von Mathias Oertel,

E3-Eindruck: Dungeon Siege 3



Chris Taylor hat nicht nur mit der Total Annihilation-Serie oder Supreme Commander nachhaltig die Echtzeit-Strategie beeinflusst.  Er hat mit der Dungeon Siege-Reihe auch einen ambitionierten Versuch unternommen, dem Action-Rollenspiel neue Impulse zu geben. Mit Erfolg, denn nachdem lange Zeit nur Blizzards Teufelsjagd und mit Einschränkung das aus Deutschland stammende Sacred die Hack&Slayer verzücken konnte, machte die Premiere von Gas Powered Games im Jahr 2002 nicht nur mit einer interessanten Charakter-Entwicklung von sich reden. Und acht Jahre später?

Fokus auf Action

Mittlerweile ist Taylor nur noch in beratender Funktion tätig - die entwickelnde Hauptlast für Dungeon Siege 3 (ab 9,94€ bei kaufen) (DS3) liegt bei Obsidian. Und die Mannen um Feargus Urquhart wissen, dass die Fans eine hohe Erwartung haben, wenn der Titel Anfang 2011 für 360, PS3 und PC erscheint.
Zur Story wollte man zu diesem Zeitpunkt allerdings noch nichts sagen. Der Fokus während der Präsentation lag auf der Action sowie der Vorstellung der hauseigenen Onyx-Engine, die bei hier erstmalig zum Einsatz kommt.



Und die kann sich sehen lassen: Die gezeigten Abschnitte (gespielt wurde die 360-Version) überzeugten mit vielen Details und ansehnlichen Effekten, wirken aber abseits der solide inszenierten Kämpfe noch leblos. Der Übergang zwischen den Landschaften ist dank guter Streaming-Technologie nahtlos. Wie Urquhart betonte, müsse nur einmal zum Spielstart eine etwas längere Ladezeit in Kauf genommen werden, der Rest werde zügig nachgeladen. Dabei nutzt man diese Technik nicht nur, um durchaus beeindruckende Panoramen im Hintergrund zu zeichnen, sondern gibt dem Spieler ähnlich wie in Titan Quest die Möglichkeit, diese Landstriche nicht nur zu betrachten, sondern irgendwann zu betreten. Die Kamera ist übrigens deutlich dichter dran am Geschehen, lässt sich aber auch in eine klassische Position verschieben, die der isometrischen Ansicht der Vorgänger recht nahe kommt.

Bekannt und solide

Inhaltlich setzt man auf bekannte Actionrollenspiel-Mechaniken: Eingängige Kämpfe, unterschiedliche Charakterklassen (gezeigt wurde allerdings nur der Guardian) und natürlich den Sammeltrieb, der bei Dungeon-Hacks nicht fehlen darf. Die Kombos wirkten allerdings noch etwas generisch und ließen die Wucht vermissen, die z.B. bei Snowblinds Krieg im Norden beeindruckte - auch wenn die Unterschiede bei Benutzung von Zweihandwaffen oder der Schwert-/Schild-Kombinationen deutlich zu sehen waren und Hoffnung machen.



Das Dialog-System, bei dem Obsidians Bioware-Altlasten immer wieder positiv durchscheinen, und das Koop-Spiel, das jederzeit einen Aus- oder Einstieg ermöglicht, wirken sehr solide, müssen sich aber noch beweisen. Viel wird dabei auch von der Intensität der Boss-Kämpfe,  der Inventarstruktur, der Charakter-Entwicklung, der Figurenvielfalt sowie dem Austausch von Gegenständen im Koop-Spiel abhängen. Der Sprung vom "seriösen" Rollenspiel hin zum Hack&Slay scheint Obsidian gelungen zu sein - allerdings wirkte in der Präsentation vieles noch sehr herkömmlich.  Dennoch: Potenzial für einen erfolgreichen Neustart der Serie ist vorhanden.

E3-Eindruck: befriedigend



Kommentare

Lord_Zwiebel69 schrieb am
ich finde das hört sich nach einem guten titel an. jetz warten wir das erste video material mal ab und dann wird man ja sehen ob das spiel nur befriedigend wird oder vielleicht doch gut ;-) ich werds auf jeden fall weiter verfolgen
Arkune schrieb am
Ich schätze weil die Demo kurz war und man nicht selbst Hand anlegen durfte.
Ja ein Video wäre nett. Ich verstehe auch nicht warum z.B. Eidos was gegen das Video von Deus Ex HR hat. Sieht doch gut aus.
Aber ich schätze in einer Zeit in der die Leute den Unterschied zwischen Alpha und Release Candidate nicht mehr kennen muss man vorsichtig mit Bildmaterial zu einem Spiel sein das erst in einem Jahr oder so erscheint. Sonst hat man gleich nen Ruf weg...
Messenjah schrieb am
In dem Bericht werden kaum Negativpunkte genannt, und dennoch ist der Ersteindruck "befriedigend"??
Ich begreifs nicht, liefert doch zumindest irgendwelche gewichtigen Gründe dafür, wieso es vorerst als "befriedigend" eingestuft wird, denn so wie sich der Beitrag liest könnte man meinen, dass mindestens ein "gut" dabei rauskommen sollte.
KONNAITN schrieb am
4P|Bot hat geschrieben:Das Dialog-System, bei dem Obsidians Bioware-Altlasten immer wieder positiv durchscheinen
Kleine Anmerkung am Rande: Auch wenn es als Kompliment gemeint ist, laßt doch bitte mal die Verweise auf Bioware weg, wenn ihr über Obsidian schreibt. Ich habe den Eindruck, dass ich das hier ständig lese und da schwingt immer etwas von Meister und Schüler mit. Ich meine, ein Teil der Leute dort hat schon an Icewind Dale, Planescape Torment und Fallout 2 mitgearbeitet und sie haben auch bei NWN 2 gezeigt, dass sie den Dialogen in Bioware Spielen um wenig bis nichts nachstehen.
johndoe974405 schrieb am
Warum gibt es zu dem Spiel noch immer kein Ingamevideo wenns doch auf der E³ gezeigt wurde....?
schrieb am
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