von Benjamin Schmädig,

gc-Eindruck: Just Cause 2



Früher war er sein Mentor - jetzt muss er Tom Sheldon, seinen ehemaligen Boss zur Strecke bringen: Rico Rodriguez hat kein leichtes Leben. Aber hey, was auf den Geheimagenten mit der Lizenz zum Alles-Kaputt-Machen zutrifft, gilt für seine Gegner doppelt und dreifach. Denn wo Rico geht, bleibt kein Grashalm stehen! Na ja, zumindest aber kein Treibstofftank, keine Statue, keine Häuser, Pfeiler, Transportmittel... eben alles, was dem martialischen Spion Chaospunkte bringt. Hat er genug davon, darf er wiederum noch mehr Chaos anrichten - ein Teufelskreis. Aber ein guter! Zumindest für uns Spieler, die wir zum zweiten Mal eine fiktive Insel von einem bösen Diktator befreien.

Panau heißt die Insel diesmal, deren Ausdehnung 1000 Quadratkilometer messen soll. Zwar durften wir uns in Köln noch immer nicht selbst aus einem Hotel in den Bergen in die Tiefe stürzen, um kurz vor dem Aufschlag den Fallschirm zu ziehen, aber Eidos zeigte immerhin eine Hand voll Sequenzen, in denen das Eiland wundervoll in Szene gesetzt wurde. So beginnt die Demo mit einem Rundumblick, und besonders die hohen Bergwipfel im Hintergrund wirken wie die Breitbildaufnahmen eines Thailand-Urlaubs. Beim Übergang zwischen der fernen und mittleren Detailstufe verändert sich die Oberfläche der Gebirge zwar recht plötzlich, alles in allem erweckt die überarbeitete Avalanche-Engine aber beeindruckende Ansichten zum Leben. Auch die direkte Umgebung ist farbenfroh und detailreich, selbst wenn hier natürlich keine Unreal-"echten" Bilder entstehen - insgesamt sieht man einen deutlichen Fortschritt nach dem technisch schlecht gealterten Vorgänger. Dynamisch generierte Witterungsbedingungen (Just Cause 2 (ab 4,99€ bei kaufen) berechnet das Wetter entsprechend der aktuellen Winde und Feuchtigkeitsverhältnisse) sowie der übliche Tag-/Nachtwechsel dürften ebenfalls für Stimmung sorgen.

Und was soll ein mit allen Kalibern bewaffneter Agent bei einer solchen Vorlage schon tun? Er verschafft sich durch das angerichtete Chaos den Respekt der lokalen Gangs, die ihn daraufhin mit Aufträgen versorgen. Und zwar alle! Rico sollte es sich durch eine unglückliche Auswahl seiner Missionen vielleicht nicht dermaßen mit einer Fraktion verscherzen, dass die ihn mit schwerem Geschütz über die gesamte Insel jagt - ansonsten hat er aber alle Freiheiten und freut sich diesmal über eine gleichmäßige Aufteilung von Aufträgen, wo er im Vorgänger auf dem Weg zu einem neuen Einsatz mitunter ausführliche Leerlaufphasen in Kauf nehmen musste. Vom reinen Zerstören etlicher Ziele über das Infiltrieren von Stützpunkten bis hin zu wilden Verfolgungsjagden, in denen er nicht nur von einem Auto aufs nächste springen, sondern auch hinter der Stoßstange Deckung suchen kann, reicht das Spektrum. Und natürlich entfaltet sich ein sinistrer Plot um Tom Sheldon und Ricos Tun, der stellenweise in wilden Zwischensequenzen erzählt wird. Bei Eidos sehen wir z.B., wie Rico einen Typen rettet, der erstens zu viel redet und sich zweitens ausgerechnet auf einer Brücke in geschätzten 2000 Meter Höhe einen Schusswechsel liefert. Granaten fliegen heran, Rico wirft sie zurück und irgendwann geht es per Sport-Fallschirm in die Tiefe.

Noch einmal sehen wir außerdem Ricos neues Fangseil in Aktion, dass er jetzt jederzeit per Knopfdruck werfen kann. Im einfachsten Fall hilft man damit einem Jeep aus einer engen "Parklücke". Im besten Fall heftet man das Seil an einen Gegner, wirft das andere Ende an einen Baum, einen Hubschrauber, ein anderes Auto oder was sich sonst eben anbietet und schwupps - gegen den Gummibandeffekt hat selbst das stärkste Vehikel keine Chance. Bevor sich die Gegner aber befreien, sollte man ihre Verwirrung nutzen. Im Idealfall hat Rico also vorher schon eine Ladung C4 an dem Wagen der Opfer angebracht...

Schade zwar, dass Eidos im Grunde nichts Neues zeigt - alles Gesehene wurde so oder in ähnlicher Form schon zur ersten Vorstellung einige Monate zuvor präsentiert. So bleibt uns nichts anderes übrig, als mit einer Einschätzung des intelligenteren Verhaltens der Gegner auf die erste spielbare Fassung zu warten. Trotzdem: Trotz winziger technischer Schwächen sieht Panau umwerfend aus, die Action ist herrlich überzogen und die Stunts aus Ricos Trickkiste dürften nicht zuletzt dank des verbesserten Fallschirms und des erweiterten Greifhakens ein Fest des Austobens werden!

gc-Eindruck: sehr gut



Kommentare

Seegurke28 schrieb am
:wink: Danke für die Antwort. GTA IV kenne ich; wenn dem so ist dann sind in der Tat Openworld und Mission-Scripts miteinander verknüpft. Könnte dann ein sehr interessantes Game sein.
Offtopic: da ich neu im Forum bin, kann mir bitte jemand antworten wie ich so ein Antwortbezug aktiviere, denn ich finde nur den Button "Zitieren", was ja was anderes ist:
"Seegurke28 hat Folgendes geschrieben: .........."
Thanks vorab.
117Spartan schrieb am
Seegurke28 hat geschrieben:Dem Video nach zu urteilen scheint es eine Menge geskipte Elemente zu geben, so das sich das gar nicht wie open world aussieht. Aber ich kann mich selbstverständlich auch irren, da ich das erste Just Cause nicht kenne.
Bei Just Cause (aber auch GTA und Konsorten) schließt das eine ja das andere nicht aus. Just Cause 1 war definitiv Open World, Du konntest stundenlang die Insel erkunden ohne einem Auftrag nachzugehen. Das wird auch im zweiten Teil gehen. Nimmst Du einen Auftrag dann an, wird es in diesem - wie auch im ersten Teil - natürlich Scripts geben.
Seegurke28 schrieb am
Dem Video nach zu urteilen scheint es eine Menge geskipte Elemente zu geben, so das sich das gar nicht wie open world aussieht. Aber ich kann mich selbstverständlich auch irren, da ich das erste Just Cause nicht kenne.
MoskitoBurrito schrieb am
Uncharted sind eher Levelschläuche, Just Cause ist open World.
Seegurke28 schrieb am
kann man dieses game möglicherweise ein wenig auch mit uncharted 2 (ausser das Klettern natürlich) vergleichen, oder ist das zu weit hergeholt (der Charakter erinnert mich igendwie an die unchartedt 2 videos).
schrieb am
Just Cause 2
ab 5,09€ bei