von Jan Wöbbeking,

Nintendo: Angestellter des Lokalisations-Teams wurde nach freimütigen Aussagen gefeuert

Nintendo (Unternehmen) von Nintendo
Nintendo (Unternehmen) von Nintendo - Bildquelle: Nintendo
Nintendo ist traditionell dafür bekannt, in der Kommunikation nach außen strenge Richtlinien zu beachten - jetzt wurden einem Mitarbeiter offenbar seine freimütigen Aussagen zum Verhängnis. Chris Pranger, ein Angestellter von Nintendos Lokalisations-Abteilung Treehouse in den USA, hat gestern auf Twitter bekanntgegeben, dass er gefeuert worden sei. Wie Gamespot.com berichtet, hatte er zuvor im "Part-Time-Podcast" davon berichtet, dass sich die Lokalisation von Xenoblade Chronicles X (und manch anderer japanischer Titel) eigentlich nicht rechnen würde, weil die Zahl der Käufer im englischsprachigen Raum zu klein sei. Das Spiel habe es nur "durch Glück" in die Vereinigten Staaten geschafft und würde sich "garantiert nicht oft genug verkaufen", um die Lokalisationskosten wieder einzuspielen. Nintendo Europa hätte in diesem Fall in den sauren Apfel gebissen und die Kosten übernommen.

Ein brenliger Satz war vermutlich auch "Die Leute mögen nicht, wenn sie herausfinden, dass ihre Fanbasis in Wahrheit zu klein ist, um die Kosten von dem, was sie wollen, zu rechtfertigen". Auch zu anderen Themen wie die Arbeitsethik von Smash-Bros.-Designer Masahiro Sakurai habe Pranger sich zuvor erstaunlich freimütig geäußert, so Gamespot. Ob tatsächlich seine Aussagen zum Jobverlust führten, ist natürlich Spekulation. Auf Twitter räumte Pranger allerdings ein, dass es seine Schuld gewesen sei, er diesen Schritt aber nicht erwartet habe: "Ja, es war im Endeffekt meine eigene Schuld. Nein, ich habe es nicht kommen gesehen." Auf einem mittlerweile gelöschten nächtlichen Facebook-Post, der im Neogaf-Forum konserviert wurde, habe Pranger noch einmal dargelegt, wie sehr ihn dieser eine Moment der Unachtsamkeit sowie der Verlust seines Traumjobs bei Nintendo plage. Für die Stelle habe er sich schließlich sein ganzes Leben lang angestrengt und im privaten und familiären Alltag viele Opfer gebracht: "Es tut mir so sehr für alle Leid. Ich habe euch enttäuscht. Ihr habt an mich geglaubt, mich unterstützt und ich habe euch enttäuscht. Ich habe mich enttäuscht."
Quelle: Twitter, Gamespot.com, Part-Time-Podcast, Facebook (via Neogaf-Forum)

Kommentare

Redshirt schrieb am
Sabrehawk hat geschrieben:So ist das halt wenn man ohne nachzudenken mit Realnamen im Internet daherschwätzt und dass Nintendos Management aus Darmausgängen besteht sollte ja nun schon längere Zeit bekannt sein.
Erzähl mir bitte mehr.
Sabrehawk schrieb am
So ist das halt wenn man ohne nachzudenken mit Realnamen im Internet daherschwätzt und dass Nintendos Management aus Darmausgängen besteht sollte ja nun schon längere Zeit bekannt sein.
MrLetiso schrieb am
Sir Richfield hat geschrieben:1) Seine Eltern müssen Alliterationen geliebt haben.
2) Ich suche einen lebenden, der mir diese Haken - Hacken Geschichte langsam mal erklären kann... :)
Das hat seinen Ursprung etwa im 15. Jahrhundert, als eine kleine Gruppe erfinderischer Angler ihre Haken an den Fersenseiten ihrer Schuhe befestigte. Obwohl anfangs als gute Idee betrachtet, stieg die Anzahl ertrinkender Angler massiv an, weshalb diese Erfindung nie die Marktreife erzielte. Einzig geblieben ist die Verbindung der Worte "Haken" und "Hacken". Die ähnliche Schreibweise tat ihr übriges, sodass beide Worte noch heute miteinander assoziiert und als Synonyme für einander benutzt werden.
billy coen 80 schrieb am
Vernon hat geschrieben:@billy coen
Bist Du Dir bei den 10 Stunden Maximalarbeitszeit sicher? Bei uns im Zustelldienst Deutsche Post wird von Arbeitgeber/Betriebsrat permanent was mit max 10:45h erzählt. Vielleicht sind 45 Minuten Pause irgendwie einberechnet, kA. Wäre aber irgendwie Mist, wenn mit den 10 Stunden nur Nettoarbeitszeit gemeint ist.
Ja, ich gehe auch davon aus, dass sie von Arbeitsteit Plus Pausen geredet haben, also quasi Bruttoarbeitszeit bzw. Anwesenheitsdauer. Kann mir zumindest nicht vorstellen, dass der BR eines Unternehmens wie der Deutschen Post einen solchen Unfug erzählt.
Und ja, das Gesetz geht immer von Nettoarbeitszeit aus. Wäre ja auch anders nicht möglich, weil alle Firmen unterschiedliche Pausenregelungen haben. Würde die gesetzliche Höchstgrenze die Bruttoarbeitszeit beziffern, wär das ja nen ganz schöner Vorteil für die, die eine Stunde oder mehr Pause haben... :wink:
Vernon schrieb am
@billy coen
Bist Du Dir bei den 10 Stunden Maximalarbeitszeit sicher? Bei uns im Zustelldienst Deutsche Post wird von Arbeitgeber/Betriebsrat permanent was mit max 10:45h erzählt. Vielleicht sind 45 Minuten Pause irgendwie einberechnet, kA. Wäre aber irgendwie Mist, wenn mit den 10 Stunden nur Nettoarbeitszeit gemeint ist.
schrieb am