von Marcel Kleffmann,

Blizzard - Die Kopierschutz-Philosophie

Blizzard Entertainment (Unternehmen) von Blizzard Entertainment
Blizzard Entertainment (Unternehmen) von Blizzard Entertainment - Bildquelle: Blizzard Entertainment


"Der Kampf gegen PC-Software-Piraterie mit einem dem User einschränkenden Kopierschutzsystem ist eine verlorene Schlacht", dies meint Frank Pearce, Blizzard Mitgründer und Executive Producer von StarCraft II gegenüber VideoGamer.com. Er fügt hinzu: "Es ist eine Schlacht, in der wir keine Chance haben. Wenn man über DRM spricht und verschiedene Schutz-Technologien in Betracht zieht, dann ist der Kampf prinzipiell verloren, denn die Community mit anderer Auffassung ist immer so viel größer als die Entwickler-Teams selbst; also die Anzahl der Personen, die Gegenmaßnahmen unternehmen oder versuchen wollen die Technologie zu knacken, egal ob sie das Spiel illegal zugänglich machen wollen oder es bloß eine Herausforderung für sie ist."

Die Entwickler-Teams sollten sich seiner Ansicht nach lieber damit befassen, tolle Spiele, packende Inhalte und coole Features zu schaffen und nicht ihre Zeit in den Kopierschutz stecken. Blizzard versucht daher einen anderen Weg einzuschlagen und möchte mögliche Käufer u.a. mit den Community-Features des Battle.net's überzeugen. StarCraft 2 wird zwar eine einmalige Online-Aktivierung benötigen, in dem der Key des Spiels an einen Battle.net-Account gebunden wird, aber sobald dies geschehen ist, kann die Singleplayer-Kampagne im Offline-Modus gespielt werden. "StarCraft II, due out on July 27, requires a one-off activation and a registered Battle.net account. Once completed, players will be able to get started with the game's single-player campaign in offline mode."

"Wenn wir unseren Job gut gemacht haben und das Battle.net genügend Features bietet, dann wollen die Spieler andauernd online sein" - es ist kein Zwang. "Sie wollen beim Spielen mit dem Battle.net verbunden sein und mit ihren Freunden in Kontakt bleiben sowie Erfolge sammeln." Der beste Ansatz um Raubkopien zu verhindern ist laut Frank Pearce also kein guter Kopierschutz, sondern ein tolles Spiel und eine funktionierende Plattform zu liefern, welche die Spieler (freiwillig) gerne nutzen, weil ihre Freunde dort sind bzw. weil die Community dort ist.

