von Julian Dasgupta,

Activision: Fusion mit Vivendi Games!

Activision (Unternehmen) von
Activision (Unternehmen) von
Kürzlich meinte EA-Geschäftsführer John Riccitiello noch, dass die Zeit der großen Fusionen vorbei sei - höchstens vereinzelt werde es noch zu Zusammenschlüssen kommen. Am heutigen Sonntag nun wurde eine solche Fusion bekannt gegeben - und die hat es in sich: Activision und Vivendi Games, ein Tochterunternehmen Vivendis, verschmelzen zu einem Publisher. Die daraus entstehende Firma wird den Namen Activision Blizzard tragen, schließlich gehören die World of Warcraft-Macher auch zu Vivendis Spielesparte.

Beide Firmen bilden damit zusammen auf einen Schlag den "weltgrößten und profitabelsten" Publisher. Der Gesamtwert der Fusion beträgt nicht weniger als 18,9 Mrd. Dollar. Activision Blizzard erwartet im Kalendarjahr 2007 einen Umsatz von etwa 3,8 Mrd. Dollar und übertrifft damit Electronic Arts, die mit Einnahmen in der Höhe von 3,6 Mrd. Dollar rechnen.

Das neue Unternehmen kann auf ein durchaus spektakuläres Portfolio zurückgreifen. Activision gehören u.a. Call of Duty, Tony Hawk, die Spider-Man-Serie, Shrek, Transformers sowie Guitar Hero, Vivendi Games und deren Tochter Blizzard steuern unter anderem World of Warcraft, Warcraft, Diablo und Starcraft, die zu den erfolgreichsten PC-Titeln aller Zeiten gehören, bei. Außerdem nennt man noch Marken wie Spyro und Crash Bandicoot sein Eigen.

Der französiche Medienkonzern Vivendi, der 52 Prozent der Anteile an der neu geformten Firma halten wird, lässt verlauten, dass dies ein weiterer strategischer Schritt sei, um die eigene Präsenz im Unterhaltungssektor auszubauen. Man sei überzeugt davon, dass Activision Blizzard die höchsten Standards im Bereich Qualität, Reputation und Profitabilität setzen wird und in den kommenden Jahren weiterhin das führende Unternehmen in der Branche sein wird.

Blizzards Präsident Mike Morhaime merkt an, dass sich die Unternehmen perfekt ergänzen würden - Blizzard sei einer der erfolgreichsten PC-Entwickler, Activision hingegen wäre besonders umtriebig im Konsolenbereich. Man wolle weiterhin großartige Spiele entwickeln und geht davon aus, dass die Partnerschaft jene Möglichkeiten sogar noch erweitern wird.

Der Aufsichtsrat von Activision Blizzard wird aus elf Mitgliedern bestehen, sechs davon werden von Vivendi benannt, zwei Leute stammen aus dem Activision-Management sowie drei unabhängige Personen, die derzeit im Aufsichtsrat des kalifornischen Publishers sitzen. Präsident und Geschäftsführer des neuen Marktführers wird Robert Kotick sein, der bisher die Geschicke Activisions leitete. Mike Morhaime wird weiterhin als Präsident und Geschäftsführer Blizzards fungieren.

*Update*: Weitere Informationen und Spekulationen zur Fusion sind hier und hier zu finden.
Quelle: Pressemitteilung ATVI

