von Marcel Kleffmann,

Epic Games Stores: Betreiber über Spyware-Vorwürfe, exklusive Spiele, Wettbewerbsförderung und Datenschutz

Epic Games Store (Sonstiges) von Epic Games
Epic Games Store (Sonstiges) von Epic Games - Bildquelle: GettyImages
Mit der Eröffnung des Epic Games Stores und der Kampfansage an etablierte digitale Spiele-Vertriebsplattformen für PC wie Steam, GOG.com oder die eigenen Launcher/Shops der Publisher hat Epic Games in den vergangenen Wochen für Aufsehen gesorgt. Im Anschluss folgte viel Kritik an den exklusiven Spielen und den fragwürdigen Passagen in der Datenschutzerklärung (wir berichteten) bis hin zu Spyware-Vorwürfen und Meinungen, dass sich der Store gegen die Verbraucher richten würde. Hierzu hat sich nun Tim Sweeney (Gründer und Präsident von Epic Games) zu Wort gemeldet.

Tim Sweeney: "Es liegt an euch, zu entscheiden, was gegen den Verbraucher gerichtet ist, aber unser Ziel mit dem Epic Games Store ist es, wettbewerbsfördernd zu sein (…) Wenn viele Shops konkurrieren, ist das Ergebnis eine Kombination aus besseren Preisen für den Kunden, besseren Angeboten für die Entwickler und mehr Investitionen in neue Inhalte und Innovationen. Die Exklusivprodukte kommen nicht umsonst in unseren Shop; sie sind das Ergebnis einer Kombination aus Marketingverpflichtungen, Entwicklungsfinanzierung oder Umsatzgarantien. Das alles hilft den Entwicklern. Zum Vergleich: Ein Großteil der Investitionen in neue TV-Inhalte ist darauf zurückzuführen, dass Netflix und Amazon mit neuen Shops konkurrieren."

Umsatzgarantien bedeutet, dass Epic Games verspricht, dass das Spiel einen bestimmten Umsatz im Shop erzielen wird. Sollte dies nicht nur der Fall sein, übernimmt Epic Games den Differenzbetrag. Zu diesen Exklusivtiteln, die also nur im Epic Games Store zur Verfügung stehen, gehört u. a. Hades von Supergiant Games (Bastion, Transistor, Pyre). Wobei die PC Gamer hervorhebt, dass nicht klar ist, ob Epic durch die Investition auch Einfluss auf die Entwicklung bzw. die Inhalte eines Spiels nimmt oder ob sie nur ein stiller Partner sind. Aber alles deutet darauf hin, dass Epic Games ein direkteres Interesse an den verkauften Spielen als Valve Software bei Steam hat.

Über neue Launcher oder Shop-Anwendungsprogramme schreibt Sweeney: "Die starke Zunahme von Launchern ist ein lästiger Nebeneffekt, aber das Problem könnte schließlich durch gemeinsame oder dezentrale Software-Update-Tools gelöst werden. Genau darüber laufen derzeit Gespräche. Aber mehrere Shops sind für die Gesundheit eines Ökosystems notwendig. Wenn es nur einen gibt, ist es die natürliche Tendenz, immer mehr von den Einnahmen abzuschöpfen, die dann eher in Monopolgewinne als zu den Entwicklern fließen! (...) Für Benutzer ist es ein weiterer Launcher und wenn man Steam installiert hat, dann möchte man [Steam] auch lieber benutzen. Aber wenn ihr wollt, dass in Zukunft viel bessere Spiele entwickelt werden, dann erkennt bitte an, was unser Shop leisten kann. Steam nimmt 30 Prozent und Epic 12 Prozent [als Provision für die Plattformnutzung]. Das ist ein Unterschied von 18 Prozent und die meisten Entwickler haben eine geringere Gewinnspanne als die 18 Prozent - das kann der Unterschied zwischen der Möglichkeit sein, ein neues Spiel zu finanzieren und in Konkurs zu gehen."

Sweeney bestätigte, dass ein Bewertungssystem auf Basis von Nutzerreviews in Entwicklung sei, sofern die Spiele-Entwickler dieses System nutzen möchten. Auf die Spyware-Vorwürfe und die Anschuldigungen, dass Epic Games die Daten mit Tencent (Minderheitsbeteiligung an Epic) teilen würde, antwortet er folgendermaßen.

