Xbox 360
10.07.2007 08:06, Julian Dasgupta

Mehr Offenheit gefordert

Newsweek-Reporter N'Gai Croal geht die von Microsoft angekündigte Verlängerung der Garantiezeit für 'beringte' Geräte nicht weit genug . Der Hersteller habe ihm zufolge nur zwei Möglichkeiten, die Spieler nicht noch mehr zu verärgern: Microsoft sollte entweder einen vollständigen Rückruf tätigen oder deutlich offener mit dem Problem umgehen.

Das bisherige Verhalten des Konzerns erinnere eher an einen Ehemann, der seine Untreue eingesteht, nachdem seine Frau bereits Lippenstift auf dem Hemd gefunden hat, und dann versucht, mit einem Blumenstrauß und einer Schachtel Pralinen alles wieder in's Lot zu bringen. Grünzeug und Naschwerk seien aber nicht ausreichend, sagt Croal, und kritisiert, dass Microsoft über das Eingestehen des Fehlers hinaus bisher mit Informationen geizt.

Beispielsweise wollte man sich auf Nachfrage nicht klar dazu äußern, ob auch die Elite von jenen Problemen geplagt ist bzw. sein wird. Auch fehlen bisher Informationen darüber, ob die mit dem zusätzlichen Kühlblech ausgestattete Serie bereits im Handel erhältlich ist und wie Interessenten, die vielleicht heute noch eine Xbox 360 erwerben wollen, anhand der Seriennummer erkennen könnten, ob das System, das sie in der Hand halten, doch noch fehleranfälliger ist.

Letzteres scheint ein mehr als wahrscheinliches Szenario, orakelt Croal und verweist darauf, dass Microsoft den Handel Ende des vergangenen Jahres mit den eigenen Konsolen quasi überversorgt habe ("stuffing the retail channels"), um auf jeden Fall die angepeilte 10-Millionenmarke zu erreichen. Dementsprechend viele Zeitbomben dürften auch noch unterwegs sein. So laufe es wohl darauf hinaus, dass Fans ihre Geräte öffnen und diese untersuchen, um anderen dann die entsprechenden Informationen bzgl. der Serien zur Verfügung zu stellen - obwohl Microsoft dies hätte selbst machen können und sollen.

Diese Informationspolitik sei genauso unakzeptabel wie das Verhalten, weiterhin fehleranfällige, noch im Handel befindliche Geräte im Umlauf zu lassen. Der Verweis auf die verlängerte Garantiezeit werde nicht wirklich ausreichen, um frustrierte Fans zu beschwichtigen, deren Konsole im Herbst während einer GTA IV- oder Halo 3-Sitzung abgeraucht sein könnte. Croal kann verstehen, dass sich Microsoft angesichts möglicher Sammelklagen eher bedeckt halten möchte, das Unternehmen müsse sich allerdings entscheiden, ob man nun den für den Konzern oder die Fans besten Ausweg aus dieser Situation sucht.

0
0
Kommentare

Du musst mit einem 4Players-Account angemeldet sein, um an der Diskussion teilzunehmen.

Es gibt noch keine Beiträge. Erstelle den ersten Beitrag und hole Dir einen 4Players Erfolg.