Electronic Arts
04.02.2009 01:38, Julian Dasgupta

Massiver Verlust

Im Weihnachtsquartal konnte Electronic Arts Einnahmen von 1,65 Mrd. Dollar verbuchen und damit den Umsatz des gleichen Quartals des Vorjahres um 151 Mio. Dollar überbieten. Weniger gut sieht es allerdings im Rest der Bilanz aus: Der Publisher musste einen Verlust in Höhe von 641 Mio. Dollar hinnehmen - vor einem Jahr hatte man ein Minus von 33 Mio. verzeichnet.

Das dritte Geschäftsquartal des Unternehmens sei schlechter gelaufen als erwartet, merkt John Riccitiello an. Man sei enttäuscht, die Prognosen für das gesamte Geschäftsjahr nach unten korrigieren zu müssen. Allerdings habe man das Versprechen eingehalten, bessere Qualität abzuliefern. 13 Spiele hätten im vergangenen Jahr eine Durchschnittswertung von 80 oder höher erhalten - kein anderer Dritthersteller habe das geschafft. Im Jahr zuvor waren es nur sieben Spiele gewesen, die jene Marke überschreiten konnten.

Eine Pleite muss der Marktführer naturgemäß nicht befürchten, besitzt man doch Cash-Reserven, Beteiligungen und andere Assets im Wert von 3,637 Mrd. Dollar. Zählt man noch den Wert von anderen Besitztümern wie Grundstücken oder Equipment hinzu, kommt man auf 5,204 Mrd. Dollar.

Das Unternehmen ging auch näher auf die angekündigten Einsparmaßnahmen ein und nannte ein paar Zahlen. Insgesamt 1.100 Angestellte, knapp elf Prozent der Belegschaft, haben ihre Arbeitsplätze räumen müssen oder werden dies in den kommenden Monaten tun, auch werde man insgesamt zwölf Standorte schließen. Für das kommende Geschäftsjahr geht man von deutlich niedrigeren operativen Kosten aus.

Ein paar weitere Zahlen: In Nordamerika war EA mit einem Marktanteil von 20 Prozent der führende Publisher, in Europa musste man sich mit 16 Prozent nur Nintendo geschlagen geben.

FIFA 09 hat sich laut Angaben des Unternehmens bis dato über 7,8 Mio. Mal verkaufen können und war damit EAs erfolgreichste Produktion. Mäßige Wertungen hin oder her: Need for Speed: Undercover wanderte bisher 5,2 Mio. Mal über den Ladentisch.

300.000 zahlende Abonnenten habe Warhammer Online: Age of Reckoning am Ende des vergangenen Quartals in Nordamerika und Europa gehabt, merkt das Unternehmen zudem an und verkündet zudem, dass der Umsatz durch Downloadinhalte, Online- und Handyspiele um 27 Prozent auf 313 Mio. Dollar gestiegen ist.

Für das komplette, am 31. März endende Geschäftsjahr rechnet EA mit einem Umsatz in Höhe von 4,2 bis 4,25 Mrd. Dollar - deutlich weniger als noch im letzten Quartal, als man von 4,9 bis 5,15 Mrd. Dollar ausging. Neben dem unter den Erwartungen gebliebenen Weihnachtsquartal hängt dies auch mit der Verschiebung von Die Sims 3 , Dragon Age: Origins und Der Pate II in das nächste Geschäftsjahr zusammen.

Für das Geschäftsjahr 2010 (1. April 2009 bis 31. März 2010) sagt der Publisher derzeit Einnahmen von 4,2 bis 4,25 Mrd. Dollar voraus - vor einem Jahr hatte Riccitiello noch orakelt, in jenem Zeitraum einen Umsatz von bis zu sechs Mrd. Dollar erwirtschaften zu können.

Auf die einzelnen Märkte aufgeschlüsselt ergibt sich beim Umsatz im 3. Geschäftsquartal bzw. dem 4. Kalenderquartal 2008 das folgende Bild:

Markt - Anteil (Anteil im gleichen Quartal des Vorjahres)

  • Nordamerika - 58% (51%)
  • Europa - 38% (44%)
  • Asien - 4% (5%)

 

Auf die einzelnen Plattformen aufgeschlüsselt:

 

Plattform - Anteil (Vorjahreswert) - veröffentlichte Titel (Vorjahreswert)

 

  • Xbox 360 - 16% (13%) - 8 (5)
  • PS3 - 13% (7%) - 7 (5)
  • Wii - 11% (9%) - 12 (7)
  • PS2 - 8% (20%) - 7 (7)
  • PC - 7% (10%) - 13 (4)
  • NDS - 7% (8%) - 9 (5)
  • PSP - 2% (5%) - 3 (4)

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