von Julian Dasgupta,

PSN: Service-Ausfall *Update*

PlayStation Network (Service) von Sony
PlayStation Network (Service) von Sony - Bildquelle: Sony


Sowohl in den USA als auch in Europa scheint es heute einige Probleme mit dem PlayStation Network zu geben. Man wisse, dass bestimmte Funktionen derzeit nicht zur Verfügung stehen, heißt es da z.B. auf dem hiesigen PlayStation Blog. Auf Twitter ist von "außerplanmäßigen Wartungsarbeiten" die Rede - einen End-Termin könne man deswegen nicht nennen.

Details zu den Ursachen des Ausfalls liegen nicht vor. Vor ein paar Wochen hatte die Internetgruppe Anonymous das PSN unter Beschuss genommen, um gegen Sony zu protestieren. Nach zwei Tagen hatten die 'Hacktivisten' allerdings verkündet, man wolle von weiteren Angriffen absehen, da man schließlich den Konzern, nicht aber dessen Kunden treffen wolle.

Update 21.4.: Auf dem US-PlayStation-Blog meldete sich nun Patrick Seybold von SCEA zu Wort. Man suche immer noch nach der Ursache des Problems. Es könne vielleicht ein oder gar zwei Tage dauern, bis das System wieder vollständig läuft.

Update 23.4.: Inzwischen wurde von Sony bestätigt, dass der PSN-Ausfall einem externen Eindringen geschuldet sei und man den Service vom Netz genommen habe, um eine gründliche Untersuchung vorzunehmen. Wann der Dienst wieder online gehen kann, ist nach wie vor ungewiss. Man versuche die User auf dem Laufenden zu halten und bedanke sich für deren Geduld.

Update 24.4.: Während sich das deutsche PlayStation-Blog anscheinend ein Feiertagswochenende genehmigt und nur mal kurz per Twitter feiert, wie viele Follower man doch mittlerweile hat, herrscht noch etwas Betrieb auf den EU- und US-Blogs. Wann man denn mit einem Ende der Service-Pause rechnen kann, wird nicht verraten. Man bedauere die Situation zutiefst und arbeite nach wie vor rund um die Uhr an dem System. Dabei wolle man nicht nur den ursprünglichen Zustand wiederherstellen, sondern die Sicherheit des PSN noch etwas ausbauen. Das koste etwas Zeit, sei aber letztendlich notwendig. Dementsprechend müssten die Nutzer noch "kleines bisschen mehr Geduld" aufbringen.

Derweil hat Anonymous schon mehrfach abgestritten, verantwortlich für den Ausfall zu sein. Per Videobotschaft mutmaßt man gar, dass Sony einfach die Gunst der Stunde nutze, um eigene technische Probleme zu kaschieren.

Update 25.4.: Wer heute vielleicht auf ein Licht am Ende des Wartungstunnels gehofft hat, muss sich wohl etwas weiter gedulden. Per Blog teilt Patrick Seybold mit, man könne derzeit noch keinen konkreten Zeitrahmen für die Problembehebung benennen. An anderer Stelle ließ Satoshi Fukuoka verlauten, es sei noch nicht geklärt, ob persönliche Daten wie Kreditkartennummern stibitzt wurden. Sollte das der Fall sein, so werde man die betroffenen Personen umgehend informieren.

Gegenüber Electronic Theatre hat sich ein Vertreter von Microsoft UK zu dem Vorfall geäußert und den Ausfall als "bedauerlich" bezeichnet.  Es gebe keine Grund zu jubeln, wenn Spieler Probleme dabei haben, online zu spielen. Man rechne allerdings auch damit, dass das hauseigene "robuste Online-Netzwerk" derzeit etwas mehr Traffic bekomme von jenen Leuten, die beide Konsolen nutzen.

Vor vier Jahren hatte Microsoft allerdings selbst Überstunden schieben müssen, als Xbox Live unter einem größeren Schluckauf litt. Das Unternehmen verwies später auf Serverengpässe und bot den Nutzern ein kostenloses Spiel, Undertow, als Entschädigung an.

Update 26.4.: Während man bei Sony eifrig am Backend bastelt, um dem nun schon seit fast sechs Tagen währenden PSN-Aussetzer ein Ende zu bereiten, wird munter spekuliert, was die genaue Ursache der Auszeit ist. Sony hatte darauf verwiesen, dass sich jemand einen unerlaubten Zugang zu den Servern verschafft hatte. Beim dank früherer Bemühungen üblichsten aller Verdächtigen, Anonymous, wies man die Schuld von sich und behauptete gar, dass Sony mit jenen Behauptungen nur eine interne Technik-Panne vertuschen möchte.

