von Julian Dasgupta,

EA: Verluste & Entlassungen

Electronic Arts (Unternehmen) von Electronic Arts
Electronic Arts (Unternehmen) von Electronic Arts - Bildquelle: Electronic Arts
894 Mio. Dollar - derart viel Umsatz erwirtschaftete Electronic Arts im abgelaufenen Geschäftsquartal (Juli bis September). Damit konnte die Marke aus dem gleichen Quartal des Vorjahres um satte 40 Prozent überboten werden, und dennoch wird in der Nachbetrachtung vermutlich eher über eine andere Zahl gesprochen werden: Der Publisher musste nämlich trotz des Umsatzzuwachses einen Verlust von 310 Mio. Dollar verbuchen. Vor einem Jahr musste man ein Minus von 195 Mio. Dollar hinnehmen. Mehr Einnahmen, mehr Verlust - das Fazit hatte der Marktführer auch schon am Ende des vergangenen Geschäftsjahres ziehen müssen.

Der Publisher hält weiterhin am ursprünglichen Umsatzziel für das am 31. März 2009 endende Geschäftsjahr fest und geht von Einnahmen im Bereich von 4,9 bis 5,15 Mrd. Dollar aus. Gleichzeitig senkte man allerdings die Gewinnerwartung. Insgesamt erwarten Riccitiello & Co. auch am Ende des aktuellen fiskalen Jahres ein Minus in der Bilanz - das soll aber geringer ausfallen als im Vorjahr, als man einen Verlust in Höhe von 454 Mio. Dollar verzeichnete.

Ein paar der Faktoren: Die allgemeinen Betriebskosten des Unternehmens stiegen um 35 Prozent auf 185 Mio. Dollar, auch gab man 197 Mio. Dollar für das Marketing aus. In den Entwicklungsbereich (Research & Development) wurden 372 Mio. Dollar investiert (Vorjahr: 259 Mio.). Ganze 21 Mio. Dollar hat dem Geschäftsbericht zufolge "ein gewisser abgebrochener Übernahmeversuch" gekostet - Take-Two lässt grüßen.

Kaum überraschend: Um die operativen Kosten zu senken, wird nun bei EA der Rotstift angesetzt. Insgesamt 580 Mitarbeiter, knapp sechs Prozent der derzeitigen Belegschaft, sollen entlassen werden - die ersten von jenem Beschluss betroffenen Angestellten sollen bereits informiert worden sein. Genauere Angaben zu den Einschnitten wurden allerdings nicht gemacht. Insgesamt rechnet das Management dadurch mit Kosten in Höhe von zehn Mio. Dollar für Abfindungen, mittelfristig will man durch jene Maßnahme allerdings 50 Mio. Dollar pro Jahr einsparen.

Zu guter Letzt ging EA auch noch auf ein paar der im vergangenen Quartal veröffentlichte Spiele ein. Mit 4,5 Mio. verkauften Einheiten war Madden NFL 09 das mit Abstand erfolgreichste Spiel des Publishers. Generell sei man auf das EA Sports-Line-Up stolz - die Sportspiele hätten in den Tests insgesamt im Schnitt vier Punkte besser abgeschnitten als ihre Vorgänger, heißt es mit Verweis auf Metacritic-Angaben.

Von Spore wurden immerhin zwei Mio. Einheiten ausgeliefert - in Nordamerika sei die Maxis-Produktion das bestverkaufte PC-Spiel des Jahres, in Europa belege man derzeit immerhin Platz 3 in den Jahrescharts. Warhammer Online wurde über 1,2 Mio. Mal ausgeliefert und hat derzeit etwa 800.000 Nutzer.

Nicht näher erwähnt wurde das im September veröffentlichte Mercenaries 2, obwohl das Spiel weltweit über 1,9 Mio. ausgeliefert wurde. In der anschließenden Telefonkonferenz ließ John Riccitiello verlauten, dass es ein "Mercenaries 3 geben wird. Wenn es nach mir geht, wird es auch ein Mercenaries 10 geben."

Das Geschäftsergebnis könne auch ein Zeichen dafür sein, dass die Spielebranche nicht ganz so krisenfest sei wie vielerorts behauptet, unkt der Marktanalyst Mike Hickey. Natürlich bekomme man etwas für sein Geld geboten, allerdings seien 60 Dollar auch nicht wenig Geld - und Spiele wie Rock Band wären zusammen mit den Instrumenten zudem deutlich teurer.
Quelle: Pressemitteilung, AP

Kommentare

EvilNobody schrieb am
Thanatos81 hat geschrieben:
EvilNobody hat geschrieben:
Montrey1337 hat geschrieben:EA hat es verdient und dafür gibt es viele Gründe!!!!
Zum Beispiel?
Auch auf die Gefahr einer Verwarnung hin:
Bei dem Satz von Montrey1337 hat es keinen Sinn auf eine ordentliche Diskussion zu hoffen, vgl Pratchett, Terry:
Mehrfache Ausrufezeichen sind ein sicheres Zeichen für einen kranken Geist.
aus: Eric
Hast Du die ganzen Ausrufezeichen bemerkt? Fünf? Ein sicheres Zeichen für jemanden, der seine Unterhose auf dem Kopf trägt.
aus: Mummenschanz
Cooler Beitrag! :D Ich liebe Pratchett! Allerdings im platonischen Sinne. :lol:
Das Montrey nicht viel zu sagen hat merkt man auch daran, dass er meine Frage völlig ignoriert hat.
johndoe539093 schrieb am
EvilNobody hat geschrieben:
Montrey1337 hat geschrieben:EA hat es verdient und dafür gibt es viele Gründe!!!!
Zum Beispiel?
Auch auf die Gefahr einer Verwarnung hin:
Bei dem Satz von Montrey1337 hat es keinen Sinn auf eine ordentliche Diskussion zu hoffen, vgl Pratchett, Terry:
Mehrfache Ausrufezeichen sind ein sicheres Zeichen für einen kranken Geist.
aus: Eric
Hast Du die ganzen Ausrufezeichen bemerkt? Fünf? Ein sicheres Zeichen für jemanden, der seine Unterhose auf dem Kopf trägt.
aus: Mummenschanz
EvilNobody schrieb am
Montrey1337 hat geschrieben:EA hat es verdient und dafür gibt es viele Gründe!!!!
Zum Beispiel?
M0ntr3y schrieb am
EA hat es verdient und dafür gibt es viele Gründe!!!!
Ugauga01 schrieb am
@t2bear:
Richtig, leider tut die Politik nichts dagegen.
Die sind ja noch zu dumm um endlich mal flächendeckend die Mindestlöhne durchzusetzen.
Wobei die niemals die "Höchstlöhne" auch nur anschneiden werden, weil sie sich dank "Nebenjobs" bei RWE und Co nur selber ins Bein schießen... :(
schrieb am