von Jan Wöbbeking,

Oculus Go: Autarkes VR-Headset (ohne Kabel) ab einem Preis von 219 Euro erschienen

Oculus Go (Hardware) von Facebook
Oculus Go (Hardware) von Facebook - Bildquelle: Facebook
Facebook will es neuen VR-Interessierten leicht machen: Das am Mittwoch veröffentlichte autarke Virtual-Reality-Headset Oculus Go kostet lediglich 219 Euro (mit 32GB; 269 Euro mit 64 GB; zur offiziellen Website) und besitzt einen eingebauten Rechenchip, so dass kein externer Rechner und keine Kabel mehr nötig sind. Im Gegensatz zu Bausätzen wie Samsung Gear VR muss man auch kein Handy in die Front schieben, da der mit LCD-Bildschirm mit einer Auflösung von 2560 x 1440 bereits eingebaut ist (zum Vergleich: beim für 2018 geplanten Konkurrenzsystem Vive Focus sind es insgesamt 2.160 x 1.200 Pixel, beim neuen Premium-Headset Vive Pro 2.880 x 1.600 Pixel).

Die Bildwiederholungsrate liegt bei 72 Hertz, der Blickwinkel bei 100 Grad. Sogar der Sound ist direkt integriert, so dass man sich nicht verheddert: Anders als bei Oculus Rift oder HTC Vive Pro liegen allerdings keine eingebauten Kopfhörer auf den Ohren, sondern der Sound kommt aus schmalen Schlitzen in der Kopfbandhalterung. Wer sich das schlecht vorstellen kann, sollte einen Blick auf die offizielle Website werfen: Dort wird das Gerät in einer interaktiven Animation von allen Seiten gezeigt und erklärt. Möchte man besseren Sound, lässt sich alternativ auch ein eigener Kopfhörer per 3,5mm-Audiobuchse anstöpseln. Eine Besonderheit für Brillenträger sind die in Zusammenarbeit mit FramesDirect.com vertriebenen Linsen, die auf individuelle Sehstärke angepasst werden können.

Laut einem Test von Arstechnica.com werkelt im Gehäuse das Chip-System Snapdragon 821, das Ende 2016 in technisch starken Smartphones steckte (damals mitunter in der ähnlichen Version 820). Auch der Rest der technischen Ausstattung (z.B. 3GB RAM) liege etwa im Bereich von Android-Smartphones des Weihnachtsgeschäfts 2016. Ein Nachteil sei, dass Oculus Go lediglich "three degrees of freedom" (3DOF) bietet. Das Tracking ermögliche also problemlos Kopfdrehungen. Sobald man sich in eine Richtung lehne, werde die Illusion aber durchbrochen, weil das Tracking die Bewegung nicht entsprechend nachmacht. "Positional Tracking" oder gar das Aufstehen oder Gehen sei also nicht möglich, was natürlich die eigentliche Mobilität des Systems untergräbt - ähnlich wie bei Gear VR, so Arstechnica. Die offizielle Website erläutert:

"Dank atmungsaktiver Gewebe, Schaumstoff-Spritzgießverfahren und anderer fortschrittlicher Materialien fühlt sich die Oculus Go auch nach längerem Tragen noch leicht und bequem an. Die weichen, verstellbaren Riemen sorgen für eine sanfte aber sichere Befestigung des Headsets.

(...)

Egal, ob du ein Kunstwerk zauberst oder dich durch ein Abenteuer bewegst – deine natürlichen Bewegungen werden über Sensoren innerhalb des Controllers in die VR übertragen. Mit der Oculus App kannst du die neuesten VR-Spiele, -Apps und -Erlebnisse entdecken und herunterladen, auch wenn du dich gerade nicht in der VR befindest. Schließe deine Oculus Go einfach an dein Smartphone an, um dein Gerät im Handumdrehen zu konfigurieren und anzupassen."






Inhaltlich richtet sich das System offenbar primär an Konsumenten von nur bedingt interaktiven VR-Erlebnissen und 3D-Filmen: Im Fokus des Angebots stehen Kanäle wie Netflix, Hulu, Discovery VR oder RedBull TV. Auch einige bekannte Spiele wie VR Karts (Sprint), Catan VR, Keep Talking and Nobody Explodes, Darknet oder Cloudlands VR Minigolf wurden bereits umgesetzt. Über 1000 Apps werden beworben, wobei es sich jetzt auszuzahlen scheint, dass Oculus schon bei Gear VR mit Samsung zusammenarbeitete: Bei vielen Erfahrungen scheint es sich um entsprechend angepasste Apps aus dem gemeinsamen Oculus-Store zu handeln:

"From original content featuring world-class IPs to tried-and-true Gear VR classics and beyond, there’s plenty to keep you busy in the headset—and more surprises on the way! Click here to learn more.


