von Julian Dasgupta,

gamescom: "Leipzig wird sich zurückziehen"

gamescom (Messen) von
gamescom (Messen) von - Bildquelle: Koelnmesse GmbH
Vor ein paar Tagen hatten Koelnmesse und BIU eine Verlegung des Termins der gamescom bekanntgegeben - die Veranstaltung soll nun im Zeitraum vom 19. bis zum 23. August stattfinden, nicht wie ursprünglich angekündigt im September. Ein Schelm, wer Böses dabei denkt, soll die Games Convention 2009 doch ebenfalls vom 19. bis zum 23. August ihre Pforten öffnen.

Das sei allerdings ein nicht geplanter "Unfall", versichert Oliver P. Kuhrt von der Koelnmesse gegenüber MCV, schließlich habe es doch keine anderen Ausweichtermine mehr gegeben. Die Terminüberschneidung würde aber nur Schwierigkeiten in "geringfügigem Maße" verursachen, da der Großteil der Industrie eh hinter der gamescom stehen würde. Der August sei nun mal besser für alle Beteiligten. Das allerdings hätte den Veranstaltern auch schon früher auffallen können.

Kuhrt legt gleich noch nach:

"Ich bin mir absolut sicher, dass Leipzig in zwei bis drei Monaten seinen Rückzug aus dem Markt bekanntgeben wird - weil dort niemand sein wird. Es besteht keine Chance, etwas zur gleichen Zeit wie die gamescom zu machen, da die ganze Branche Köln unterstützen wird."

Die Leipziger Messe könne gerne so viele Broschüren drucken, wie sie will, in ein paar Monaten werde sie sicherlich aufgeben. Das sieht man dort aber ganz anders: Wolfang Marzin, der Geschäftsführer des Konkurrenten, gibt sich kämpferisch:

"Bei Köln gibt es es immer irgendwelche Anpassungen bei den Terminen oder Zahlen. Das hier war nicht die letzte Änderung, die sie machen werden, und ich halte das nicht für professionell. Leipzig ist ein kompetenter und verlässlicher Partner für die Spielegemeinde."

Die gamescom existiere zum jetzigen Zeitpunkt nur als Marke und sei nicht mehr als eine Vision. Die Games Convention hingegen habe viele internationale Partner, die die Messe unterstützen würden. Marzin geht davon aus, dass es die Leipziger Expo noch mindestens fünf Jahre geben wird - der Markt werde dann entscheiden, wie es weitergeht, "nicht die gamescom." Das beste Konzept werde sich durchsetzen, und Leipzig habe das beste Konzept.


