von Julian Dasgupta,

Activision: Was verdienten West & Zampella?

Activision Blizzard (Unternehmen) von
Activision Blizzard (Unternehmen) von
Der Rechtsstreit zwischen Activision und Jason West sowie Vince Zampella hat auch interessante Nebeneffekte. So erhält man u.a. Einblick in einige Bereiche, die der Öffentlichkeit in der Regel nicht zugänglich sind. Der Blick hinter die Kulissen des Milliardengeschäfts bietet nämlich nicht nur internen Tratsch, sondern auch konkrete Details.

So wurden gestern z.B. Teile des Vertrags zwischen dem Publisher und Bungie veröffentlicht, die aufzeigen, wie viele Spiele jene Vereinbarung genau vorsieht, wie die Rechte und Pflichten der beiden Parteien aussehen und welche Prämien winken. Das Dokument war von den Anwälten des Entwicklerduos als verfahrensrelevant eingestuft worden um aufzuzeigen, wie andere Entwickler vom einstigen Mutterkonzern entlohnt werden.

Eine Reihe von Emails macht jetzt deutlich, dass das Verhältnis zwischen Management und den Infinity Ward-Chefs schon seit einiger Zeit angespannt war. Mit jenen Dokumenten wollen West und Zampella aufzeigen, dass Activision die beiden schon länger im Visier hatte und letztendlich nur einen Vorwand suchte, um sie feuern zu können.

"Nachfolge regeln"

In einer Email erwähnt Activisions Dave Stohl einen nicht näher beschriebenen Vorschlag, den man West und Zampella unterbreitet hat. Man habe sie gebeten, möglichst unemotional darauf zu antworten - was aber "wahrscheinlich unmöglich" sein dürfte. Man müsse auch darüber diskutieren, wie "Plan B" aussehen soll. So könnten er "und Steve" sich des Studios annehmen. Dies könne aber das geplante Fertigstellung des Projekts (Call of Duty: Modern Warfare 2) in Gefahr bringen, "je nachdem, wie das Team das aufnimmt." Auch wäre es möglich, dass Treyarch die Entwicklung übernimmt, was "angesichts des engen Zeitplans aber eher eine beängstigende Vorstellung" sei.

Brian Kelly - ein alter Vertrauter Bobby Koticks und Mitglied des Aufsichtsrats des Unternehmens - habe genug von den beiden, heißt es da in der Nachricht an den damaligen Geschäftsführer des Activision-Labels, Mike Griffith. Stohl fragt allerdings: "Seid ihr bereit für diese große negative PR-Story, die daraus wird, wenn wir sie rausschmeißen?" Die Email wurde am 26. Januar 2009 verfasst - knapp ein Jahr, bevor man sich dann wirklich von Zampella und West trennte.

In einer Email vom 27. Mai des gleichen Jahres schlägt Brian Kelly vor, man sollte beim nächsten Meeting auch erörtern, wie die Nachfolge bei Infinity Ward nach der Fertigstellung von CoD: Modern Warfare 2 geregelt werden soll.

"Sie haben einfach aufgelegt."

Zwei Tage später, kurz vor der E3 2009, scheint es einen größeren Streit gegeben zu haben. Es gebe ein ernsthaftes Problem, merkt Robert Kostich da an, nachdem West und Zampella ihm eröffnet hatten, dass der Shooter noch nicht reif sei für eine acht Minuten lange Live-Demo auf der E3-Pressekonferenz Microsofts sei. Diese sei aber schriftlich mit dem Konzern vereinbart worden. Micosoft werde ausrasten, falls jene Zusage nicht eingehalten werde - der DLC-Exklusivitätsdeal sei in Gefahr.

Griffith reagiert und kündigt an, West und Zampella anzurufen, um dann in einer späteren Mitteilung an Bobby Kotick höchstselbst kurz und knapp mitzuteilen: "Sie haben einfach aufgelegt." Der Geschäftsführer von Activision Blizzard antwortet: "Wenn sie das wirklich gemacht haben, dann würde ich ihre Schlösser austauschen und sie aus ihrem eigenen Gebäude ausschließen."

Da beiden bewusst gewesen sein dürfte, dass ein solches Unterfangen allerdings die geplante Fertigstellung von MW2 gefährden würde, sinniert Griffith abschließend: "Sobald ich die Gold-Master in meinen Händen habe..."

Am 17. Juni 2009 teilt Griffith Ann Weiser mit, man müsse endlich den Prämienplan finalisieren, mit dem man die 12 "Top-Entwickler" (explizit ausgeschlossen: West und Zampella) im Studio halten kann, "falls es an der Spitze knallen sollte." Die Verhältnis sei sehr schwierig.

Wer wissen will, was Activisions Vorzeigeentwickler seinerzeit so verdient haben, wird in einer Email vom 30. Juni fündig, in der das Einkommen aus dem Jahr 2009 und das prognostizierte Einkommen des nächsten Jahres der 21 höchstbezahlten Angestellten Infinity Wards aufgeführt wird.

