Im abgelaufenen Quartal konnte Activision Blizzard einen Umsatz von 1,308 Mrd. Dollar verbuchen und dabei einen Gewinn in Höhe von 381 Mio. Dollar erwirtschaften. Damit wurden die jeweiligen Vorjahresmarken von
981 Mio. bzw. 189 Mio. Dollar deutlich übertroffen. Vor einigen Wochen bereits hatte der Publisher
mitgeteilt, dass das Quartalsergebnis die internen Prognosen übertreffen würde dank des anhaltend guten Absatzes von
Call of Duty: Modern Warfare 2 und
World of WarCraft sowie der vorgezogenen Veröffentlichung des ersten Map-Packs für den Shooter von Infinity Ward.
Modern Warfare 2 ist laut Activision - basierend auf Daten der NPD Group, der GfK und Charttrack in Nordamerika und Europa das bestverkaufte Videospiel eines Drittherstellers. Kaum überraschend: Die Vorgänge bei Infinity Ward werden wie auch der Name des Studios selbst im Geschäftsbericht mit keinem Wort erwähnt - die Ankündigung des
Publishingvertrags mit Bungie naturgemäß schon.
Im anschließenden Conference Call konnte man das Thema hingegen nicht ganz vermeiden: Man habe keine andere Wahl gehabt, als Jason West und Vince Zampella zu feuern,
merkte der Geschäftsführer an. Man habe den Besitz und die Aktionäre der Firma
schützen müssen. So talentiert West und Zampella auch seien, es wäre nicht möglich gewesen, sie weiter zu im Unternehmen zu beschäftigen. Activision habe eine schwere, aber richtige Entscheidung getoffen, statt einen leichten, aber falschen Weg zu gehen.
Er hätte die beiden als Freunde betrachtet, das Duo habe mit seinem Verhalten jene Freundschaft beschädigt. Er sei sehr enttäuscht gewesen. Infinity Ward würde allerdings weiterhin ein "wichtiges Studio" bleiben. Bis dato hätten
35 Entwickler das Studio verlassen, hieß es außerdem. Es sei davon auszugehen, dass noch weitere folgen werden.
Ein CoD-Ableger, der besonders für den asiatischen Markt konzipiert wird und eher auf monatliche Gebühren setzt, geistert schon seit einiger Zeit durch die Gerüchteküche und war vom Hersteller bereits angedeutet worden. "Bald" werde man Pläne für China und Korea ankündigen, ließ Kotick noch
verlauten.
Für das gesamte, am 31. Dezember endende Geschäftsjahr rechnen die Mannen um Robert Kotick mit Einnahmen von 4,2 Mrd. Dollar.
Auf die einzelnen Plattformen aufgeschlüsselt ergab sich beim Softwareumsatz im ersten Quartal das folgende Bild:
System: Umsatzanteil (Vorjahreswert)
- MMORPG: 24% (32%)
- PC & andere: 4% (5%)
- PS3: 23% (13%)
- PS2: 1% (5%)
- Xbox 360: 29% (20%)
- Wii: 11% (14%)
- PSP: - (-)
- NDS: 3% (3%)
(Wie üblich gilt: Das Unternehmen ordnet
World of Warcraft in die bis dato nur aus jenem Spiel bestehende MMORPG-Sparte ein.)