von Julian Dasgupta,

EA: Massiver Verlust

Electronic Arts (Unternehmen) von Electronic Arts
Electronic Arts (Unternehmen) von Electronic Arts - Bildquelle: Electronic Arts


Im Weihnachtsquartal konnte Electronic Arts Einnahmen von 1,65 Mrd. Dollar verbuchen und damit den Umsatz des gleichen Quartals des Vorjahres um 151 Mio. Dollar überbieten. Weniger gut sieht es allerdings im Rest der Bilanz aus: Der Publisher musste einen Verlust in Höhe von 641 Mio. Dollar hinnehmen - vor einem Jahr hatte man ein Minus von 33 Mio. verzeichnet.

Das dritte Geschäftsquartal des Unternehmens sei schlechter gelaufen als erwartet, merkt John Riccitiello an. Man sei enttäuscht, die Prognosen für das gesamte Geschäftsjahr nach unten korrigieren zu müssen. Allerdings habe man das Versprechen eingehalten, bessere Qualität abzuliefern. 13 Spiele hätten im vergangenen Jahr eine Durchschnittswertung von 80 oder höher erhalten - kein anderer Dritthersteller habe das geschafft. Im Jahr zuvor waren es nur sieben Spiele gewesen, die jene Marke überschreiten konnten.

Eine Pleite muss der Marktführer naturgemäß nicht befürchten, besitzt man doch Cash-Reserven, Beteiligungen und andere Assets im Wert von 3,637 Mrd. Dollar. Zählt man noch den Wert von anderen Besitztümern wie Grundstücken oder Equipment hinzu, kommt man auf 5,204 Mrd. Dollar.

Das Unternehmen ging auch näher auf die angekündigten Einsparmaßnahmen ein und nannte ein paar Zahlen. Insgesamt 1.100 Angestellte, knapp elf Prozent der Belegschaft, haben ihre Arbeitsplätze räumen müssen oder werden dies in den kommenden Monaten tun, auch werde man insgesamt zwölf Standorte schließen. Für das kommende Geschäftsjahr geht man von deutlich niedrigeren operativen Kosten aus.

Ein paar weitere Zahlen: In Nordamerika war EA mit einem Marktanteil von 20 Prozent der führende Publisher, in Europa musste man sich mit 16 Prozent nur Nintendo geschlagen geben.

FIFA 09 hat sich laut Angaben des Unternehmens bis dato über 7,8 Mio. Mal verkaufen können und war damit EAs erfolgreichste Produktion. Mäßige Wertungen hin oder her: Need for Speed: Undercover wanderte bisher 5,2 Mio. Mal über den Ladentisch.

300.000 zahlende Abonnenten habe Warhammer Online: Age of Reckoning am Ende des vergangenen Quartals in Nordamerika und Europa gehabt, merkt das Unternehmen zudem an und verkündet zudem, dass der Umsatz durch Downloadinhalte, Online- und Handyspiele um 27 Prozent auf 313 Mio. Dollar gestiegen ist.

Für das komplette, am 31. März endende Geschäftsjahr rechnet EA mit einem Umsatz in Höhe von 4,2 bis 4,25 Mrd. Dollar - deutlich weniger als noch im letzten Quartal, als man von 4,9 bis 5,15 Mrd. Dollar ausging. Neben dem unter den Erwartungen gebliebenen Weihnachtsquartal hängt dies auch mit der Verschiebung von Die Sims 3, Dragon Age: Origins und Der Pate II in das nächste Geschäftsjahr zusammen.

Für das Geschäftsjahr 2010 (1. April 2009 bis 31. März 2010) sagt der Publisher derzeit Einnahmen von 4,2 bis 4,25 Mrd. Dollar voraus - vor einem Jahr hatte Riccitiello noch orakelt, in jenem Zeitraum einen Umsatz von bis zu sechs Mrd. Dollar erwirtschaften zu können.

Auf die einzelnen Märkte aufgeschlüsselt ergibt sich beim Umsatz im 3. Geschäftsquartal bzw. dem 4. Kalenderquartal 2008 das folgende Bild:

Markt - Anteil (Anteil im gleichen Quartal des Vorjahres)

  • Nordamerika - 58% (51%)
  • Europa - 38% (44%)
  • Asien - 4% (5%)


 



Auf die einzelnen Plattformen aufgeschlüsselt:



 



Plattform - Anteil (Vorjahreswert) - veröffentlichte Titel (Vorjahreswert)



 

  • Xbox 360 - 16% (13%) - 8 (5)
  • PS3 - 13% (7%) - 7 (5)
  • Wii - 11% (9%) - 12 (7)
  • PS2 - 8% (20%) - 7 (7)
  • PC - 7% (10%) - 13 (4)
  • NDS - 7% (8%) - 9 (5)
  • PSP - 2% (5%) - 3 (4)
Quelle: Investor Relations

