Activision Blizzard
15.06.2011 18:49, Julian Dasgupta

Neues zum West/Zampella-Streit

Vor einiger Zeit hatte Activision seine Klage gegen Jason West und Vince Zampella erweitert und auch Electronic Arts mit ins Visier genommen. Der Vorwurf: Der Publisher habe hinter dem Rücken des einstigen Brötchengebers der damaligen Infinity Ward-Bosse mit diesen verhandelt und Pläne für ein neuen Studio geschmiedet, zu dem man dann auch diverse Mitarbeiter der Call of Duty-Erfinder lotsen wollte. 

Activision fordert dabei nicht weniger als 400 Mio. Dollar Schadenersatz aufgrund der Kosten, die man mittlerweile tragen musste. Nach ihrer Entlassung hatten Zampella und West mit Respawn umgehend ein neues Studio gegründet - welches bald auch die neue Heimat zahlreicher leitender Angestellter von Infinity Ward wurde. Angesichts des Mitarbeiterschwunds hatte der Publisher eilig nach neuen Entwicklern Ausschau halten müssen. Auch zog man sein jüngstes Studio, Sledgehammer Games, von seinem eigentlichen Projekt ab - einem Call of Duty-Ableger, der als Third-Person-Action-Adventure beschrieben wurde -, damit es Infinity Ward bei der pünktlichen Fertigstellung von Call of Duty: Modern Warfare 3 unter die Arme greift. Das eigene Projekt ruht derweil.

Einen Punktsieg hatte Activision erringen können:  Trotz der Bemühungen EAs hinsichtlich einer Abweisung erklärte ein Richter die Erweiterung der Klage auf Basis des vorliegenden Materials für zulässig.

Laut USA Today konnten jetzt aber auch Zampella und West einen Mini-Erfolg verbuchen. Das Duo hatte seinen einstigen Arbeitgeber kurz nach der Entlassung verklagt und diesem betrügerisches Verhalten vorgeworfen. Der Hersteller habe sich 2008 eine Verlängerung des Vertrages mit dem Duo über diverse Zusagen gesichert, dabei aber stets kalkuliert, sich nicht an diese halten zu müssen, weil man die beiden Studio-Chefs eh irgendwann feuern würde.

Der Publisher hatte den beiden u.a. mehr kreative Unabhängigkeit, ein Mitspracherecht bei allen Modern Warfare-Titeln sowie das Recht zugesichert, mit Infinity Ward nach Call of Duty: Modern Warfare 2 an einer neuen Marke arbeiten zu dürfen.

Entgegen des Willens von Activision hat der zuständige Richter jenen Klagepunkt jetzt zugelassen für die Verhandlung. Die Anwälte des Duos können Einsicht in bestimmte Dokumente verlangen und dürfen auch Bobby Kotick höchstselbst befragen. Jener Umstand dürfte den Prozess noch weiter hinauszögern.

0
0
Kommentare

Du musst mit einem 4Players-Account angemeldet sein, um an der Diskussion teilzunehmen.

Es gibt noch keine Beiträge. Erstelle den ersten Beitrag und hole Dir einen 4Players Erfolg.