New Ways to Enjoy Entertainment and Connect with Friends



From live events and binge-worthy TV series to social experiences, your own curated content, and more, Oculus Go offers immersive entertainment at your fingertips.






Oculus Rooms
Originally released for Gear VR, Oculus Rooms is a place to hang out with friends in VR while you enjoy social activities like playing tabletop games, watching TV and movies, sharing photos, and listening to music. You can also jump into other VR apps together with friends when you want to start a new adventure.




With Oculus Go, we’re releasing a major update for Oculus Rooms. You’ll find a fully redesigned and customizable environment, more life-like avatars, the tabletop game Boggle from Hasbro coming this month (with Monopoly and Trivial Pursuit brand experiences coming soon), and the ability to watch full-length movies from among the hundreds of top titles in the Oculus Store.






Oculus Venues
Oculus Venues is your ticket to live social events in VR like concerts, sports, and comedy nights. It’s a great way to get closer to the things you love and connect with other fans while enjoying new perspectives or checking out the action from any angle—and it’s launching on May 30 for both Oculus Go and Gear VR!




Oculus Venues features a diverse lineup of high-quality events you won’t want to miss including Major League Baseball games, stadium shows from top-selling artists like Vance Joy in partnership with AEG Presents, movie screenings from Lionsgate, and a range of experiences in partnership with NextVR like ICC soccer, intimate gigs with emerging musicians from School Night at the Bardot, and standup events like Gotham Comedy Club. Clear your calendar and stay tuned for the full schedule of events.






Oculus TV
Today at F8, we unveiled Oculus TV—a brand-new way to experience your favorite serialized content. A custom-built 3D environment with a massive screen and virtual seating area, Oculus TV also serves as a convenient hub to launch your favorite individual VR entertainment apps, like Hulu and SHOWTIME. Oculus TV is launching later in May with partners like Pluto TV, Red Bull TV, and the Facebook video app for TV—and even more partners like ESPN coming later this year.







Oculus Gallery
Get totally immersed in your panoramic and 360° photos and watch your videos in a virtual home theater! With Oculus Gallery, you can easily stream your personal media from Facebook, Instagram, Dropbox, your phone, and more—all from your Oculus Go headset.


Where to Buy



You can order Oculus Go today at oculus.com in 23 countries or from select retailers in the US including Amazon, Best Buy (online and in-store), and Newegg. And for companies looking to bring the convenience of standalone VR to their employees and customers, we’ve added Oculus Go to the Oculus for Business program!






Through a new bundle including a commercial license, extra facial interfaces, a WW power adaptor, and dedicated customer support, everything from training to sales and out-of-home marketing will be easier and more affordable than ever before. Pre-orders are open now, including bulk orders, and ship later this summer. Visit oculus.com/business to get started."

