von Julian Dasgupta,

Activision Blizzard: Viel Umsatz, kein Gewinn

Activision Blizzard (Unternehmen) von
Activision Blizzard (Unternehmen) von


Activision Blizzard gab Einblick in die Bilanzen des abgelaufenen Geschäftsquartals und des Geschäftsjahres 2008 - letzere ist natürlich nicht vollständig repräsentativ, da Activision und Vivendi Games erst am 9. Juli des vergangenen Jahres fusionierten.

Im Weihachtsquartal machte das Unternehmen einen Umsatz in Höhe von 1,6 Mrd. Dollar, den man natürlich besonders Guitar Hero World Tour, Call of Duty: World at WarWorld of WarCraft: Wrath of the Lich King und den 11,5 WoW-Nutzern zu verdanken hatte. Trotz jener Veröffentlichungen musste der Publisher aber dennoch einen Verlust von 72 Mio. Dollar hinnehmen.

Im Geschäftsjahr 2008 betrugen die Einnahmen Activision Blizzards drei Mrd. Dollar - eine Angabe, die allerdings die 1,3 Mrd. Dollar außen vor lässt, die Activision in den sechs Monaten vor der Fusion erwirtschaftete. Nimmt man das Vorsteuer-Ergebnis, so sei Activision Blizzard der größte und profitabelste Dritthersteller, heißt es im Geschäftsbericht.

Finanziell stehen Kotick & Co. solide da, hat man doch keine Schulden und 3,1 Mrd. Dollar in Cash-Reserven.

Vier der zehn umsatzträchtigsten PC-Spiele in Nordamerika und Europa stammten aus de Hause Activision Blizzard, lässt man weiter verlauten und bezieht sich damit vermutlich auf Call of Duty: World at War, World of WarCraft: Wrath of the Lich King, World of WarCraft: The Burning Crusade und, ja, World of WarCraft. In Sachen Umsatz sei man auch der führende Dritthersteller in Nordamerika im Konsolen- und Handheldbereich gewesen - Electronic Arts beansprucht diese Krone ebenfalls für sich, bezieht sich dabei allerdings auf die verkauften Einheiten. Im Falle Blizzards dürften sich besonders die bundle-lastigen Guitar Hero-Titel stark bei den Einnahmen bemerkbar gemacht haben.

Im vergangenen Quartal hat man zudem einen neuen Meilenstein erreicht: Guitar Hero III: Legends of Rock hat bis dato über eine Mrd. Euro generiert; noch nie zuvor konnte so viel Umsatz durch einen einzigen Titel erwirtschaftet werden.

Für das laufende Quartal setzt Activision Blizzard vor allem auf Guitar Hero: Metallica, welches in Nordamerika bereits im März erscheint, sowie die Filmumsetzung Monsters vs. Aliens und rechnet insgesamt mit Einnahmen in Höhe 860 Mio. Dollar. Für das gesamte Geschäftsjahr 2009 (1. Januar bis 31. Dezember) geht man von einem Umsatz in Höhe von 4,3 Mrd. und einem Gewinn von über 300 Mio. Dollar aus.

Sollten sich die Prognosen bewahrheiten, so könnte das Unternehmen Electronic Arts als Marktführer unter den Drittherstellern ablösen - der ärgste Konkurrent Activision Blizzards erwartet für das kommende Geschäftsjahr (1. April 2009 bis 31. März 2010) einen Umsatz zwischen 4,2 und 4,25 Mrd. Dollar.

Der Publisher schlüsselte den Umsatz außerdem auf die eigenen Plattformen auf, wobei die "MMOG"-Kategorie natürlich gleichzusetzen ist mit World of Warcraft, hat der Publisher doch kein anderes vergleichbares Produkt im Portfolio. Bei den Vorjahresangaben ist zu berücksichtigen, dass sie noch aus der Zeit vor der Fusion mit Activision stammen, welche den Großteil ihres Umsatzes im Konsolenbereich erwirtschaften und das Gesamtbild nach dem Zusammenschluss dementsprechend verändern.

