Fand die Videos zum Game immer sehr schwach kann mir irgendwie nicht so gut vorstellen das man mit nur einem stick gut zocken kann
von Michael Krosta,
gc-Eindruck: Resident Evil: Revelations
Chris Redfield liebt anscheinend die Abwechslung, wenn es um die Wahl seiner weiblichen Partner bei der Jagd nach Zombies und Mutations-Viren geht. Nach Jill Valentine (Resident Evil) und seiner Schwester Claire Redfield (Code Veronica) trieb sich das ehemalige S.T.A.R.S.-Mitglied zuletzt mit der attraktiven Sheva Alomar im heißen Afrika herum, um der geplanten Vernichtung der Menschheit einen Strich durch die Rechnung zu machen.
Die ist derweil ebenfalls mit einer neuen Begleitung im Einsatz: Auf der E3 machten wir erstmals Bekanntschaft mit Parker Luciani, der sich zusammen mit der Resident Evil-Veteranin durch die Korridore eines versuchten Reiseschiffs kämpft.
Die gamescom-Demo spielt dagegen in einem schneebedeckten Gebirge in Europa, wo das Duo Chris und Jessica Informationen über die Terrorgruppe namens Veltro sammeln soll. Und die hat scheinbar ähnliche Ambitionen wie die alte Umbrella Corporationen... Leider hält sich die Gegnervariation bei der Untersuchung eines abgestürzten Flugzeugwracks und dem anschließenden Erkunden einer verlassenen Mine in Grenzen: Man trifft lediglich auf mutierte Wölfe, die aber vor allem im Rudel gefährlich sind. Neben alten Bekannten wie der Schrotfline, Messer und Pistole bekommt Chris mit den BOW Decoys ein weiteres tödliches Spielzeug in die Hand gelegt. Diese funktionieren ähnlich wie die Rohrbomben in Left 4 Dead – einmal geworfen, lockt diese Granaten-Variation die Mutationen zunächst an, um sie anschließend in einem großen Radius zu vergasen.
Besonders in dem Moment, als Chris unglücklich stürzt und bewegungsunfähig einige Angriffswellen überstehen muss, erweisen sich die Decoys als nützliche kleine Helferlein, die ihm die Biester so lange vom Leib halten, bis endlich Jessica zur Hilfe eilt. Von dieser Sequenz abgesehen, spielt sich Revelations ähnlich Resident Evil 4 – mit dem feinen Unterschied, dass man jetzt auch in der Ego-Perspektive gleichzeitig zielen, schießen und sich bewegen kann. Die Action steht trotzdem nicht im Vordergrund: Revelations versprüht mit seinen Schauplätzen und Rätselelementen mehr den Flair der klassischen Teile. Alleine die Schnee-Kulisse lässt bei Kennern der Reihe sofort wieder Erinnerungen an Code Veronica wach werden.
Leider fehlen der gamescom-Demo im Gegensatz zur E3-Vorstellung echte Rätselelemente. Lediglich der Scanner kommt auch hier zum Einsatz und muss in diesem Fall sogar zwingend bei der Untersuchung einer Leiche benutzt werden, um einen wichtigen Gegenstand zu entdecken. Insgesamt stehe ich dem Scanner-Einsatz immer noch etwas skeptisch gegenüber. Mir wäre es lieber, wenn es einen kleinen visuellen Hinweis geben würde, wann sich der Einsatz des Werkzeugs lohnt und wann nicht. Immerhin lässt sich mit dem Scanner u.a. auch Munition aufspüren, aber deshalb will ich immer noch nicht sämtliche Schauplätze auf gut Glück absuchen.
Wo Capcom aber bis zum geplanten Release Ende des Jahres unbedingt noch zulegen muss, ist die KI: Wenn ein Rudel Wölfe an einer Kante immerzu gegen eine unsichtbare Wand rennt oder ein einsamer Gegner gar nicht auf meinen Beschuss reagiert und regungslos an seinem Platz verharrt, sind das echte Atmosphäre-Killer für den Survival Horror, der abgesehen davon aber einen technisch hervorragenden Eindruck hinterlässt. Egal ob mit oder ohne 3D-Effekt sehen Kulissen, Figuren und Gegner zusammen mit den vorberechneten Zwischensequenzen atemberaubend gut aus – schöner hat man sich unterwegs noch nie gegruselt. Wenn Capcom das „Zurück zu den Wurzeln“-Motto tatsächlich durchzieht und neben der KI auch die Rätselelemente nicht vernachlässigt, könnte Revelations ein ganz großer Teil der Reihe werden, für den man 3DS-Besitzer beneiden wird...
gc-Eindruck: sehr gut