Demnach hatten die beiden Studio-Bosse ein Grundgehalt von je 420.000 Dollar, kamen dank Boni aber auf einen jeweiligen Verdienst von fast sechs Mio. Dollar. 2010 hätten Zampella und West - MW2 sei Dank - sogar 16 Mio. Dollar (pro Person) eingenommen. So sie denn nicht entlassen worden wären.

Die anderen Entwickler auf der Liste hätten immerhin noch zwischen 1,2 Mio. und 3,4 Mio. Dollar bekommen. Das Vorhaben Activisions, jenes Spitzenpersonal aber auch nach der Kündigung des Duos an Infinity Ward zu binden, darf getrost als gescheitert erachtet werden: Laut Gamasutra stehen mittlerweile 19 der 21 aufgeführten Personen bei Respawn Entertainment in Lohn und Brot, dem neuen Studio von West und Zampella.


Kommentare

Boesor schrieb am
scai88 hat geschrieben:
Boesor hat geschrieben:
scai88 hat geschrieben: Wenn ich sehe wie der Gomez für seine 8 Mille im Jahr teileweise mit dem Ball rumstolpert, könnt mir der Kragen platzen.
das ist aber wie dir sicher bewusst ist nur die eine Seite der medaille.
Auf der anderen seite schießt der Gomez Tor um Tor.
Und wenn das mehr als ne handvoll leute auf dem Niveau könnten würde der auch keine 8 Millionen bekommen.
Joa, paar Abstauber kann er auch noch reinhauen, is richtig. Und selbst wenn er der Fußballgott höchstpersönlich wäre und förmlich mit dem Ball reden könnte, würe das meiner Ansicht nach noch lange nicht diese Lohnniveaus rechtfertigen. Das ist einfach abartig wenn ein Christiano Ronaldo mit seiner Rumgehüpfe an einem Tag mehr geld verdient als der Durchschnittsarbeiter in 3!!!Jahren. Und der verdient das sogar an nem freien Tag.
ds ist eben das ergebnis von Angebot und Nachfrage.
Wenn die Fußballer ihren Vereinen diese Summen wert sind dann sind die auch gerechtfertigt.
scai88 schrieb am
Boesor hat geschrieben:
scai88 hat geschrieben: Wenn ich sehe wie der Gomez für seine 8 Mille im Jahr teileweise mit dem Ball rumstolpert, könnt mir der Kragen platzen.
das ist aber wie dir sicher bewusst ist nur die eine Seite der medaille.
Auf der anderen seite schießt der Gomez Tor um Tor.
Und wenn das mehr als ne handvoll leute auf dem Niveau könnten würde der auch keine 8 Millionen bekommen.
Joa, paar Abstauber kann er auch noch reinhauen, is richtig. Und selbst wenn er der Fußballgott höchstpersönlich wäre und förmlich mit dem Ball reden könnte, würe das meiner Ansicht nach noch lange nicht diese Lohnniveaus rechtfertigen. Das ist einfach abartig wenn ein Christiano Ronaldo mit seiner Rumgehüpfe an einem Tag mehr geld verdient als der Durchschnittsarbeiter in 3!!!Jahren. Und der verdient das sogar an nem freien Tag.
Boesor schrieb am
scai88 hat geschrieben: Wenn ich sehe wie der Gomez für seine 8 Mille im Jahr teileweise mit dem Ball rumstolpert, könnt mir der Kragen platzen.
das ist aber wie dir sicher bewusst ist nur die eine Seite der medaille.
Auf der anderen seite schießt der Gomez Tor um Tor.
Und wenn das mehr als ne handvoll leute auf dem Niveau könnten würde der auch keine 8 Millionen bekommen.
scai88 schrieb am
Boesor hat geschrieben:
Meisterdieb1412 hat geschrieben:
So, das musste jetzt aber mal sein. =) Das Topic hat sich sowieso schon längst aus diesem Thread geschlichen.
Da du dich ja offenbar nur aufregen wolltest gehe ich davon aus das du weißt das in etwa wenig bis gar nichts von dem stimmt was du da von dir gegeben hast.
Und wenn es ums geld geht: Werde lieber Tennis- oder Golfprofi, da rollt der Rubel erst richtig.
Als Tennisspieler oder Golfspieler verdienst du aber nur viel wenn du sehr erfolgreich bist. Nadal z.B so um die 25 Mille/Jahr. Der gewinnt aber auch fast alles was man so gewinnen kann. Die Fußballer verdienen auch wenn sie auf der Bank sitzen oder verletzt sind oder einfach Scheiße zusammen spielen. Wenn ich sehe wie der Gomez für seine 8 Mille im Jahr teileweise mit dem Ball rumstolpert, könnt mir der Kragen platzen.
Kajetan schrieb am
Vidarr hat geschrieben:Stammtischniveau hier :D
Ja, Fußballer wie Messi verdienen ihre Millionen wirklich und auf Manager wie Ackermann trifft das sogar noch umso mehr zu.
Zum Glück bekommen diese Leute eben NICHT, was sie in Wirklichkeit verdienen :)
schrieb am