Quelle: VideoGamer.com

Kommentare

apm schrieb am
ich weiss nich was hier teilweise rumgeheult wird.
wenn sc2 min 10h spielzeit pro fraktion hat und genauso geil wie im ersten teil is find ich den preis sehr angemessen.
die beta spiele ich seit fast anfang an und bin jetzt schon mehr als zufrieden mit dem multiplayer.
gegen eine einmalige online-aktivierung und bindung an ein account kann ich auch nichts sagen, weil es bei multiplayer spielen schon fast standard ist. ^^
ich kenne auch keinen der jemals ein multiplayerspiel wiederverkauft hat und bei sc2 geht es eben mehr um den multiplayer.
Vandyre schrieb am
@roman2
zu 2.) Als die Playstation auf den Markt kam, waren Computerspiele schon längst etabliert. Da musst du schon zu den Anfangszeiten vom C64 zurückgehen. Da wurde es erst für eine breitere Masse möglich, Spiele zu vervielfachen und an andere weiterzugeben.
zu 3.) Da sag ich ja nichts gegen, siehe mein Post davor. :wink:
zu 4.) Auch dagegen sage ich nichts. Aber, und die Frage habe ich vorher schonmal in den Raum geworfen: Wer hat den größeren Nutzen? Du, der " trotzdem nur" ein Spiel bekommt (wie vorher auch, wo noch keine Daten gesammelt wurden), oder die Spieleindustrie, die Massenartikel auf den Markt werfen um Gewinne zu maximieren. Ich möchte nicht sagen, wie man das interpretieren soll. Ich sage nur, man sollte sich etwas Gedanken um die Relation machen. Wenn die Situation für dich ok ist, dann ist doch gut.
zu 5.) Ich habe auch nicht jedes KS-System gleichgesetzt. Nochmal: Ich bin nicht gegen KS. Nur wenn sie zu weit gehen habe ich etwas dagegen. Hier auch wieder: das sieht jeder anders und kann es auch. Aber bitte mal ein paar Gedanken daran verschwenden, bevor man etwas zustimmt oder ablehnt.
zu 6.) Das sehe ich nicht ganz so. Habe ich auch schonmal geschrieben. Aber hier kannst du, und jeder andere natürlich auch, deine Meinung haben. Sieht halt jeder ein bisschen anders.
zu 7.) Ich möchte jetzt keine Diskussion über Spiele = Luxusgüter vom Zaun brechen, denn hier habe ich auch eine differenziertere Meinung zu. Gehört aber nicht hierhin.
Zum Abschluss: Mir geht es auf den Sack, wenn manche Leute einfach nur die Position derjenigen einnimmt, die sowieso schon die Zügel in der Hand halten, sprich die Position der Publisher. :P Btw: beinahe jeder Produzent von etwas ist ein "geldgeil und kundenmelkend", weil es durch das System des Kapitalismus so vorgegeben ist.
Die Wahrheit, was Publisher und Raubkopierer betrifft, liegt irgendwo in der Mitte.
Und zu UBI: Du sagtest selber, Datensammeln wäre ein Win-Win-Situation. Wenn sie es "nur" über Steam machen,...
roman2 schrieb am
Kurz gefasst:
1.) Internet ist in de ubitquitaer, als stoert mich eine onlineaktivierung wenig.
2.) Raubkopierer haben Computerspiele gross gemacht? Interessante These, ich google das bei Zeiten mal. Und du vielleicht mal nach "Playstation".
3.) Restriktivitaet ist zu einem gewissen Punkt notwendig. Siehe Quake3, dort war ein Key nur solange fuer andere unbrauchbar, wie man online war. Ergo konnte man mit Keygen und ein wenig geduld jederzeit zocken. Ein "loesen" des Keys vom Account haette im Falle Blizzard aber eine Option sein sollen.
4.) Die gesammelten Daten schaden dem Kunden nicht. Helfen aber dem Publisher, sowohl die Hardware, als auch die Produktnutzung zu analysieren.
Imho immer noch eine win-win Situation.
5.) Gebraucht-> Restriktivitaet. Das es auch KS-Systeme gibt, die dem Gebrauchtmarkt nicht schaden, sieht man an S/S.
6.) Publisher gehen gegen RK vor. Aber gegen die Quellen. Darum gibt es ja Wasserzeichen auf Preview-DVDs, und darum hat ein Werksmitarbeiter, der Pre-Release versionen ins Netz stellt ja vor kurzem 'ne saftige Strafe erhalten.
7.) Wenn es darum geht, Luxusgueter zu beziehen ohne die dafuer Verantwortlichen zu entschaedigen, sehe ich keine Argumentationslinie die gegen "RK = Boese" spricht.
