von Julian Dasgupta,

Microsoft: Lobb-Bekenntnis & Holtman-Abgang: Der PC-Zickzack-Kurs geht weiter

Microsoft (Unternehmen) von Microsoft
Microsoft (Unternehmen) von Microsoft - Bildquelle: Microsoft
RockPaperShotgun konnte Microsofts Ken Lobb auf den D.I.C.E. Summit ein paar Fragen stellen und wollte u.a. wissen, was es denn mit der wechselhaften PC-Strategie der Spielesparte auf sich hat.

Microsoft liebe natürlich den PC als Plattform, doch obwohl viele Mitarbeiter privat gerne PC-Spiele konsumieren würden, seien die Ressourcen der Spieleabteilung begrenzt gewesen. Man könne nunmal nicht beliebig viele Projekte angehen. Seit dem großen vor acht Monaten eingeleiteten Umbau des Unternehmens gebe es auch wieder mehr Bestrebungen, den PC zu unterstützen. Es sei natürlich nur sinnvoll, die auch langfristig zu machen.

Das bedeute nicht automatisch, dass kommende Spiele stets auf Xbox One und PC veröffentlicht werden - vielmehr müsse man die Besonderheiten einer jeden Plattform ausnutzen. Als Lobb dann ausgerechnet Assassin's Creed 4 und dessen mobile Begleit-App Kenway's Fleet als Beispiel heranzieht, wird man beim PC-Blog skeptisch und hakt nach, ob Microsoft den PC also doch eher nur als Zweitverwertung in einer Liga mit Mobile-Systemen sähe.

Dem sei nicht so, versucht Lobb zu versichern: Es könnte ja auch mal einen großen exklusiven PC-Titel geben, der von einem XBLA- oder Mobile-Titel unterstützt wird. Als Lobb gefragt wird, ob Microsoft denn größere oder gar exklusive PC-Spiele in der Mache hat, erwidert er nur: "Ich kann keine Ankündigungen tätigen. Aber wir sind in diesem Bereich [PC] sehr engagiert." Auch glaube man nicht, dass PC-Spiele zwingend über F2P bzw. Mikrotransaktionen laufen müssen.

Darauf angesprochen, dass Microsoft nach früheren PC-Versprechungen langsam ein Problem mit der Glaubwürdigkeit hat, gibt es nur eine blumige Antwort von Lobb: "Der einzige Weg, Vertrauen in unserer Community aufzubauen, ist das Produzieren großartiger Spiele. Die PC-Gemeinde ist lebendiger denn je. Ich liebe es. Wir bauen eine Plattform auf, und andere entwickeln darauf Spiele. Wir machen Sachen, um die Entwicklergemeinde zu unterstützen, und wir lieben es auch, Spiele für euch zu machen."

Derartige Aussagen dürften dieser Tage vermutlich kaum einen eingefleischten PC-Nutzer hinter dem Ofen hervorlocken. Zu oft hatte Microsoft in der Vergangenheit PC-Initativen angekündigt, den Worten aber bestenfalls halbgare Taten wie GfW Live folgen lassen - wenn überhaupt.

Holtman wieder von Bord

Der sehr sprunghafte PC-Kurs Microsofts war auch im vergangenen Jahr ausgiebig zu bewundern gewesen. Im Frühjahr noch hieß es, man sei wenig interessiert an PC-Spielen. Matt Booty sah Windows bestenfalls  wohl eher als Plattform für die Sekundärverwertung von Marken bzw. unterstützende Produkte.

Im August wiederum verpflichtete man in Redmond Jason Holtman, der zuvor sieben Jahre bei Valve tätig gewesen war und eine zentrale Rolle beim Aufbau von Steam gespielt hatte. Holtman beschrieb seiner Aufgabe folgendermaßen: ""Ja, ich bin jetzt bei Microsoft, wo ich mich darauf konzentrieren werde, Windows zu einer tollen Spiele- und Entertainment-Plattform zu machen. Ich glaube, es gibt da viel Potenzial für Microsoft, Spiele und Entertainment zu liefern, die von den Kunden gewünscht werden, und mit Entwicklern zusammenzuarbeiten, damit das passiert, also freue ich mich, hier zu sein."