Kommentare

Howdie schrieb am
Die Aussage: Model von EA folgen ist das was mir Angst macht. Denn so kommen die Spiele wirklich im Jahresrhytmus. Egal ob fertig oder nicht.
Es geht drum, dass eben keine innovativen Spiele angekündigt wurden, sondern bloß Fortsetzungen. Natürlich ist dies Vorhersage keine große Leistung, aber wenn du dir den Thread mal durchliest wirst du oft lesen: Toll endlich hat EA Konkurrenz. Jetzt sind sie unter Zugzwang. Für uns Spieler kann das nur gut sein...
Und was ist? Genau das Gegenteil ist angekündigt. Eine zweite 0815-Riesenkltische die jedes Jahr aufs neue die Serien recycled. Wahrscheinlich schließen sie sich bald mit EA zusammen. Dann braucht man jedes Jahr nur noch die Jahreszahlen neu auf die Packung drucken und spart sich die aufwendigen Umbauten gleich ganz...
Diese Ankündigung ist genau das falsche Signal an die Branche. Klar war es wahrscheinlich, dass Sie die Serien fortsetzen, aber ich will neue Spiele sehen. Denn diese Meldung spielt EA perfekt in die Hände. Jetzt brauchen sie nur noch Take2 schlucken und schon kann alles bleiben wie es ist und EA ist wieder der Big-Player Nummer 1. DAS stört mich an der Meldung!
Es dreht sich im Kreis, nur die Figuren werden ausgetauscht.
Spunior schrieb am
Na super. Jetzt bestätigt sich genau das, was ich befürchtet und prophezeit habe:
Aber die wären auch unabhängig von der Fusion gekommen... Und sowohl CoD als auch GH waren bereits im jährlichen Rhythmus. Was für eine hammermäßige Vorhersage.
Howdie schrieb am
Na super. Jetzt bestätigt sich genau das, was ich befürchtet und prophezeit habe:
CEO kündigt CoD5, GH4 und einen neuen Tony Hawk Teil an
Im Zuge der Ankündigung der Fusion von Activision und Vivendi, hat der CEO von Activision Robert Kotick bestätigt, dass man an vielen neuen Spielen arbeitet. In der Mache sind u.a. Call of Duty 5, Guitar Hero 4, ein neues James Bond, ein neues Marvel, ein neues Tony Hawk und einigen Spielen zu DreamWorks Produkten. Keine wirkliche Überraschung, aufgrund der Erfolge der Marken.
Auch kündigte er an, dass das neue Unternehmen dem Model von EA folgen wird und jedes Jahr einen neuen Teil der Marken releasen wird.
Quelle: consolewars
kogrash schrieb am
Nö, total richtig - denke ich.
Mit Actblizz (kann man das so schreiben? :)) mag es nun Konkurrenz in der gleichen Gewichtsklasse für EA geben. Aber sowohl Vivendi als auch Activision waren vorher schon mehr als groß genug um Spiele zu entwickeln als auch zu vertreiben. Warum sollte dann eine Fusion mehr und/oder bessere Spiele erbringen? Denn das ist es ja letztlich was mich als Kunde interessiert. Und bei Nintendo argumentierst du mit der Zielgruppe - was hat das mit der Größe des Anbieters zu tun? Zumal die sich bei den beiden Riesen überschneidet.
Nicht falsch verstehen - ich weiß noch nicht ob das negativ für mich als gamer ist. Ich weiß allerdings erst recht nicht was daran positiv sein soll. Und irgendwann wirds dann unheimlich bei so großen Big Playern. Was wäre wenn nun MS bei einem (ein wenig) einsteigt? Oder wenn Blizzard doch mal was ordentlich in den Sand setzt? Ob Vivendi in Frankreich die dann genauso weitermachen läßt?
Ich glaub bei so einer Fusion gehts um Synergieeffekte, um gebündelte Verhandlungsmacht mit Konsolenherrstellern, um einen gemeinsamen zukünftigen Onlinevertrieb (wie Steam), um Vermarktungsstrategien, um Gewinnoptimierung....
... und als letztes darum bessere Spiele rauszubringen.
unknown_18 schrieb am
Nö, total falsch. Mit der Fusion hat EA mächtige Konkurrenz gekriegt und gerade bei EA war das nötig. Da wo die beiden Firmen vorher einzeln waren, war die Konkurrenz nicht so wichtig wie jetzt.
Merke: Konkurrenz ist nicht gleich Konkurrenz. Nintendo ist auch in der gleichen Branche wie Sony und MS tätig und dennoch hat Nintendo praktisch keine Konkurrenz auf dem aktuellen Heimkonsolenmarkt, weil sie eben auf einer anderen Ebene innerhalb der Branche stehen. So stand EA bisher auch fast alleine auf einer Ebene, Ubisoft war da schon noch ein ganzes Stück weg. Jetzt hat EA Konkurrenz auf der gleichen Ebene.
schrieb am