von Jörg Luibl,

gc-Eindruck: Amy

Amy (Action-Adventure) von Lexis Numérique / Namco Bandai
Amy (Action-Adventure) von Lexis Numérique / Namco Bandai - Bildquelle: Lexis Numérique / Namco Bandai
Lust auf subtilen Horror mit kreativen Ideen und sichtbaren Emotionen? Dann solltet ihr Amy im Auge behalten. Das Spiel hat mich in Köln richtig neugierig gemacht: Zwar deutet das Szenario zunächst auf typische Zombie-Action, aber es geht eher in Richtung Silent Hill und ICO - darum, was die beiden Frauen im Jahr 2034 im mittleren Westen der USA erleben.

Man spielt die zwanzigjährige Lana, die zusammen mit der achtjährigen Amy nach einer mysteriösen Katastrophe ums Überleben kämpft. Die Menschheit wird von einem Virus heimgesucht, der auch Lana infiziert hat: Wenn sie ihm zu lange ausgesetzt ist, verwandelt sie sich in einen Zombie - und zwar rasend schnell. Man kann quasi im Sekundentakt beobachten, wie ihre Venen anschwillen, wie ihre Augen glasiger und ihre Bewegungen starrer werden. All das sieht allerdings auch deutlich besser aus als die Animationen der Monster.

Nur in der Nähe Amys kann Lana kurzfristig geheilt werden. Warum eigentlich? Was ist mit diesem Mädchen? Das ist das große Geheimnis des Abenteuers. Das Verhältnis zu und die Emotionen von Amy werden wunderbar inszeniert: Die Kleine zeigt ihre Angst, indem sie zittert oder verschreckt nach dem Anblick einer Leiche zurück taumelt. Sie rennt weg, wenn sie sich unwohl fühlt und genau das sorgt für eine starke Bindung. Um sie zu beruhigen, kann Lana ihre Hand nehmen - und dabei spürt sie den Herzschlag der Kleinen; ein tolles Features.

So bewegt sich das tragisch verbundene Duo langsam durch eine bedrohliche Welt. Wenn man als Lana dem Virus verfällt, sieht man diese auch durch ihre Augen - wabernd, unscharf, unheimlich. Zwar kann sie auch mit kleinen und auf dauer zerbrechlichen Waffen kämpfen, aber die einfache Action aus Schlag und Ausweichen steht hier nicht im Vordergrund. Man sollte sich schleichend und vorsichtig bewegen, die Routen der Zombies ausspähen und auf Kleinigkeiten wie Glas achten, das bei Betreten verräterisch knirscht. Man kann sich in Schränken verstecken und grässliche Kreaturen im Spiegel beobachten, die den Raum durchsuchen.

Die Interaktion mit Amy ist auch spielerisch sinnvoll: Man kann ihr sagen, dass sie stehen bleiben soll, aber man kann sie auch Hebel bedienen lassen oder in schmale Schächte schicken, um in verschlossene Räume zu gelangen. Dann ist Lana natürlich in großer Gefahr zum Zombie zu mutieren und muss schnell in die Nähe der Kleinen. All das erinnert angenehm an ICO, wo ebenfalls ein ungleiches Duo unterwegs war. Amy bleibt übrigens bei interessanten Gegenständen stehen und kann sogar hacken.

Aber es gibt noch ein größeres Geheimnis, das sich in Zeichen an Wänden offenbart: Diese kann sie abmalen, was eine gefährlich lange Zeit dauert, um sie später als Kraft einzusetzen. Dazu gehört z.B. ein temporärer Schutzschild. Das Spiel wird von Vector Cell für Lexis Numerique entwickelt, soll Anfang nächsten Jahres für PC, PSN sowie XBL erscheinen und acht bis dreizehn Stunden Unterhaltung bieten. Und der Preis ist heiß: Man will es für zehn Euro veröffentlichen, obwohl es aktuell locker mit Silent Hill: Downpour mithalten kann, was die Qualität des Spieldesigns angeht. Ich freue mich unheimlich auf dieses Abenteuer!

gc-Eindruck: sehr gut



Kommentare

Freekdeluxee schrieb am
klingt spannend ..... ich lass mich überraschen :D
KingDingeLing87 schrieb am
hmmm...
Hört sich interessant an.
Mal die ersten Trailer, sprich Gameplayvideos abwarten. 8)
holydürüm schrieb am
in die Hose mache, muss ich wohl doch mal reinschnuppern
iih :mrgreen: :wink:
LostPublic schrieb am
Hört sich wirklich ziemlich spannend an. Obwohl ich mir bei Spielen wie Silent Hill & Co immer sprichwörtlich in die Hose mache, muss ich wohl doch mal reinschnuppern wenns raus kommt. Behalt ich im Auge ;)
schrieb am