Sowohl bei VentureBeat als auch bei Joystiq wird der Bericht eines Reddit-Nutzer erwähnt, der angeblich den wahren Grund für Sonys Betriebsamkeit kennen will. Dank einer neuen Firmware namens Rebug könnten PS3-Eigentümer ihrer Konsole den Status eines Entwicklersystems verpassen. Wenn man die Konsole dann mittels eines Tricks wieder beim PSN anmeldet, habe man dort auch Zugriffsrechte, die sonst nur Entwicklern vorbehalten waren. (Das Ganze dürfte in etwa vergleichbar mit Microsofts PartnerNet sein, d. Red.)

Ein paar der Rebug-Nutzer hätten dann herausgefunden, dass man in jener Privat-Version des PSN eine beliebige Nummer im Kreditkartenfeld angeben konnte - die Echtheit wurde nicht überprüft. Jenen Umstand hätten sich die Eindringlinge dann zu Nutze gemacht und massig PSN-Inhalte heruntergeladen. Als der Hersteller dann auf die Vorgänge im PSN aufmerksam wurde, habe er die Server vom Netz genommen, um jene Lücke im System zu schließen und Rebug-Nutzer wieder aussperren zu können.

Die Rebug-Firmware sei seit dem 31. März verfügbar gewesen. Schon am 7. April seien die ersten Anleitungen für die PSN-Hintertür aufgetaucht, weiß "chesh420" zu berichten.

Laut einer Quelle mit offiziellen Devnet-Zugang habe der Hersteller mittlerweile schon die Zugriffsvoraussetzungen geändert: Zukünftig sollen im PSN nur noch Debug-Systeme zugelassen werden, deren Firmware auf dem Stand von v3.60 oder neuer ist, heißt es da weiter.

Sollte jene Erläuterung stimmen, müssten sich PSN-Nutzer nicht um im Account gespeicherte Kreditkarten sorgen - auf die dürften Devnet-Besucher keinen Zugriff haben.

Update 26.4: Sony räumt die Möglichkeit ein, dass Nutzerdaten entwendet wurden - alle weiteren Infos gibt es hier.



Kommentare

SENSENMANN71 schrieb am
wie gut,daß ich nur ne prepaid-Kreditkarte angemeldet hatte,die eh leer ist und ich sonst keine Online-Zahlungen tätige(nur Überweisungen).....ich weiß schon warum 8)
andersrum aber auch doof:wie soll jetzt der Hacker mir die Sony-Millionen aufs Konto überweisen? :?
copyrightkiller schrieb am
http://blog.us.playstation.com/2011/04/ ... -qriocity/
User-Comment aus dem Blog
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+ rbanke on April 26th, 2011 at 1:11 pm said:
I am amazed that it took a week to let the public know that their personal identity might be at risk. Even if you weren?t positive, you should have said that it was a possibility. It takes minutes to steal someone?s identity. Many people use the same passwords for everything (sigh) so it?s very easy for the holder of their personal info (account names, email address & password) to gain control of multiple email accounts and then use that to take over other accounts (paypal, online banking, etc) via password recovery?s going to the same email account.
Again, by delaying this announcement almost a full week, you have endangered the security of many of your customers. Ridiculous is all that can be said.
Er hat schon recht. Nicht wenige benutzen identische Passwörter (auch wenn man das nicht soll) für mehrere Email-Accounts, Paypal usw.
Sie hätten früher informieren müssen, dass die Daten EVENTUELL kompromittiert sind. Mal schauen was jetzt noch die Tage an Infos rauskommt.
speedie² schrieb am
gut das ich vorn paar wochen die abgelaufene kreditkarte rausgenommen habe, bzw. letztes jahr.
da hatte mein baby gott sei dank ylod.
wobei ich sagen muss es ist eine ohrfeige für ein so großes unternehmen dass da daten (okay, ist ja eh standard das die missbraucht werden) in hände kommen die die gar nicht kriegen dürften. nur was hilft es jetzt zu jammern? man kann eh nix ändern. von daher, kann man nur hoffen das sie ihre sicherheitslücken relativ schließen können.
Aurellian schrieb am
Nero Angelo hat geschrieben:jetzt ist es aber echt soweit! Worst Case Szenario für Sony!
Alle Sterben sollen sie diese Drecksverbrecher die das getan haben! Die haben Zugriff auf Millionen PSN Daten! Verbrecher!
Bloß weil das PSN gerade offline ist, sollte es das Gehirn nicht auch sein. Anders kann ich mir diesen verbalen Griff ins Klo nicht erklären.
schrieb am