Jene Freude hielt allerdings nicht lange an: Den Kollegen von Neowin fiel auf, dass Holtman Microsoft wohl im Januar den Rücken gekehrt hat, wenn man seinem Profil bei LinkedIn glauben darf - nur ein halbes Jahr nach den obigen Äußerungen.


Kommentare

Sgt.Kabukiman schrieb am
Kajetan hat geschrieben:
Sgt.Kabukiman hat geschrieben:Du verstehst wirklich nicht was ich meine?
Doch. Du hättest gerne einen simplen Newsticker nach Lehrbuch, in dem lediglich umformulierte Pressemitteilungen ausggespuckt werden.
Mir ist es egal, was Rockpaper schreibt.
Fakt ist, dass 4players darüber "berichtet" und dieser Bericht mit unnötigen eigenen Wertungen
unterfüttert ist. Leider aber so nicht gekennzeichnet ist.
Siehst Du, genau das ist Dein Problem. Wenn Du den Originalartikel lesen würdest, dann würdest Du eventuell feststellen, dass dieser eine klare Aussage trifft: "MS, ich glaube Dir kein Wort mehr!". Julian hat aus Teilen der übersetzten Originalmeldung einen eigenen Beitrag geschrieben, der genau ins gleiche Horn stößt. Man kann MS zu diesem Thema nichts mehr glauben. Das ist ein ... Achtung ... FAKT!!!!
Was deshalb an meinem Vorwurf künstlich ist, musst Du mir bitte genauer erklären. Nur bitte beschwere dich dann nicht, wenn der Spiele-"journalismus" immer weiter an Niveau verliert, weil jeder Copypaste-Artikel als populistisches Sprachrohr der eigenen Interessen genutzt wird.
Ich beschwere mich über einen Spiele-Journalismus, der einfach nur unkommentiert Pressemitteilungen der Publisher raushaut und in Interviews brav den Vorgaben des Publishers folgt, wo keine unangenehmen Fragen gestellt werden, wo nicht nachgehakt wird, wo nichts in Kontext gestellt wird.
Über was beschwerst Du Dich? Formfehler?
Vielleicht solltest Du Dich noch in Ruhe hinsetzen und überlegen, ob Du wirklich in einer solch manipulativen Medienlandschaft zu Hause sein willst?.wobei "Man kann MS zu diesem Thema nichts mehr glauben?.Das ist ein Achtung Fakt" spricht ja eigentlich Bände.
Was hat das MS-PR-Geschwafel damit zu tun? Warum vermischt sich "News" und "Kommentar" in einer Art und Weise beim 4players-"Artikel", die dem Leser unterschwellig eine Meinung rein drückt obwohl er auch einfach "Meiner Meinung nach ist MS damit?." hättet schreiben können? Quintessenz: Für die...
Temeter  schrieb am
Kajetan hat geschrieben:Ob er das ist oder nicht, sei mal dahingestellt, aber genau dieses "Also, bei mir klappt das doch klasse und ich weiß gar nicht, was die Leute alle haben!" in Kombination mit einer geradezu masochistischen Leidensfähigkeit bei nicht wenigen Usern, führt dazu, dass Optionalität bei Software oft genug ein Fremdwort ist, weil Optionalität nicht wichtig genug in der Produktattraktivität ist. Die meisten Kunden fressen die Software, so wie sie ist und nächstes Jahr gibt es eh ne neue Version. Warum soll man also Entwicklerstunden an Features vergeuden, die offenbar nicht so wirklich gefragt sind?
Joa, Stimmt auch wieder. Aber hey, ohne diese Leidensfähigkeit und fanatische Überzeugung in die eigenen Kaufentscheidungen hätte Logitech zum Beispiel schon die hälfte ihrer Produktpalette einstampfen können. :Blauesauge:
Wobei Windows 8 die Grenzen arg zu strapazieren scheint. Die Verkaufzahlen des Betriebsystem sind allem Anschein nach unerwartet niedrig.
Sabrehawk hat geschrieben:ok Modern UI ...ohne touch pc ist nicht mehr als ein interaktiver Screensaver...aber ehrlich gesagt
das ganze geheule dass ich doch tatsächlichen EINEN Mausklick machen muss um auf die tradtionelle
Oberfläche zu wechseln und das unterträglich bornierte Gewhine von degenerierten faulen Benutzern die zu blöd zum kacken sind oder einfach nur haten wollen geht mir persönlich noch mehr auf den Senkel.