"Epic gibt keine Benutzerdaten an Tencent oder ein anderes Unternehmen weiter. Wir teilen die Daten nicht, verkaufen sie nicht oder vermitteln sie für Werbezwecke, wie es so viele andere Unternehmen tun. Ich bin der Gründer und Mehrheitsaktionär von Epic und würde das nie zulassen. Die Formulierung im Zusammenhang mit dem Datenaustausch mit den Muttergesellschaften bezieht sich auf Epic Games Inc. Es ist ein in den USA ansässiges Unternehmen. Diese Formulierung existiert, weil wenn man ein Spiel in bestimmten Gebieten (wie Europa) kauft, tritt unsere lokale (z.B. europäische) Tochtergesellschaft aufgrund der steuerlichen Bestimmungen als Verkäufer auf, aber die Daten werden letztlich von Epic Games Inc. gespeichert. Tencent ist keine Muttergesellschaft von Epic. Tencent ist ein unabhängiges Unternehmen, das neben vielen anderen eine Minderheitsbeteiligung an Epic hält. Sie haben jedoch keinen Zugriff auf unsere Kundendaten. Die andere Formulierung zu den Daten in der EULA existiert im Allgemeinen, um die Fälle abzudecken, in denen wir im Zuge des Betriebs unserer Online-Dienste Drittanbieter hinzuziehen. So werden beispielsweise unsere Spielserver und Datenbanken bei Amazon Web Services gehostet. Diese Dritten haben jedoch nicht das Recht, die Kundendaten von Epic in irgendeiner Weise zu verwenden oder darauf zuzugreifen, mit Ausnahme der Bereitstellung des Dienstes", erklärt Sweeney bei Reddit.

Quelle: PC Gamer, Reddit, Tim Sweeney

Kommentare

Levi  schrieb am
4P_1447175149_60774 hat geschrieben: ?21.03.2019 13:58
Tja ich dachte eigendlich, dass das piraten von games für mich vorbei wäre aber man lässt mir anscheinend keine Wahl.
Und ich wollte im Parallelthread gerade fragen, welche schmalgeister bitte so argumentieren...
4P_1447175149_60774 schrieb am
"unser Ziel mit dem Epic Games Store ist es, wettbewerbsfördernd zu sein [, deshalb ersticken wir, mit unseren exclusiv deals, jedwehige wettbewerbs Möglichkeiten im Keim] "
der shop is so developer orientiert, dass der konsument im regen stehen darf.
keine bewertung von spielen
keine cloudsaves troz alaways online policy
always online policy
der unsicherste verhackteste store den ich je gesehen hab (ja ich habe uplay genutzt)
hat es geschafft die anzahl an gehackten und accounts die ich nie wieder gesehen habe von uplay zu übertreffen
support unfähig oder nicht vorhanden
Tja ich dachte eigendlich, dass das piraten von games für mich vorbei wäre aber man lässt mir anscheinend keine Wahl.
Mazrim_Taim schrieb am
Wieviele Firmen gibt es die unabhängig sind?
Soviele Lauchner durfte man (bald) haben.
Es ist ja nett das es kostenlose Spiele geben wird aber interessant wird es erst sein wenn man Spiele / Software darüber kauft.
Den MS Store haben viele aber ich kenne niemand den den auch nutzt => MS dürfte da länger durchhalten als Epic Games Stores.
Pioneer82 schrieb am
Mentiri hat geschrieben: ?01.01.2019 23:31
Pioneer82 hat geschrieben: ?01.01.2019 21:24
Mentiri hat geschrieben: ?01.01.2019 21:13
Im Grunde ja aber am Ende gibt es das Spiel nur an einer Stelle und als Kunde ist es egal ob es dafür entwickelt oder eingekauft wurde. Exklusiv ist exklusiv.
Kann man so sehen aber letztendlich ist es Kundenfeindlich. Man muss sie dafür nicht auch noch belohnen.
Ich bin da zu ignorant dafür. Wenn ich ein Spiel will, dann kaufe ich es mir einfach. Hades ist btw ein ziemlich gutes Spiel :p
Ist doch ok. ^^ Jeder hat seine eigene Linie wo er zum Picard wird. Bei mir ist sie erreicht.
Mentiri schrieb am
Pioneer82 hat geschrieben: ?01.01.2019 21:24
Mentiri hat geschrieben: ?01.01.2019 21:13
Pioneer82 hat geschrieben: ?01.01.2019 21:03 Der Unterschied ist das die sich Exklusives einkaufen. ;)
Das die ihr Unreal und Shadow Complex exklusiv darüber vertreiben ist vollkommen legitim.
Sich Exklusivrechte einfach kaufen ist hingegen ein Dickmove.
CS ist von Valve und WC3 von Blizzard also vollkommen ok.
Im Grunde ja aber am Ende gibt es das Spiel nur an einer Stelle und als Kunde ist es egal ob es dafür entwickelt oder eingekauft wurde. Exklusiv ist exklusiv.
Kann man so sehen aber letztendlich ist es Kundenfeindlich. Man muss sie dafür nicht auch noch belohnen.
Ich bin da zu ignorant dafür. Wenn ich ein Spiel will, dann kaufe ich es mir einfach. Hades ist btw ein ziemlich gutes Spiel :p
schrieb am