Letztes aktuelles Video: Open Your Eyes

Quelle: Oculus

Kommentare

Usul schrieb am
Also mal ein kleiner Bericht:
Ist angekommen, Einrichtung über Handy-App geht recht schnell, die reine Hardware finde ich gut, das Gewicht ist für meinen Wasserkopf und Stiernacken kein Problem, das Tragegefühl ist recht angenehm. Zu den wichtigen Details:
- Der Akku ist doch recht schwach, wie auch anderswo berichtet wird. 2 Stunden oder so finde ich einfach zu wenig, vor allem wenn das Aufladen dann länger dauert. Mit ner Powerbank kann man das Ganze wohl unkompliziert aufstocken, aber ist halt Zusatzgewicht bzw. liegt irgendwo herum.
- Die Bildqualität... finde ich eigentlich recht gut. Wie hier bereits gesagt natürlich nicht HD oder FullHD, aber wenn man z.B. alte "Sicherheitskopien" im DivX/XviD-Format hat, kann man sich das ohne Problem antun. Auch viele Streams sind ja nicht unbedingt von höchster Qualität, sodaß auch das gehen sollte. Wer einzelne Pixel zählen will, wird das sicher tun können, aber nach kurzer Zeit sieht man eher das Gesamtbild und das sieht - abgesehen von der Auflösung - gut genug aus. Mein Problem ist weniger das, sondern die Tatsache, daß das Bild bei mir mehr oder weniger nur im Zentrum scharf ist und zu den Rändern hin unschärfer wird bzw. sich bläuliche Doppelkonturen bilden. Das kann man beim Filmeschauen z.B. dadurch umgehen, daß man das Bild verkleinert, aber das ist ja auch nicht Sinn der Sache. Dieses Problem ist für mich das schwerwiegendste.
- Die Linsen sind bekanntlich nicht verstellbar, was den Augenabstand angeht. Das könnte bei einigen zu Problemen führen. Ich hatte nach einer Weile ein Gefühl der Augenanstrengung, weiß aber nicht, ob das mit verstellbaren Linsen zu lösen wäre.
- Die "fehlenden" Freiheitsgrade sind schade, aber nun ja...
- Motion Sickness... ich hab die Berichte darüber ja stets belächelt. Aber da ich bereits nach 20 Sekunden Test mit Temple Run VR ein mulmiges Gefühl in der Magengegend bekam, nehme ich alles, was ich in der Hinsicht gesagt habe, zurück. ;)
Alles in allem läßt sich aus meiner Sicht sagen, daß...
Blaexe schrieb am
Usul hat geschrieben: ?03.05.2018 16:48 Mit Fernsehen meinte ich auch eher "Ersatz für den Fernseher" - also eher Filme, Serien schauen und ab und an mal die öffentlich-rechtlichen Streamen... aber hauptsächlich Filme/Serien. Der Input ist also weniger das Problem. Wobei ich noch nicht ganz kapiert habe, welche Apps aus welchem Store man wird installieren können.
Also je nach Einsatzzweck und Anspruch kann ich mir die Go als günstigen Fernsehersatz für eine Person vorstellen. Nicht zum Fernsehen, aber für Filme und Serien.
Die Bildqualität ist erstmals für mich gut genug, dass ich durchaus auch einen ganzen Film in der Go sehen kann. Natürlich sind wir noch nicht bei HD, nicht mal gefühlt bei 720p - aber es geht.
Die Netflix App ist super.
Qualitativ hält nur ein Galaxy S8/S9 + GearVR als Kombi mit - vergiss es ansonsten. Diese ganzen Halterungen sind meilenweit entfernt.
Nightfire123456 schrieb am
Usul hat geschrieben: ?03.05.2018 13:00 Da ich weiterhin keinen Fernseher habe und auch leider keinen gescheiten Platz für eine Fernseher, würde mich das Ding als TV-Ersatz sehr interessieren. Da ich alleine fernsehe, ist das soziale Aspekt unerheblich.
Von daher stellt sich die wichtigste Frage: Wie ist wohl der Eindruck, wenn man über das Ding fernsieht bzw. Serien/Filme anschaut? Ich hatte noch kein Headset für diesen Zweck aufm Kopf, deswegen kann ich mir das nicht so wirklich vorstellen. Es geht nicht um 3D oder sowas, sondern halt einfach darum, eine große (?) Bildfläche zu simulieren und Videos/Streams in guter Qualität abzuspielen.
Ideen?
Genau zu dem zweck habe ich mir damals die gear VR von Samsung geholt. Hat aber nicht so gut geklappt wie gehofft...
Am Anfang fühlte es sich echt genial an. Ein gigantischer Virtueler Kino Saal erscheint vor dir und du kannst dir sogar aussuchen auf welchen Platz du sitzen willst. Die niedrige Auflösung fällt auch nicht so ins Gewicht da es dir ja so vor kommt als würdest du von sehr weit weg auf die Leinwand gucken.
