von Julian Dasgupta,

Midway: Verkauf unter der Lupe

Ende 2008 hatte Sumner Redstone seinen Anteil von knapp 87 Prozent an Midway abgetreten und die Probleme des ohnehin klammen Publishers plötzlich verscharft - aufgrund des Eigentümerwechsels konnten die Geldgeber des Unternehmens die eigentlich langfristigen Verpflichtungen sofort geltend machen. Das Management verhandelte zwar noch mit ein paar der Investoren, musste aber im Februar letztendlich offiziell Insolvenz anmelden.

Redstone hatte Midway jahrelang die Treue gehalten und Geld investiert, angesichts des wirtschaftlichen Umfelds dürfte der vom Einbruch des Aktienmarktes gebeutelte Viacom-Mäzen allerdings kein Interesse mehr an Geldgräbern im eigenen Portfolio gehabt haben. Einige Geldgeber zweifeln allerdings daran, ob beim Verkauf seiner Anteile an die Firma eines gewissen Mark Thomas - ein bis dato unbeschriebenes Blatt in der Branche - alles mit rechten Dingen zugegangen ist. 

Laut Gamepolitics steht der Verdacht des Insiderhandels im Raum. Sowohl Sumner Redstone als auch seine Tochter, die einstige Vorsitzende des Aufsichtsrats des Unternehmens, Shari Redstone sollen jetzt Vorladungen erhalten haben, um sich im Rahmen einer Untersuchung zu erklären.

Redstone hatte seine Anteile für gerade einmal 100.000 Dollar verkauft, wurde damit aber auch gleichzeitig 70 Mio. Dollar an Schulden los, die Midway hatte. Thomas könnte im Rahmen einer Pleite als Haupteigentümer wiederum Ansprüche hinsichtlich der Konkursmasse geltend machen, die deutlich über dem gezahlten Geldbetrag liegen.


Kommentare

Hunk schrieb am
Warum sollte die Spieleindustrie auch von derartigen Mauscheleien verschont bleiben?
Nur weil ihr ein anderes, eher kindliches Image anhaftet, als etwa Energiekonzerne oder Automobilhersteller.
Es ist ein Geschäft wie jedes andere, mit viel Geld.
Da sind Geschäftszahlen entscheidender als Wertungen.
xAvalanchEx schrieb am
Dazu fällt mir spontan ein Zitat von Mike Wilson ein:
"Die Branche wird mittlerweile von einer anderen Art von Leuten beherrscht. Es sind Golfer, nicht Gamer, die das Sagen haben. Die machen ihren Job, ohne jemals ein Spiel zu zocken."
schrieb am