von Mathias Oertel,

E3-Eindruck: Damnation



Es gibt Spiele, die kommen aus dem Nichts. Damnation, das Erstlingswerk von Blue Omega Entertainment gehört z.B. in diese Kategorie. Ursprünglich war das Projekt eine Unreal Modifikation, wurde bei einem von Epic Games ausgeschriebenen Wettbewerb mit einem Preis ausgezeichnet und der amerikanische, pardon: britische Traum konnte beginnen unter den Fittichen von Codemasters als Publisher, der mutig genug war, um zuzugreifen.

Dementsprechend wird der "vertikale Shooter" (O-Ton Blue Omega) von der Unreal Engine 3 angetrieben, die mit einigen Atem beraubenden Landschaftsaufnahmen schon beim ersten Start des Spieles zu begeistern weiß.
Das Besondere: Nahezu jedes Areal, das man am Anfang der umfangreichen Levelarchitektur sieht, kann bzw. muss man erreichen, um die Missionziele zu lösen. Die Story, die sich in einer alternativen Vergangenheit abspielt, in der der amerikanische Bürgerkrieg eine andere Wendung genommen hat, ließ sich noch nicht auf Qualität überprüfen. Wichtig ist nur, dass der Spieler in der Rolle eines Rebellenanführers für die Befreiung sorgen muss.

Und der Weg dorthin ist mit haufenweise ballistischer Action mit zahlreichen Waffensystemen sowie ausufernder Akrobatik, die sich nicht nur darauf beschränkt, Schüssen aus dem Weg zu rollen - ganz im Gegenteil. Mit der Vertikalität, die Damnation erreicht, lässt man teils selbst Kletter- und Sprungerfahrene Spieleveteranen wie Lara Croft oder den persischen Prinzen deutlich hinter sich. Vor allem auch, da bei den dynamischen Hüpfereien niemals das Spieltempo gebremst wird. Immer wieder kam ich mir vor, als ob ich eine Mixtur aus einer Third-Person-Variante von Quake 3 und Marc Eckos Graffiti-Abenteuer "Getting Up" vor mir habe.

Während des gesamten Abenteuers, das nach Entwicklerangaben etwa 12 bis 15 Stunden dauern und sehr erzähllastig sein soll, habt ihr auch immer mindestens ein weiteres Mitglied der Peacemakers bei euch. Dieses nimmt zwar leider keine Befehle von euch entgegen, soll aber über eine ebenso ausgefeilte KI verfügen wie die Gegner, die im Übrigen auch die gleichen akrobatischen Fähigkeiten besitzen, so dass es z.B. keine Möglichkeit gibt, über Dächer zu entkommen. Allerdings kann die Koop-KI auch wahlweise jederzeit durch einen menschlichen Mitspieler ersetzt werden - in-and-out ist Standard in Damnation.



E3-Eindruck: Nach dem völlig anders gelagerten Neopets hat mich mit Damnation heute schon die zweite Überraschung vollkommen kalt erwischt. Die Jungs von Blue Omega haben die Unreal Engine 3 vollkommen im Griff und liefern eine Kulisse ab, von der sich manch anderer Shooter und einige Action-Adventure eine große Scheibe abschneiden können. Auch das auf Hochtouren laufende Spielprinzip mit seiner Mischung aus frenetischer Baller-Action und eindrucksvollen und wunderbar zum Tempo passenden Klettereien hat mich spontan angesprochen und extrem neugierig gemacht. Damnation ist vielleicht nicht der absolute Überflieger dieser E3, aber für mich eine der bislang positivsten, weil vollkommen unerwarteten Überraschungen...



Kommentare

dkwcman schrieb am
Ich brech zusammen! DAMNATION!
Ich hatte es für tot gehalten! Aber es ist zurück!
Die Mod damals war eine der besten für UT2004 (oder war's 2003? Oder war's überhaupt UT? Ach egal, DAMNATION! xD). Ich bin ÜBERAUS gespannt auf das fertige Spiel.
Dann war die E3 also doch nicht völlig umsonst xD
schrieb am