von Julian Dasgupta,

Cliff Bleszinski über EAs Ruf und lautstarke Minderheiten

Miktotransaktionen würden von den Kunden gut angenommen, sinnierte Blake Jorgensen vor einigen Tagen im Rahmen einer Konferenz. Electronic Arts würde all seine Spiele mit Möglichkeiten versehen, zusätzlich Geld auszugeben, so der Finanzchef des Publishers, der sich da natürlich an Aktionäre und Investoren richtete.

Angesichts der Reaktionen auf die Äußerungen springt jetzt Cliff Bleszinski dem Publisher zur Seite. Epics einstiger Vorzeigedesigner ist derzeit aktiv in der Blogosphäre unterwegs und verweist auf die stark gestiegenen Produktionskosten von Spielen. Aus Kundensicht seien Spiele hingegen heute so günstig wie nie zuvor, wenn man die Inflationsrate berücksichtigt.

Hersteller müssten eben irgendwie Geld verdienen, so Bleszinski, der genug davon hat, dass EA als böser ahnungsloser geldgieriger Konzern dargestellt wird, während eine Firma wie Valve das Image eines guten Jungen hat, der nichts falsch machen kann. Er sei durchaus ein Fan der Arbeit von Newell & Co., aber wenn ein Verlobungsring in Team Fortress 2 für 100 Dollar angeboten wird, sei das was Cooles, während es bei EA als böse gelten würde. Auch Valve wolle letztendlich Geld verdienen. Und wer Geld verdiene, könne Jobs schaffen und Familien ernähren. Wer sich über Origin beschwere, vergesse, dass auch Steam eine Zeit lang Mist gewesen war.

"Ich erinnere mich an den Aufschrei gegen Epic, als wir es in Gears 3 ermöglichten, Waffen-Skins zu kaufen. Ich habe einem wütenden Fan auf Twitter geantwortet: 'Es steht dir doch frei, keine optionalen kosmetischen Waffen-Skins zu kaufen, die dich auffälliger/sichtbarer gegenüber deinen Gegnern machen.' Und wisst ihr was? Trotz all der Aufregung haben die Leute das haufenweise gekauft. (Ich hab die Zahlen gesehen.)"

Wer EA nicht möge, solle keine Spiele von EA kaufen. Wer keine Mikrotransaktionen möge, solle einfach kein Geld dafür ausgeben. Der Publisher habe einige clevere Leute in seinen Reihen und würde solche Sachen nicht ausprobieren, wenn sie nicht funktionieren würden. Und das sei der Fall. Es gebe schließlich Analystenteams, die genau untersuchen, wo und wie die Spieler ihr Geld investieren.

Leute, die sich in Internetforen darüber aufregen, seien Teil einer lautstarken Minderheit. Der Durchschnittskunde, der sich jedes Jahr sein Madden oder GTA kaufe, wisse davon nichts; er habe kein Problem damit, etwas mehr Geld in ein Spiel zu stecken.

Das Free-to-play-Modell werde nicht einfach wieder verschwinden, und DLC gehöre auch zum Pflichtprogramm eines jeden Spiels. Ohne einen Strom an Zusatzinhalten würden die Leute die Software recht schnell weiterverkaufen oder gar nur ausleihen.

Wer sich die "gute alte Zeit" zurückwünsche, vergesse dabei wohl die Geldfresser in den Spielhallen, die konzipiert waren, den Leuten die Münzen aus der Tasche zu ziehen. Er selbst sei in die Spielebranche gegangen, weil er das Medium liebe und tolle Produkte abliefern wolle, merkt Bleszinski an. Aber auch er wolle Geld damit verdienen. Das sei kein Garant für Glück und Zufriedenheit, aber es sei schon nett, sich seinen Wunschurlaub auch leisten, seine Familie ernähren und seine Rechnungen bezahlen zu können.

Letzendlich gelte: "Wenn du die Spiele oder die Geschäftsmethoden nicht magst, dann gib kein Geld dafür aus. Stimme mit deinen Dollar ab."


