Activision Blizzard
06.12.2012 03:03, Julian Dasgupta

Wie sah Guitar Hero 7 aus?

Nach dem Rekordtitel Guitar Hero III hatte Activision die Marke binnen zweier Jahre gegen die Wand gewirtschaftet. Anfang 2011 zogen die Mannen um Bobby Kotick und Eric Hirshberg schließlich die Notbremse und lösten die Musiksparte komplett auf. Monate später sollte der Geschäftsführer eingestehen, dass man sich mit Unterfangen wie DJ Hero etwas verzettelt und die Kernmarke nicht genug aufgefrischt hatte. Auch sei es nicht möglich gewesen, die Lizenzen für diverse Stücke/Künstler zu bekommen, die sich die Fans vielleicht gewünscht hätten.

Keine Überraschung: Der Publisher hatte zum Zeitpunkt der Beerdigung seiner Pläne natürlich ein weiteres Guitar Hero in der Pipeline gehabt, schließlich hatte man die Marke bis dahin auf einen jährlichen Rhythmus angelegt. Bei Kotaku konnte man jetzt einige Infos zu jenem Projekt in Erfahrung bringen. Guitar Hero 7 war demnach bei Vicarious Visions in Arbeit gewesen.

Im Gegensatz zu den vorherigen beiden Teilen hätte sich das Spiel wieder voll auf den Gitarrenaspekt konzentrieren und auf Drums und Gesang verzichten sollen. Die Produktion sei aber insgesamt eine "Vollkatastrophe" gewesen. So hätte das Team einen neuen Gitarren-Controller im Sinn gehabt, der mit einem sechsten Knopf am Gitarrenhals sowie sechs statt einer Anschlagtaste aufwarten und so eine Gitarre mit sechs Saiten simulieren sollte. Die Tasten hätten aber nicht zuverlässig funktioniert, auch seien die Controller deutlich teurer gewesen. Man habe nicht gewusst, wie man die Hardware so produzieren kann, dass sie zu einem für den Durchschnittskunden akzeptablen Preis verkauft werden kann.

Die Musikauswahl sei kümmerlich gewesen, auch wären einige der Stücke schon mehrfach in den Vorgängern verwendet worden. Inhaltlich habe sich das Studio übernommen mit seinem Plan, die Auftrittsorte in Abhängigkeit von der Güte der Performance komplett zu transformieren und außerdem auf jeden Song individuell abgestimmte Kamerafahrten, Schnitte und andere Elemente einzubauen. Letzteres sei bei über 80 Liedern einfach ein Content-Problem geworden. Vicarious Visions habe sich zudem noch an einem neuen, recht gewöhnungsbedürftigen Grafikstil versucht.

Hirshberg - damals noch recht neu bei Activision - habe sich das Projekt angeschaut. Das, was er zu sehen bekam, gefiel ihm offensichtlich nicht: Kurz nach seinem Besuch wurde Guitar Hero 7 wie auch die komplette Marke eingemottet.

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