieht denn noch sonst noch so "Leistung" von der überirdischen Hardware?
KI-Berechnungen, Netzwerkstuff, vorallem Physikberechnungen.
Wenn man mal von der reinen Auflösung ausgeht, zieht da auch noch Antialiasing, Transparenzeffekte, Texturcorrection, Bumpmapping und was weiß ich nicht noch alles Leistung.
108p wären auf der PS4 kein Problem, 1080p schafft sogar mein Smartphone lockerflockig mit 60fps. "Nur" müsste man dazu halt auf ein paar andere Effekte verzichten. Die meisten Entwickler/Publisher "drosseln" dann halt lieber auf weniger als 1080p und/oder nur 30fps, um eben nicht auf anderweitige Effekte verzichten zu müssen.
Die PS3 und X360 wurden zwar mit HD beworben, konnten sie ja auch, z.B. BDs abspielen (zumindest die PS3), aber die Spiele die tatsächlich in 1080p liefen, waren eher die Ausnahme. "Normal" war da eher 720p.
Und aus oben beschriebenen Gründen, sahen die 1080p-fähigen Spiele meist noch nichtmal besser aus als ihre "nur 720p" Kollegen.
Xris schrieb am
OriginalSchlagen hat geschrieben:
Xris hat geschrieben: Weil ja nur die PS4 gelegentlich 1080p und in den schönsten Momenten sogar mal 60 Fps liefert. :lol: Sry aber wer im Glashaus sitzt, sollte nicht mit Steinen werfen. Es ist im Hinblick darauf das beide Hersteller schon zu Beginn der Last Gen mit angeblichen 1080p geprallt haben erbärmlich das noch nicht mal die Next Gen standardmässig native 1920x1080 packt wo doch diese Auflösung auf dem PC schon seit spätestens 2009 Standard ist.
Topic:
Qualität ist relativ. Ich würde GTA nicht mal mit der Kneifzange anpacken.
Weil die Auflösung das Einzige ist, was Leistung zieht. :roll:
Und Qualität ist nicht relativ. So ein Schwachsinn. Ich spiele keine Sportspiele, habe eine tiefe Abneigung gegen FIFA, PES, NBA 2k und was weiss ich. Die Qualität kann und will ich aber keinem Spiel der Reihen absprechen.
Was zieht denn noch sonst noch so "Leistung" von der überirdischen Hardware?
Und natürlich liegt Qualität im Auge des Betrachters. Das war nie anders.
3nfant 7errible schrieb am
Yo, ist PR, klar. Aber ist trotzdem zur Abwechslung mal schön, wenn PR und Realität nicht meilenweit auseinander liegen :)
Die Qualität ist vorhanden genauso wie der Erfolg. Ich wette lolEA und lolUbisoft wünschten sich auch ein eigenes GTA zu haben, nur haben die nicht die entsprechenden XXL Cojones, um dafür auch die Extra-Meile zu gehen :baeh:
inditronic schrieb am
Spiele für Smartphone/Tablet funktioneren schon, wie ihr erwähnt funktioniert X Com super, FTL spielt sich meiner Meinung nach besser als auf dem PC und spiele die auf Touch ausgelegt sind wie "The Room" machen auf dieser Plattform am meisten Spaß.
Ich sehe die Zukunft von Tablets als sowohl stationäre als auch mobile Devices. Bin ich zuhause streame ich den Content an den TV/Beamer und nutze einen Controller bin ich unterwegs spiele ich mobile Inhalte. So gesehen ist ein Tablet/Smartphone auch vielseitiger einsetzbar als zum Beispiel eine Spielekonsole.
Ich denke in wenigen Jahren haben Tablets die Power der Current Gen erreicht.
schrieb am