Kommentare

tschief schrieb am
Pyoro-2 hat geschrieben:Klaro. ZB könnte man die ganzen sinnlosen Größen- und Filebeschränkungen aufheben ^^
Das Teil gibts noch nicht mal seit einem Jahr :-) (meines Wissens nach :-D). Lass die Zeit walten, das wird bestimmt besser.
crewmate schrieb am
<3 Crysis Wars Mod Community.
Pyoro-2 schrieb am
Klaro. ZB könnte man die ganzen sinnlosen Größen- und Filebeschränkungen aufheben ^^
tschief schrieb am
Nuracus hat geschrieben: - Ohne DLC-Strom verkauft der Kunde Spiele eher: Richtig, stimme ich zu. Wenn jemand kein Spielesammler ist, spielt er das Game durch und verkauft es womöglich weiter. Es sei denn, er weiß, in 2 Monaten kommt wieder ein tolles DLC, das ihn wieder x Stunden binden wird (siehe Skyrim, oder Assassin's Creed 3).
Wieso braucht es einen DLC-Strom um Kunden zu binden? Das geht doch auch mit kostenlosen Addons? Ich sage nur L4D vom ach so bösen Musterknaben Valve. Gratis neue Kampagnen, Gamemodes usw. SO HÄLT MAN LEUTE VOM WEITERVERKAUF AB. Aber wenn man dafür noch abkassieren kann, warum nicht gelle? Und dann noch Valve als genau so schlimm darstellen. Sorry, aber der Mann ist so unglaubwürdig. Ich möchte den Tag sehen an dem EA einen DLC (Add-On) kostenlos veröffentlicht. Echt jetzt!
Edith:
BitteeinByte hat geschrieben:
Wer sich über Origin beschwere, vergesse, dass auch Steam eine Zeit lang Mist gewesen war.
Als würde man Eins von Beiden vermissen wenn die Spiele in ihren Funktionen eigenständig wären.
Also Steam würde ich vermissen wegen dem einfachen Patching, der Backup-Funktion, den Sales und der einfachen Mod-Benutzung (Subscribe - Unsubscribe), wegen Greenlight wo ich Indie-Projekte suchen und unterstützen kann (egal ob sie dann auf Steam veröffentlicht werden oder nicht, ich finde sie zumindest sehr einfach). Sind das genug Gründe Steam zu vermissen?
Steam ist ein integraler Bestandteil der PC-Gaming-Kultur geworden. Ohne wären wir wieder in der Steinzeit des Gamings. Manuelle Patch-Suche und Installation (das darf man übrigens immer noch manuell wenn man möchte!!), Mod-Installation unglaublich kompliziert, Indie-Projekte über Google oder unübersichtliche Indie-Seiten suchen, Unterstützung nur durch Paypal möglich. Da gibt es noch so viele Punkte. Einzig der DRM an sich stört mich, ich fände es toll wenn sich viele Publisher/Entwickler für Steam als Plattform aber nicht als DRM entscheiden, sprich: Das Spiel kann auf Steam gekauft...
tschief schrieb am
Hersteller müssten eben irgendwie Geld verdienen, so Bleszinski, der genug davon hat, dass EA als böser ahnungsloser geldgieriger Konzern dargestellt wird, während eine Firma wie Valve das Image eines guten Jungen hat, der nichts falsch machen kann. Er sei durchaus ein Fan der Arbeit von Newell & Co., aber wenn ein Verlobungsring in Team Fortress 2 für 100 Dollar angeboten wird, sei das was Cooles, während es bei EA als böse gelten würde. Auch Valve wolle letztendlich Geld verdienen. Und wer Geld verdiene, könne Jobs schaffen und Familien ernähren.
1. Bietet Valve die Spiele dabei kostenlos an und verlangt zweitens kein Geld für Dinge die das Spiel verändern (DS3 anyone?). Und das zu 100%. Keine XP-Booster, keine Aimhilfen oder Drop-Rate Erhöher. Rein gar nichts was das Gameplay ändert oder jemanden bevorteilt. Valve spielt mit dem virtuellen Pe..s des Spielers und auch wenn das jetzt ziemlich pervers klingt: Es stimmt!
Vernon hat geschrieben: Team Fortress 2 war doch F2P? Wie sehr greifen da die Shop-Sachen ins Gameplay ein?
Rein gar nicht.
Ausnahmslos alles im Shop lässt sich entweder bei normalen Drops finden oder handeln (teilweise gibt es uncraftable oder untradable Items, die es aber immer auch ohne diesen Status gibt). Waffen findet man bis zu 7-8 pro Woche, Hüte findet man seltener die lassen sich aber auch aus Waffen zusammencraften. Hüte mit speziellen Effekten kann man mit Glück aus Kisten bekommen die man nur mit Schlüsseln aus dem Shop öffnen kann, darin findet man auch Waffen mit Killtracks (virtueller Pe..s), diese kann man aber dann auf normalem Weg gegen Waffen tauschen die jeder im Spiel finden kann. Die Preise im Shop sind durchaus teuer, jedoch benötigt man diesen eigentlich nicht, alles im Shop kann man anderweitig organisieren ohne Geld aufzuwenden.
Ich habe schon einige Zeit in TF2 gesteckt (mittlerweile über 1200 Stunden) nur sehr selten Geld ausgegeben und mich nicht allzusehr mit Traden beschäftigt (viele Dinge über oder unter Wert...
schrieb am