Kommentare

TNT.Achtung! schrieb am
wow jemand mit einsicht und ohne abgefuckt beleidigt zu sein. das erlebt man hier wirklich nicht oft ^^
wie erfolgreich eine videospielmesse wird hängt sicherlich auch nicht von den besucherzahlen ab, sondern wie gut die industrie ihre produkte präsentieren kann. sonst gäbe es ja heutzutage keine e3 mehr.
mal schauen was passieren wird. normalerweise sollte die industrie ja wissen, was zu tun ist, vorallem wenn man leipzig so den rücken kehrt, aber gerade die unterhaltungsindustrie hat in den letzten jahren sich vorallem durch merkbefreitheit hervorgetan.
Primerp12 schrieb am
TNT.Achtung! hat geschrieben:ich habe auch nie gesagt, daß die messe nach köln muss. rimerp wollte argumente haben, die hab ich ihn gegeben. jetzt weiß auch er, daß die messe in köln besser aufgehoben ist als in leipzig. :)
Ok OK ich geb mich ja geschlagen...zumindest in dem Punkt wo die Messe denn nun besser Aufgehoben ist.
Sagen wir also eher mal, wird Köln es besser machen können? Gerade die Punkte die Mikrobi so schön anführt sind ja recht bedenklich. Zwar mag die neue Messestadt Köln von allem mehr haben, jedoch erreicht man hier ja bekanntlich mehr Publikum. Es werden also sicher nicht nur 200.000 sein, je nach dem wie sich die Publisher aufteilen finde ich 500.000(schlagt mich wenn ich falsch liege) schon für realistisch. Ob da nicht auch die Gamescom Probleme mit Infrastruktur, Hotels, Platz und Standmieten bekommt ist also die Frage. Allerdings wird man des wohl erst nach der Messe wirklich abschätzen können.
Warten wir also erstmal ab wie sich die Publisher auf die beiden Messen Verteilen. Weiß zufällig jemand wann die dieses Jahr bei der GC so ungefähr feststanden?
mdf Primer
TNT.Achtung! schrieb am
ich habe auch nie gesagt, daß die messe nach köln muss. rimerp wollte argumente haben, die hab ich ihn gegeben. jetzt weiß auch er, daß die messe in köln besser aufgehoben ist als in leipzig. :)
Mikrobi schrieb am
Also auch wenn ich "Ossi" bin (schon traurig das man diese Trennung immer wieder als Argument heraus holt) geb ich TNT bei vielen Punkten Recht aber die Frage warum spielt in dem Thema eigentlich keine echte Rolle sondern mitlerweile geht es um die Art und Weise wie es von statten geht.
Aber ein paar Sätze will ich dann doch darüber verlieren. Logisch wollten die Publisher die schon in Köln oder Umgebung sitzen ihre Kosten minimieren - was also lege näher als eine Messe in Köln. Klar ist auch das man viel mehr potentielle Besucher im Einzugsbereich hat was wiederum mehr Kohle für den Messeveranstalter bringt. Das wiederum wäre sicherlich ein Argument von den Publishern ---> wir (also die BIU) bringen die Messe nach Köln und dafür kommt ihr uns mit den Gebühren entgegen weil ja mehr Einnahmen da sind (ist zwar Spekulation meinerseits aber wie heißt es so schön "eine Hand wäscht die andere"). So weit ist der Schritt nach Köln zu gehen auch verständlich nur leider wurde seitens der BIU und der Messe Köln vergessen das man lieber mal die Tatsachen auf den Tisch packt anstatt irgendwelche Gründe anzubringen die teilweise schon lächerlich sind. Bestes Beispiel ist dabei die Ankündigung das die Messe nach Köln geht weil in Leipzig zu wenig Platz ist - komischer Weise werden in Köln nur bestimmte Hallen genutzt und diese bieten quasi kaum mehr Platz. Da bin ich mal gespannt was die ganzen Nögler die über den Platzmangel in Leipzig gejammert haben dann über Köln sagen oder ob ihnen dann ihr Stolz zu groß ist um den Fehler zuzugeben.
Übrigens der Punkt das eine Messe an einem Ort sein muss wo auch die größten Anbieter angesiedelt sind ist etwas weit her geholt schließlich sind die Städte Genf oder Frankfurt nicht unbedingt dafür bekannt das viele Auto-Firmen dort zu Hause sind.
Alles in allem haben ein paar große Firmen ihr Machtpotential ausgenutzt um Kosten zu sparen bzw mehr Gewinn zu erzielen (irgendwie kommt mir das bekannt vor siehe das Bankenfiasko und wo es...
TNT.Achtung! schrieb am
immer diese autovergleiche. da kannste gleich ein "fail" vorsetzen.
fast jede großstadt auf dieser welt hat mindestens ein automobilwerk. köln hat ja sogar ein eigenes formel-1 team, deswegen sind wir aber noch lange keine f1 metropole ^^
wenn aber in einer stadt die hauptsitze von einigen der größten autohersteller des kontinentes wären, dann kann man diese stadt sehr wohl als zentrum für den industriezweig eben dieses kontinentes betrachten.
stuttgart z.b. ist eine autostadt und ein autozentrum, genauso wie köln dasselbe jetzt für die europäische videospiel industrie ist.
ich finde es aber toll, daß du immerhin die wcg als argument anerkennst. das heisst selbst aus deiner sicht bevorzugst du ja jetzt köln, oder hast du etwa auch ein argument für leipzig parat? ^^
schrieb am