Und hier scheint bei einem der Schmerz richtig tief zu sitzen. Wie frustriert muss man den sein, um sich derartig zum Affen zu machen? :|
Kajetan schrieb am
Temeter  hat geschrieben:Vielleicht bist du aber auch nur der einzige hier in diesem Forum, der nicht so recht zu kapieren scheint, dass Menschen verschieden sind, und nunmal anders mit GUIs zurechtkommen. :roll:
Ob er das ist oder nicht, sei mal dahingestellt, aber genau dieses "Also, bei mir klappt das doch klasse und ich weiß gar nicht, was die Leute alle haben!" in Kombination mit einer geradezu masochistischen Leidensfähigkeit bei nicht wenigen Usern, führt dazu, dass Optionalität bei Software oft genug ein Fremdwort ist, weil Optionalität nicht wichtig genug in der Produktattraktivität ist. Die meisten Kunden fressen die Software, so wie sie ist und nächstes Jahr gibt es eh ne neue Version. Warum soll man also Entwicklerstunden an Features vergeuden, die offenbar nicht so wirklich gefragt sind?
Sabrehawk schrieb am
ok Modern UI ...ohne touch pc ist nicht mehr als ein interaktiver Screensaver...aber ehrlich gesagt
das ganze geheule dass ich doch tatsächlichen EINEN Mausklick machen muss um auf die tradtionelle
Oberfläche zu wechseln und das unterträglich bornierte Gewhine von degenerierten faulen Benutzern die zu blöd zum kacken sind oder einfach nur haten wollen geht mir persönlich noch mehr auf den Senkel.
Startmenu? Ma ehrlich...WER BRAUCHT DAS? so ein bullshit....das hab ich selbst unter Windows XP fast nie gebraucht.
Sämtliche wichtigen Funktionen kann ich mir in die quicklaunch ziehen oder eigene shortcuts erstellen oder direktzugriff über "ausführen" oder über RECHTSKLICK auf den Windows button.
Und was das eigentliche Thema angeht ...Jo MS bekleckert sich nicht mit Ruhm und ist imho auf Selbstzerstörungskurs was den Home PC Markt angeht....PC Spieler/User sind auch gleichzeitig Menschen die im Beruf stehen, Firmen haben und und .. wenn man denen zu Hause nichts bietet und z.b für ein neues DirectX nichts bahnbrechendes entwickelt gibt das in beide Richtungen kaum positive Synergieeffekte.
Die geradezu anale Fixierung auf Tablets und Touchgeräte die in der Branche herrscht tut ihr übriges.
Selbst der Windows 8 Shop ist immer noch ein schlechter Witz.
Ballmer ist weg ...gut so ...hoffentlich bringt der neue CEO impulse in die richtige Richtung.
Die Offenheit der Windowsplattform muss in den Vordergrund gestellt werden....Bloat reduzieren, Hardware weiterhin in grosstmöglichem Umfang unterstützen , sinnvolle Features implentieren die nicht
nur einem Hype hinterherlaufen sondern Akzente setzen die attratkiv sind. Gamer aktiv ansprechen durch gute PC Entwicklungen oder hochqualitaitve Portierungen und auch über den Preis des OS nachdenken.
Das sehr günstige Upgrade Angebot von 35? war damals schon ein sehr guter Schritt.
Auch sollte MS im Zuge der NSA Skandale deutlich mehr tun um das Vertrauen der Benutzer in ihre Cloud und ein Backdoor freies Betriebsystem zu etablieren.
Und was...
Temeter  schrieb am
johndoe-freename-100362 hat geschrieben:Du wurdest jetzt von 3 Leuten darauf aufmerksam gemacht, dass dein Workflow bei offenen Programmen überhaupt nicht beeinträchtigt wird. Danach kamen keine Statements mehr von dir dazu :wink:
Steh doch einfach dazu, dass du Quatsch erzählt hast und fertig.
Vielleicht bist du aber auch nur der einzige hier in diesem Forum, der nicht so recht zu kapieren scheint, dass Menschen verschieden sind, und nunmal anders mit GUIs zurechtkommen. :roll:
schrieb am