Allerdings ist das ganze übelst anstrengend. Einen normalen 90 Minuten Film zu gucken ist sehr unangenehm.
Und das liegt bei mir persönlich nicht am Gewicht oder der Abwärme sondern habe ich das Gefühl als würden meine Augen extrem ermüden. Du kannst es dir so vorstellen als würdest du 90 Minuten lang versuchen bei dämmrigen Licht etwas sehr kleines in weiter Entfernung zu lesen. Für kleine Clips absolut ok, für einen Film viel zu anstrengend.
Aber da du ja geschrieben hast das es dir nichts ausmachen würde die Brille wieder zurückzuschicken kannst es ja ruhig mal probieren. Hast ja dann 14 Tage Zeit zu entscheiden
Eine alternative Falls du ein gutes Smartphone hast wäre das hier https://www.gearbest.com/vr-headset/pp_ ... id=1433363
Da Xiaomi auch der Hersteller der Oculus Go ist, dürfte sich das vom gebotenen nicht sonderlich unterscheiden und ist günstiger.
Oder du legst noch ein bisschen drauf und holst dir...
Usul schrieb am
ChrisJumper hat geschrieben: ?05.05.2018 21:32Ich meinte es auch eher weil du viel Geld sparen kannst... wenig Platz für einen TV halte ich halt für ein Märchen, das ist Gewohnheit. Die Dinger sind so Flach das man sie hinter einen Schrank stellen kann, wenn man sie nicht immer braucht. Oder das andere Extrem: Einfach mit einem Beamer an eine Leinwand werfen oder an die Zimmerdecke.
Es geht nicht um "keinen Platz", sondern "keinen gescheiten Platz" - also eine Konstellation, die mir so gut gefallen würde, daß ich deutlich mehr Geld für einen Fernseher oder gar einen Beamer ausgeben würde, als die Oculus Go jetzt kostet. Märchen erzähle ich in dem Punkt also nicht - warum auch? Um mich selbst hinters Licht führen? :)
Was die anderen Punkte angeht, finde ich die Bildqualität oder den Eindruck der Bildqualität am kritischsten... da es aber offensichtlich einen sichtbaren Unterschied zwischen Go und Rift z.B. gibt, muß ich das selbst sehen, um es einschätzen zu können.
Die anderen Punkte fallen nicht so schwer ins Gewicht bzw. gar nicht - Platz z.B. für Bewegung ist gar kein Thema, weil ich das hauptsächlich für Medienkonsum nutzen möchte und nicht für irgendwelche Mobile Games.
CritsJumper schrieb am
Usul hat geschrieben: ?04.05.2018 21:55 Ich habe Monitor, Tablet und Notebook. Wenn ich aber schreibe, daß ich ja gerade weg vom Monitor will und mit Tablet auch nicht zufrieden bin (wegen der Größe), ist es doch recht müßig, mir das dann vorzuschlagen. :)
Ich sage es mal so. VR-Brille ist anstrengender als ein Kinobesuch, was an dem Gewicht auf dem Kopf liegt. Wenn du TV schaust und nebenher Sport machst oder Wäsche Bügelst ist das ok. Wenn du aber nur in dem Fall TV schauen willst um ganz entspannt zu sein, dann ist die VR-Brille eben keine Gleichstellung. Es mag an anderen Sehgewohnheiten liegen, vielleicht ist das auch individuell. Aber die Pixeldichte und die Bildqualität ist unter VR in der Regel immer schlechter.
Filme per HD-Stream schauen schon billig aus, wenn man BluRay gewohnt ist, da flimmern kannten wie man es bei niedriger Auflösung von Videospielen her kennt. Unter einer VR-Brille ist das meistens noch viel schlechter weil Blickwinkel berechnet werden müssen, zumindest bei dem Kinoleinwand-Modus. Bei einem kleineren Modus mit fixem Bild, sind die Inhalte so verzerrt und Niedrig das es einen schlechteren Eindruck macht als ein Smartphone-Bildschirm.
Das mag bei der neueren Oculus Go vielleicht anders sein. Aber ich denke es ist auch hier kein High-Tech oder High End-Produkt sondern ein Budget Gerät. Irgendwo zwischen anständiger VR-Brille und der Smartphone-Pappe von Google.
Ich meinte es auch eher weil du viel Geld sparen kannst... wenig Platz für einen TV halte ich halt für ein Märchen, das ist Gewohnheit. Die Dinger sind so Flach das man sie hinter einen Schrank stellen kann, wenn man sie nicht immer braucht. Oder das andere Extrem: Einfach mit einem Beamer an eine Leinwand werfen oder an die Zimmerdecke.
Gerade im Sommer sind die Brillen zu warm etc.. und die Erfahrung die ich gemacht hab (kann für Oculus Go anders sein), ist das VR Platz braucht. Vielleicht reichen aber auch die verbauten Neigungssensoren aus, ich kann das schlecht einschätzen,...
schrieb am