von Julian Dasgupta,

ActiBlizz: Brütale Kürzungen? *Update*

Activision Blizzard (Unternehmen) von
Activision Blizzard (Unternehmen) von
Dass bei Activision Blizzard bald die Axt kreisen dürfte, hatte sich schon vor einiger Zeit angedeutet, gehen Fusionen in der Regel doch mit Stellenkürzungen einher. Am stärksten davon betroffen sein werden wohl die Vivendi Games-Sparten Sierra, Sierra Online und Vivendi Games Mobile. Da Activision das strukturelle Rückgrat des Gesamtunternehmens bilden wird, dürften hier bei Vivendi Games einige Köpfe rollen - einzig Blizzard ist sakrosankt, wie die Geschäftsführung wiederholt betonte. Im Gegensatz zu Sierra & Co. konnten Mike Morhaime & Co. schließlich auch ein deutliches Plus in der Bilanz vorweisen.

Unklar ist derzeit noch, was mit einigen Projekten aus dem Hause Vivendi Games wird. Die Mannen um Robert Kotick gelten nicht unbedingt als risikofreudig verglichen zur früheren Geschäftsführung - und mit Hinblick auf die Profitabilität der Firma wird dem einen oder anderen Spiel das Aus drohen.

Keinerlei Bedenken scheint es bei den Marken Crash Bandicoot, Spyro und Ice Age zu geben, werden diese doch künftig das Activision-Portfolio erweitern, wie der Publisher jetzt verlauten ließ. (Sowohl Activision als auch Blizzard bleiben als separate Labels erhalten.) Ebenfalls übernehmen werde man Prototype sowie ein weiteres, auf einer neuen Marke basierendes Spiel, das bisher noch nicht angekündigt wurde.

Man sei dabei, andere Titel hinsichtlich ihrer Aussichten und Eignung für die langfristige Strategie des Unternehmens zu evaluieren. Auch wolle man ausloten, welche Optionen es für die Spiele gibt, die man nicht selbst vertreiben möchte. Hier gibt es für gewöhnlich zwei Möglichkeiten: Man legt ein Projekt entweder komplett auf Eis, oder tritt es an einen anderen Publisher ab. Der müsste natürlich für die bisher geleistete Arbeit löhnen.

Zu den Spielen, zu denen Activision Blizzard bisher keine Aussagen gemacht hat, gehören u.a. Ghostbusters und Brütal Legend, welches im vergangenen Herbst angekündigt war. Sollte dem Heavy Metal- und Hardrock-lastigen Spiel von Double Fine (Psychonauts) die Massenmarktauglichkeit abgesprochen worden sein, dürfte es zu den Streichkandidaten zählen. Um die Tim Schafer-Produktion war es seit der Enthüllung recht ruhig geworden, auch zur E3 gab es keine Neuigkeiten, da sich Vivendi Games von der Veranstaltung ferngehalten und auf eine alternative Presseveranstaltung im Umfeld der Messe verzichtet hatte. Der Gamedesigner hatte allerdings angemerkt, dass man sich keine Sorgen um das Projekt machen müsse und hoffte darauf, nach der E3 Neuigkeiten präsentieren zu können.

Einschnitte wird es wohl auch bei den internen Teams geben. Die Studiostruktur von Vivendi Games soll den neuen Gegebenheiten entsprechend "angepasst" werden, heißt es da aus der Geschäftsführung. So werde es Umbesetzungen bei Radical Entertainment (Prototype) und High Moon Studios (Das Bourne Komplott) geben. Bei Massive Entertainment (World in Conflict) und Swordfish Studios (Cold Winter) erörtere man momentan noch alle Optionen - "inklusive der Möglichkeit, sie abzustoßen." Das gelte auch für Vivendi Games Mobile und Sierra Online - beide Sparten werden als "nicht-strategisch" erachtet.

Update: Einer Gamespot-Anfrage zufolge werden definitiv nur die genannten fünf Titel über Activision selbst erscheinen. Der Status der folgenden Projekte ist hingegen unklar: Brütal Legend, Ghostbusters, The Chronicles of Riddick: Assault on Dark Athena, Wet, World in Conflict: Soviet Assault, 50 Cent: Blood on the Sand, Leisure Suit Larry Box Office Bust , Zombie Wranglers sowie diverse XBLA-Produktionen. Diese könnten theoretisch auch über das Activision Value-Label erscheinen - das wäre aber zumindest bei den Großproduktionen unwahrscheinlich, da die Sparte für Mid- und Low-Budget-Titel gedacht ist.
Quelle: Pressemitteilung

