von Julian Dasgupta,

Electronic Arts: John Riccitiello nimmt seinen Hut

Electronic Arts (Unternehmen) von Electronic Arts
Electronic Arts (Unternehmen) von Electronic Arts - Bildquelle: Electronic Arts
Wie Electronic Arts soeben mitteilt, steht ein Wechsel an der Unternehmensspitze an: John Riccitiello wird zum Ende des laufenden Geschäftsjahres am 30. März abtreten. Sein Vorgänger, der aktuelle Chef des Aufsichtsrats Larry Probst, wird den Posten interimsmäßig übernehmen und die Suche nach einem neuen Geschäftsführer leiten. Hierfür werde man sowohl interne als auch externe Kandidaten in Betracht ziehen.

In der Pressemitteilung werden die wirtschaftlichen Leistungen von Probst hervorgehoben, während Riccitiello kurz dafür gelobt wird strategisch den Übergang ins digitale Zeitalter für den Publisher angestoßen zu haben. Beide Parteien hätte beiderseitig und einvernehmlich beschlossen, dass eine Änderung in der Führungsebene notwendig sei, heißt es da natürlich auch.

In einer mittlerweile veröffentlichten internen Botschaft reicht Riccitiello formell seinen Rücktritt ein. Es sei eine schwierige Entscheidung, aber er müsse auch die Verantwortung übernehmen. Er sei stolz auf den bewerkstelligten Übergang zu digitalen Spielen und Diensten, allerdings werde man wohl die aktuellen Quartalsprognosen knapp verfehlen und liege auch ansonsten hinter einem Plan, den man vor einem Jahr angegangen war. Die Aktionäre hätten hohe Anspruche - die mangelhafte Umsetzung jener Strategie nehme er auf seine Kappe.

Sorgen muss man sich nicht um Riccitiello, der nach vielen Jahren in der EA-Führungsriege und einem Ausflug in den Investmentbereich nicht unbedingt am Hungertuch nagen muss: Als Abschiedgeschenk bekommt er noch sein Gehalt und Aktionoptionen für die nächsten zwei Jahre.

Hier der vollständige Text:

March 17, 2013

Mr. Larry Probst
Chairman Electronic Arts

Dear Larry,

I hereby offer my resignation as CEO of Electronic Arts effective with the end of our Fiscal Year 13 on March 30, 2013.

This is a tough decision, but it all comes down to accountability. The progress EA has made on transitioning to digital games and services is something I’m extremely proud of. However, it currently looks like we will come in at the low end of, or slightly below, the financial guidance we issued in January, and we have fallen short of the internal operating plan we set one year ago. EA’s shareholders and employees expect better and I am accountable for the miss.

I have been at the helm as EA’s CEO for six years and served as COO for nearly seven years starting in 1997. I know this company well, and I care deeply about its future success. I leave knowing EA is a great company, with an enormously talented group of leaders and the strongest slate of games in the industry. I could not be more proud of our company’s games, from Battlefield and FIFA, to The Simpsons: Tapped Out and Real Racing 3. We have built many great franchises that will serve the company well in FY14 and beyond. In particular, I am confident that the investments we have made in games for next-generation consoles will put EA in a strong leadership position for many years ahead.

In offering my resignation, my goal is to allow the talented leaders at EA a clean start on FY14. I look forward to working with you in the coming weeks on an effective leadership transition. I’m extremely honored to have led this company and proud to have worked with all the great people at Electronic Arts.

Sincerely,

/s/ John Riccitiello

Quelle: Pressemitteilung

Kommentare

Scrable schrieb am
Als ich davon gehört habe, erstmal so richtig gelacht, endlich ist dieser Teufel der Spieleindustrie weg, naja und da kommt schon der nächste. John Riccitello geht mit seinen 4 Milionen Dollar nach Hause, während EA verblutet. Und natürlich macht EA weiter so, schön die Community und die Fans ignorieren und ganz einfach auf denen herum tanzen. Währendessen die Fanboys und die Dummen sich jedes einzelne Spiel kaufen, wie z.B. FIFA 12 und FIFA 13, 2 komplett indentische Spiele, da fragt man sich wie viel man dort wohl gespart hat. Vielleicht sogar mehr als Activision bei ihren jährlichen CoDs...
Aber im ernst, unter seiner Führung ist EA mit 60 mio $ 2007 auf 15 mio $ heute gestürtzt.
Ich hoffe EA geht irgendwann Pleite, mir tun die Entwickler leid, aber man muss sich eben von so einem teuflischen Unternehmen absegnen. Auch kann man erkennen, dass die Qualität der Spiele sehr, sehr, sehr stark gesunken ist seid dem er CEO war. Da muss ja schon was dahinter stecken oder?
Mit ihm sind auch diverse Entwickler vor die Wand gefahren worden. Bestes Beispiel Maxis. Es wird nur noch als Marketing benutzt. Tja dieser Name und gleichzeitig Sim City wird wohl ein paar Jahre beschmutzt bleiben, durch die ganzen Desaster welche bei Sim City 2013 kamen...
Naja ein runter auf den neu alten Teufel der Westwood, Origin und Bullfrog zerstört hat...
Exedus schrieb am
Ein Youtube Kommentar fasst das super zusammen
John Riccitiello is the best EA release this year.
Eric87 hat geschrieben:
drunkpunk hat geschrieben:Dämliches EA Bashing.
Ihr mögt EA nicht? Kauft keine Spiele von denen und gut is.
Lustigerweise kaufen sich die meisten EA Hater trotzdem die Spiele :D