Q4/2008

System/Kategorie - Anteil (Vorjahreswert)



 

  • MMOG - 22% (62%)
  • PC - 3% (6%)
  • PS3 - 11% (2%)
  • PS2 - 14% (9%)
  • Xbox 360 - 19% (7%)
  • Wii - 22% (5%)
  • PSP - 1% (3%)
  • NDS - 8% (5%)


 



Geschäftsjahr 2008 (identisch mit dem Kalenderjahr)

System/Kategorie - Anteil (Vorjahreswert)



 

  • MMOG - 41% (77%)
  • PC - 4% (7%)
  • PS3 - 9% (2%)
  • PS2 - 10% (5%)
  • Xbox 360 - 13% (3%)
  • Wii - 15% (2%)
  • PSP - 1% (2%)
  • NDS - 7% (2%)


 

Quelle: Pressemitteilung

Kommentare

Hunk schrieb am
Spunior hat geschrieben:
Blizzard wird nicht über die Kapitalmengen verfügen, wie sie Activison besitzt.
Blizzard gehärt zum gleichen Unternehmen wie Activision - dementsprechend gibt es keine unterschiedliche Kapitalisierung. Zumal der einstige Blizzard-Eigentümer Vivendi im Aufsichtsrat das Sagen hat.
Natürlich, es war auch mehr als Antwort auf A/Ws Frage gedacht:
A/W hat geschrieben:Wieso tut sich Blizzard überhaupt mit jemand anderen zusammen wenn sie von allen Entwicklern Weltweit die meiste Kohle machen?
Wäre Blizzard autark, also auch ohne Vivendi, könnte man niemals die Menge an Profit erwirtschaften.
Auch wenn es vielleicht ein wenig forsch klingt, so kann man wohl sagen Activison (früher Vivendi) zahlt für Blizzard die Miete.
johndoe504156 schrieb am
A/W hat geschrieben:WoW steckt ja alleine die kompleten verkäufe von Ps3,360,Ps2,Wii Spielen ein , sprich alles was nicht von Blizzard Entwickelt wird und nur von Activision
Wieso tut sich Blizzard überhaupt mit jemand anderen zusammen wenn sie von allen Entwicklern Weltweit die meiste Kohle machen?
Von Blizzard wird es eh nie mehr ein Konsolenspiel geben.....
Wo hast du denn diesen Schwachsinn her?
Wenn du dir mal nur die Aufstellung der Anteile am Gesamtumsatz angeschaut hättest würdest du sehen, dass MMOGs 41 % der Umsätze ausmachen - wohlgemerkt an den Umsätzen bei Activision Blizzard.
Wie soll WoW größer als alles sein, wenn es nicht mal in der Firma, aus der es kommt, einen so großen Anteil besitzt???
Spunior schrieb am
Blizzard wird nicht über die Kapitalmengen verfügen, wie sie Activison besitzt.
Blizzard gehärt zum gleichen Unternehmen wie Activision - dementsprechend gibt es keine unterschiedliche Kapitalisierung. Zumal der einstige Blizzard-Eigentümer Vivendi im Aufsichtsrat das Sagen hat.
Wieso tut sich Blizzard überhaupt mit jemand anderen zusammen wenn sie von allen Entwicklern Weltweit die meiste Kohle machen?
Weil Blizzard kein unabhängiges Team mehr war, sondern zu Vivendi Games gehörte. Die Entscheidung für die Fusion wurde schließlich bei Vivendi getroffen.
Hunk schrieb am
Blizzard wird nicht über die Kapitalmengen verfügen, wie sie Activison besitzt.
Natürlich ist WoW die perfekte Goldgrube, doch ein Großteil geht auch wieder für Entwicklung und Support drauf.
Ich fand den Zusammenschluss auch nie ideal, allerdings war dies das Werk von Vivendi.
Blizzard im Namen ist letztlich nur Prestige.
DenniRauch schrieb am
es gibt tatsächlich 12 leute die WoW spielen???
*indeckunggeh*
schrieb am