Kommentare

Spunior schrieb am
Kajetan hat geschrieben:
Spunior hat geschrieben:Die Betonung liegt auf "robust". :) Wenn sie sehr gut sind, hört sich das in der Marketingspeak nämlichn deutlich anders an.
Was wiederum eng mit den Erwartungen zusammenhängt, die ein Publisher zu einem Titel hat.
Das ändert ja nix daran, dass das Spiel letztendlich ein kommerzieller Misserfolg sein kann. Bei THQ klopft man sich ja nicht zufrieden auf die Schulter, weil man besser als der Durchschnitt war. Wenn man vorher mit sagen wir mal einer Million und mehr verkaufter Einheiten kalkuliert und dementsprechend budgetiert, dann hilft einem der Trostpreis am Ende des Tages nichts.
Und angesichts dieser Marktsituation hat sich CoH noch richtig gut verkauft.
Wie ich bereits sagte - diese "angesichts dieser Marktsituation"-Argumentation hilft einem am Ende das Tages ja nicht, wenn man 10+ Mio. in ein Projekt steckt.
Und ist in Deutschland unverdientermaßen ziemlich untergegangen.
Jepp. Obwohl sich das Addon angeblich besser verkauft haben soll.
Kann ich basierend auf den letzten GfK-Zahlen, die ich zu sehen bekam, so nicht bestätigen.
Kajetan schrieb am
Spunior hat geschrieben:Die Betonung liegt auf "robust". :) Wenn sie sehr gut sind, hört sich das in der Marketingspeak nämlichn deutlich anders an.
Was wiederum eng mit den Erwartungen zusammenhängt, die ein Publisher zu einem Titel hat.
CoH war beileibe kein Flop, hat aber insgesamt nicht die Verkaufserwartungen erfüllen können.
Vielleicht, weil sie zu hoch waren? Wenn man zu einem Zeitpunkt, an dem der 2. Weltkrieg als Szenario so derart ausgelutscht und verbraucht ist, NOCH ein WK2-Spiel auf den Markt wirft, darf man keine Riesenerfolge erwarten. Und angesichts dieser Marktsituation hat sich CoH noch richtig gut verkauft.
Und ist in Deutschland unverdientermaßen ziemlich untergegangen.
Jepp. Obwohl sich das Addon angeblich besser verkauft haben soll. Wer jetzt noch WK2-Spiele in Deutschland verkaufen möchte, sollte unbedingt die Wehrmacht als spielbare Fraktion einbauen, sonst kann man ja keinen Hund mehr hinterm Ofen hervorlocken :)
unknown_18 schrieb am
Also wenn die The Chronicles of Riddick: Assault on Dark Athena einstellen, dann hat der Publisher bei mir gleich richtig gut gestartet...
A/W schrieb am
KaosTheorie hat geschrieben:
A/W hat geschrieben:
Hecken-Penner hat geschrieben:oh nein, bitte nicht Brütal Legend.
:cry:
Auf das Spiel freu ich mich doch so :(
Tja , wer halt Mainstream Spiele kauft trägt halt immer weiter dazu bei das es bald keine anspruchsvollen Spiele mehr giebt.
Das ist wie mit Oblivion und co. im Rpg Genre , der schrott wird teilweise nur noch produziert und ganze Serien werden Zerstört.
Naja vielleicht passiert ja noch ein Wunder , aber bis 2012 wird es wohl überhaupt keine Games alla Brütal Legend und co. mehr geben.
Jajaja.. blablabla... die Gamespäpste. Sei doch einfach still. *kotz*
@Saviola
Ich glaube, WENN ein Spiel eingestampft wird, dann 50 Cent. Und ob er sie disst oder nicht ist denen glaube ich völlig egal.
P.S. Wer zur G-Unit gehört weisst du auch nicht so ganz, oder?

Da brauch man kein Papst oder Hellseher sein um das zu erkennen , es sei den man ist erst seit gestern dabei was Gaming allgemein angeht.
Spunior schrieb am
Ein Spiel, welches in der Releasewoche in vielen Ländern (unter anderem USA, Deutschland) auf Platz 1 der Verkaufscharts einsteigt, kann kein kommerzieller Mißerfolg sein.
Das ist ein Riesenirrtum - je nach Saison und Lage kann ein Spiel für ein oder zwei Wochen gut und gerne mal in den oberen Chartpositionen, ja gar auf Platz 1 sein, und dabei insgesamt dennoch nur 10.000 bis 15.000 Einheiten absetzen. Das ist bei den Albumcharts schon länger der Fall.
"Net sales for the second quarter increased 68% to $240.20 million from $142.69 million in the year-ago quarter, helped by robust sales of company-owned and internally developed new original properties 'Saints Row' and 'Company of Heroes', ..."
Die Betonung liegt auf "robust". :) Wenn sie sehr gut sind, hört sich das in der Marketingspeak nämlichn deutlich anders an.
CoH war beileibe kein Flop, hat aber insgesamt nicht die Verkaufserwartungen erfüllen können. Und ist in Deutschland unverdientermaßen ziemlich untergegangen.
schrieb am