@2komma9: Man muss aber auch sagen, dass ein Spiel mehr als die Summe seiner Teile ist. Soll heißen: nur weil man sicher zu jedem Einzelaspekt von Uncharted ein Spiel finden kann, das diesen schon besser umgesetzt hat (was ja aber auch schon wieder eine Geschmacksfrage ist. Ich finde z.B. überhaupt nicht, dass das Geballer in Fallout oder Alpha Protocol besser ist!), sagt das noch nichts über das Spielgefühl. Den Reiz von Uncharted macht ja gerade die Kombination verschiedener Elemente aus.
Nur mal als Beispiel: Killzone 2 hatte eine sehr gute KI, aber der Rest war ein relativ liebloser Standardshooter. Da ist mir Uncharted, bei dem ich zu jeder Sekunde, in jedem Level, bei jedem kleinen Puzzleteil förmlich spüre, dass hier kreative Menschen ihr Herzblut hineingesteckt haben, tausend Mal lieber.
Zudem verfolgt der Titel ein klares, sicherlich am Film orientiertes Konzept, das hervorragend umgesetzt wird. Ich denke die Gratwanderung zwischen "Es soll viele Leute ansprechen und der Spielfluss selten unterbrochen werden" und "zu simpel darf es auch nicht sein" ist gar nicht so leicht zu meistern. Das Gesamtpaket - also "perfekte" Technik, stetiger Spielfluss, Story, Inszenierung, verschiedene Spielelemente, unkomplizierte Handhabung und in den Actionabschnitten durchaus herausfordernder Schwierigkeitsgrad - bezeichne ich in der Tat als eines der besten der aktuellen Konsolengeneration. Das darf jeder gerne anders sehen, ich wollte nur klar stellen, dass es mehr Gründe gibt, um Uncharted 2 abzufeiern, als die Grafik.
Dass dir diese Kombination nicht gefällt, ist natürlich dein gutes Recht. Ich denke aber man sollte von diesem Schwarz-Weiß-Denken wegkommen. Klar sind viele Spiele heute anspruchslos, aber herrje, sie machen trotzdem Spaß. Und Spiele, die mehr fordern, sterben nicht aus. Ich hab manchmal Bock auf seichte Unterhaltung und manchmal will ich eine Herausforderung - deshalb bin ich froh, dass es beides gibt.