Zum Abschluss: Ich sage ja nicht, das man alles hinnehmen soll. Und wenn dir ein System zu weit geht, dann ist es dein gutes Recht zu kaufen. Aber die Schwarz-Weiss-malerei, die du mir angekreidet hast geht hier leider deutlich in die Richtung: "Der boese, geldgeile, kundenmelkende Publisher". Und das geht mir tierisch auf'n Sack :p
Und die Annahme, Ubisoft wuerde gigantische Serverfarmen und einen sehr komplexen KS finanzieren, nur um Daten zu sammeln und den Gebrauchtmarkt auszutrocknen ist nahezu absurd. Das haetten sie auch einfacher mit beispielsweise Steam haben koennen.
Blizzard geht da (imho) schon den Richtigen weg mit Communityfeatures.
Nachtrag zur PKW-Maut: Kurz gesagt, ja. Kostenlose Autobahnnutzung ist immer noch ein Luxus. Und nur, weil es
Vandyre schrieb am
roman2 hat geschrieben: Oh ja, ich vergass. Es sind natuerlich nur die boesen, boesen publisher. Die nichts anderes im Sinn haben, als ehrliche Kunden zu vergraulen, ihnen das Geld aus der Tasche zu ziehen und den Gebrauchtmarkt trocken zu legen.
Nicht zu vergessen die ganze Verschwoerungen die da im Hintergrund laufen:
"Oh, wir schieben jetzt mal Raubkopieren die Schuld fuer alles zu und geben $$$ fuer Kopierschutzmechanismen aus, damit der ehrliche Kunde so richtig unter unserem Produkt zu leiden hat. Dann wandert er zu Konsolen ueber, und wir koennen uns die Entwicklungskosten fuer einen PC Port sparen. Muahahahaha"
"Und was machen wir morgen Abend?"
"Morgen werden wir die Weltherrschaft an uns reissen!!!"
Es geht nicht um ein Entweder - Oder, sondern um ein Sowohl - Als auch.
Wenn du deinen Standpunkt vom heutigen Standpunkt aus betrachtest, hast du vielleicht sogar recht. Aber wenn man das Ganze mal historisch betrachtet, sind es gerade die "Raubkopierer", die die Computerspiele bekannt und groß gemacht haben. Danach haben große Publisher natürlich Blut geleckt und wollen natürlich auch maximalen Gewinn mit ihnen erwirtschaften. So ist das nunmal im Kapitalismus.
Aber: ich möchte mal sehen wie die Leute auf die Barrikaden gehen, wenn es wirklich zu einer PKW-Maut kommen sollte. Vielleicht werden dann in einigen Jahren auch die "Autobahn-Schwarzfahrer" als böse Menschen abgestempelt, als Parasiten und als Kriminelle.
Aber klar: das System hat immer recht und ist immer richtig. :roll:
"Raubkopierer" hat es immer gegeben und wird es immer geben. Ich sage nicht, dass es richtig ist. Ich bin kein Freund von dieser "Art des Protestes" (ich sage auch nicht, das alle Raubkopierer protestieren). Ich lasse da lieber die Spiele in den Regalen stehen.
Aber wenn es den Publishern um die kriminelle Handlung gehen würde, würden sie bzw. müssten sie rechtlich gegen die illegalen Zocker vorgehen. Aber das tun und interessiert sie offensichtlich nicht, weil das ja kein Geld bringt....
roman2 schrieb am
Vandyre hat geschrieben:
roman2 hat geschrieben:Beschwer dich bei den Raubkopierern, die uns den Schlamassel eingebrockt haben und nicht bei den Publishern, die nur reagieren
Genau, es sind nur die bösen, bösen, aber wirklich richtig total bösen Raubkopierer.
Wie einfach die Welt doch manchmal sein kann. :roll:
Oh ja, ich vergass. Es sind natuerlich nur die boesen, boesen publisher. Die nichts anderes im Sinn haben, als ehrliche Kunden zu vergraulen, ihnen das Geld aus der Tasche zu ziehen und den Gebrauchtmarkt trocken zu legen.
Nicht zu vergessen die ganze Verschwoerungen die da im Hintergrund laufen:
"Oh, wir schieben jetzt mal Raubkopieren die Schuld fuer alles zu und geben $$$ fuer Kopierschutzmechanismen aus, damit der ehrliche Kunde so richtig unter unserem Produkt zu leiden hat. Dann wandert er zu Konsolen ueber, und wir koennen uns die Entwicklungskosten fuer einen PC Port sparen. Muahahahaha"
"Und was machen wir morgen Abend?"
"Morgen werden wir die Weltherrschaft an uns reissen!!!"
schrieb am