von Julian Dasgupta,

EA Chicago: Studioschließung

Electronic Arts (Unternehmen) von Electronic Arts
Electronic Arts (Unternehmen) von Electronic Arts - Bildquelle: Electronic Arts
Im Rahmen der Bekanntgabe der jüngsten Geschäftszahlen hatte die Geschäftsführung von Electronic Arts nochmals den Restrukturierungskurs bekräftigt. Was auch Veränderungen im Personalbereich mit sich bringen soll. So wurde verkündet, dass die Chertsey-Abteilung geschlossen wird - zumindest ein Teil der Mitarbeiter soll allerdings in einem anderen Bereich des Unternehmens Unterschlupf finden.

Kotaku will nun aus "zuverlässiger Quelle" erfahren haben, dass EA Chicago das nächste Studio sein könnte, dem der Rotstift droht. Das Team hatte zuletzt Def Jam: Icon und Fight Night Round 3 produziert und arbeitet derzeit an einem Prügelspiel auf Basis der Marvel-Lizenz sowie einer Fortsetzung zu Def Jam: Icon.

Dem Maulwurf zufolge sollen die Mitarbeiter heute über die Schließung der Zweigstelle informiert worden sein - insgesamt sind etwa 170 Entwickler bei EA Chicago angestellt. Die DJ: Icon 2 soll eingestellt werden, das Marvel-Projekt dagegen wird wohl fertiggestellt werden.

*Update* Mittlerweile liegt auch die Bestätigung der Schließung in Form einer Mitteilung von Frank Gibeau, Chef des EA Games-Labels, vor. Der Publisher sehe jede Marke und Filiale als eine Stadt bzw. einen Staat. Man sei sich bewusst, dass Spiele große Investitionen und oft eine Verlängerung der Entwicklungszeit bedingen, man sei willens, Risiken einzugehen und langfristig zu investieren.

"Aber jedes Team ist auch dafür verantwortlich, stets vertretbare und begründbare Wege zu gehen, die die Profitabilität gewährleisten sollen. Das Festhalten an dieser Strategie ist es, was uns die finanziellen Ressourcen und die Flexibilität gibt, mit neuen Projekten Risiken einzugehen.

Leider konnte EA Chicago diesen Ansprüchen nicht genügen. Das Studio ist in den vergangenen drei Jahren stark gewachsen - die Einnahmen mit den dort entwickelten Spielen allerdings nicht."

Basierend auf dem derzeitigen Stand könnte EA Chicago frühestens im Geschäftsjahr 2011 die Gewinnzone erreichen, führt Gibeau weiter aus. Die Entscheidung, das Studio zu schließen, sei die schwerste gewesen, die er bisher in seiner beruflichen Laufbahn treffen musste. Man werden vielen der Mitarbeiter Jobs in anderen EA-Sparten anbieten, alle anderen würden natürlich eine Abfindung erhalten.


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