Kommentare

Master Chief 1978 schrieb am
A/W hat geschrieben:Wer sich so rumschubsen lässt bzw. sich überhaupt
auf EA einlässt , hat nichts anderes verdient.
???? Was fürn quark, Bioware und Pandemic wurden von ihrer Muttergesellschaft an EA verkauft. Die hatten alle keine wahl. Was sollten sie denn tun? Kündigen und dann auf der Strasse sitzen?
4P|moshman hat geschrieben:Ich bin mir nicht sicher, aber meines Wissens verkauft Mirrors Edge sich nicht wirklich gut.
Und selbst wenn, wenn du Spielehersteller/Publisher wärst, würdest du sicher alle Serien die sich gut verkaufen sofort einstampfen oder? Kluges Kind Laughing

Scheinst das missverstanden zu haben! Ich wollte mit meiner aussage über Fortsetzungen nur sagen dases sich hier wieder um ein Typisches EA verhalten geht. Und auch wenn es noch kein Dead space 555 gibt, könnte es das irgendwann. Die gefahr ist bei EA durchaus gegeben.
4P|moshman hat geschrieben:Du sprichst mir aus der Seele ! Was hat mich dieses Jahr Dead Space 2009 angekotzt. Kaum Neuerungen, bis auf die neu dazugekommenen abtrennbaren Gliedmassen. Oder Mirrors Edge 44. Ich fands schon seit Teil 3 Langweilig aber anscheinend gibts Leute die auch bei Teil 44 ( die ganzen Spin Offsnicht einberechnet) noch gern durch die Städe hüpfen. Von Army of 99 fang ich erst garnicht an. " Soldaten die sich in einem "tollen" (rofl) Koopmodus durch die Gegend ballern und sich selbst verbal niedermachen. Gab es schon so oft von EA. Das die ganz alten Spieleserien wie Fifa überhaupt keiner Verbesserungskur unterzogen werde, merkt man vorallem daran, das das Spiel dieses Jahr von vielen als besser als PES bezeichnet wird
Hm ich weiß garnicht wie du nach den paar beispielen die du da gibst die ganzen tollen sachen wie Spore oder die hinrichtung der Hauseigenen NFS serie vergessen kannst? Und nur weil man seine Felle davon schwimmen sah hat man sich aufgemacht und endlich mal an Fifa geschraubt! Wie lange haben denn die Fans eine neue Ballphysik gefordert? Und wann hat Ea sich darum gekümmert? Ja auch ich habe...
Wavrider1 schrieb am
meinetwegen können die sogar noch mehr verluste machen.
Nicht nur das sie die auf ihren Fließbandschrott auch noch stolz sind ,nein sie tun auch noch so als wenn sie die kings auf dem Markt wären. Wird zeit das es mal wieder ne schöne Krise auf dem Spielemarkt gibt . das belebt den Geist. Und das kann EA weiß Gott gut gebrauchen.
War das noch ne schöne Zeit als es viele kleine Sppielschmieden gab die sich mehr auf die Qualität eines Spiels konzentriert haben als auf die fetten ,schmierigen Aktionäre die nur Dollarzeichen in den Augen haben.
"Zum Teufel mit dem Konzerndenken!!"
Dave1978 schrieb am
Rettet EA! Kauft mehr Fliessbandspiele!
k|rookie schrieb am
EA hat zum Teil den PC-Markt verganenes Jahr einfach vernachlässigt.
Ein Fifa 09 mit veralteter Grafik, kein neues Battlefield oder nur halbherzige Konsolenports.
EA sollte einfach nur ein gesundes Gleichgewicht zwischen den ganzen Plattformen finden und den Entwicklern mehr Zeit und Freiraum/Kreativität gewähren und nicht "schnell schnell" ein FIFA oder NFS rauskloppen.
Klar kann so kein Verlust von über einer halben Milliarden gedeckt werden, aber wenn EA endlich erkennt, dass es das Wert ist, mehr Geld in Spiele speziell für den PC zu stecken(anstatt für wenig Geld zu portieren), würde EA bestimmt von den PC-Spielern belohnt werden.
EA muss einfach wieder mehr auf Qualität setzen und auf das, was die Kunden wollen, eingehen - anstatt das umzusetzen, was sie glauben, was wir wollen. :wink:
X-mon schrieb am
ich find man sollte nicht gleich anfangen rumm zu flamen nur weil man sich vielleicht ein Spiel gekauft hat was nicht toll war und dann hier rumm heult das EA scheisse wäre....man kann auhc einfach ma die demo zocken oder n test lesen bevor man sich was kauft immerhin wird man ja nicht gezwungen EA produkte zu kaufen!
schrieb am