Beweise?
crewmate schrieb am
Die meisten Leute labern leider nur. Da folgen Worte keine Taten.
Es gibt dieses Bild mit Protestlern auf Steam gegen die Entscheidung von dedizierten Servern bei Modern Warfare 2. Im nächten Bild spielen alle diese Leute in der Liste... MODERN WAREFARE 2. Alles nur hohles Gelaber. Sie kaufen es sich ja doch. Egal was die machen.
Das technische Desaster "NfS: Undercover" hat keinen davon abgehalten jenes Spiel und alle nachfolgenden Need for Speeds zu weiteren Gelddruckmaschinen zu machen.
The Incredible Hojo hat geschrieben:
crewmate hat geschrieben: Zum Glück nicht. Der massive Aufstand bei Mass Effect 3 hat definitiv zum Directors Cut geführt. Die Menge macht das Gift. Und die Öffentlichkeit s Wirkung interessiert die Aktionäre offenbar zu eigen gewissen Grad. Wie bei allen Soziopathen. Zumindest wenn es negativ Schlagzeilen gibt, die es immerhin in die US TV Nachrichten schaffen. Das war bei Retake Mass Effect der Fall.
Entspricht exakt dem, was ich gesagt habe: Ein breiter Boykott oder Aufstand gegen eine ganze Firma wäre zwecklos gewesen, hier wurde aber die Wut gegen ein Spiel gerichtet, besser: gegen einen Abschnitt des Spiels. Aber wenn ALLE geschrien hätten "EA = Drecksladen" dann hätte das dort keinen gejuckt. Und ein anderes Ende hätte es auch nicht gegeben. Dass danach noch gemeckert wurde, hat den Entwicklern gezeigt, dass viele noch nicht mal gelernt haben zu erkennen, wenn sie gewonnen haben. Deshalb wird das vorerst in dieser Art und Weise nicht mehr vorkommen.
Aber egal, auf einem Branchenportal wird ja mit knapp 50% der Stimmen Lothar Matthäus als Nachfolder von Ol`Ricci zum Wunschkandidaten gewählt. Das wird mit Sicherheit auch lustig werden. So die drei Monate, in denen EA dann noch existiert...
Ich habe das Gefühl, das dass erweiterte Ende von Anfang an geplant war. Als DLC. Vielleichtsogar als Teil des Citadel Add-Ons. Es kam doch verdächtig schnell imo.
Ich habe mich in dem Fall auch auf Mass Effect als Spiel bezogen. EA wird seit... den frühen...
SixBottles schrieb am
The Incredible Hojo hat geschrieben:@ sixbottles
Es ist Fakt, dass EA sich weder für Rezis bei amazon noch Foreneinträge interessiert.
[...]
Ein shitstorm bei einem Spiel ist für Aktionäre uninteressant. Wenn genug Leute das Spiel gekauft haben, dann ist alles andere egal.
Deine Idee, nicht zum Release zu kaufen bringt tatsächlich etwas, weil es die gleiche Methode ist: Nicht kaufen.
Aber eben auch hier: Nicht alle Produkte einer Firma, sondern gezielt Produkte boykottieren. Das ist natürlich jedermanns Sache, ob er das auf alle DRM Produkte ausdehnt, aber je breiter der Boykott, desto wirkungsloser. Klingt paradox, ist aber tatsächlich so.
also erstens zeig mir mal warum das ein fakt ist.
zweitens hab ich dir recht gegeben, dass sich die firmenleitung nicht per se oder direkt für "shitstorms" interessiert, wohl aber um deren auswirkung:
1. weniger menschen kaufen das spiel weil sie vorgewarnt sind
2. nicht wenige menschen machen ihren spielkauf von tests abhängig
(usw es gibt vielschichtige gründe)
d.h. shitstorms haben direkte auswirkungen auf die verkaufszahlen.
wie gesagt du hast recht wenn du sagst, dass die inhalte eines shitstorms, jedenfalls für welt- und realitätsfremde unternehmen wie EA, (zum teil) irrelevant sind, dies bedeuted im umkehrschluss allerdings nicht dass shitstorms egal sind.
mit deiner letzten aussage triffst du leider mitten ins schwarze.
denn wenn EA wirklich den KUNDEN ersnt nehmen würde und professionelle leute einstellen würden die die foren durchforsten, wär ihnen längst aufgefallen warum z.b. DS3 und SC5(nehm ich mal an) sich so schlecht verkauft haben
das problem hat aber längst nicht nur EA. siehe capcom mit RE6...
aber was soll man tun? das einzige was man (ohne große anstrengung) machen kann ist, denen aufzeigen: HEY MOMENT DAS IST FALSCH!
ergo: produkt nicht kaufen bzw nicht zu release kaufen.
was die firmen dann daraus machen... tja da haben wir keinen einfluss drauf, wir können nur darauf hinweisen ob etwas richtig (kaufen) oder falsch...
schrieb am