Dungeon Siege 3
21.08.2010 10:51, Marcel Kleffmann

gc-Eindruck: Mehr Action und Story

Dungeon Siege 3 (ab 9,94€ bei kaufen) wird bekanntlich nicht mehr von Gas Powered Games unter der Federführung von Chris Taylor entwickelt, sondern von Obsidian Entertainment mit Beratung und Unterstützung der ursprünglichen Entwickler. Beim Publisher Square Enix konnten wir auf der gamescom einen Blick auf eine aktuelle PC-Version werfen, die übrigens mit dem Xbox 360-Gamepad gesteuert wurde; die klassische Maus/Tastatur-Steuerung soll ebenso funktionieren.

Mehr Story

Dungeon Siege 3 wird sich teilweise stark von den Vorgängern unterscheiden, wobei nicht alle Ideen dem Spielsystem zuträglich sind. Positiv ist zu vermerken, dass Obsidian mehr Wert auf Story und Charaktere legen will und es in den Dialogen Auswahlmöglichkeiten mit unterschiedlichen Konsequenzen geben wird. So können die in den Gesprächen ausgewählten Antworten den Ruf bei den Mitstreitern verändern oder Preise bei Händlern beeinflussen. Veränderungen im großen Maßstab sind angedacht, wurden vom Entwickler aber nur am Rande genannt. Die Dialoge selbst sind im Mass Effect-Stil gehalten, ohne letztendlich deren Qualität (Mimik, Gestik, etc.) zu erreichen. Im kooperativen Spielmodus darf übrigens nur derjenige, der das Spiel erstellt hat, die Gesprächsoptionen bestimmen. Mit dieser Fokussierung von Story und den Charakteren geht Dungeon Siege 3 einen anderen Weg als die Vorgänger, trotzdem soll es im Kern ein Hack&Slay bleiben...

Mehr Action

Die Kämpfe sind stärker auf das sinnvolle Einsetzen der Fertigkeiten und mehr auf Action ausgerichtet. Generell habt ihr vier Fähigkeiten (getreu der Gamepad-Buttons), die ihr zünden könnt, dann lädt sich eine Fokusleiste für Spezialangriffe auf und mit diesen Spezialangriffen bauen sich wiederum Power-Orbs auf, die weitere und besonders starke Attacken ermöglichen. Zudem hat jeder Charakter zwei Kampfhaltungen. So kann der Guardian (eine Art Paladin) mit Schwert und Schild ins Gefecht ziehen oder mit einem Zweihänder. Die Fähigkeiten verändern sich entsprechend der Kampfhaltung und generell sollen sich die Skills der Klassen untereinander ergänzen. Übrigens steigen die Charaktere nicht mehr direkt im Level auf, sondern die Fertigkeiten werden schrittweise ausgebaut.

Den stärkeren Action-Fokus unterstreicht zugleich die Kameraperspektive. Seid ihr alleine unterwegs, schwenkt die Kamera automatisch in eine Art Schulterperspektive und klebt förmlich am Charakter (die isometrische Ansicht ist dennoch vorhanden). Dadurch kommt die hübsch gestaltete Umgebung und die sehr farbenfrohe Welt besser zur Geltung.

Weniger Taktik und Management

Im Verlauf der Story-Kampagne schließen sich euch weitere Charaktere an; über die Anzahl schweigen sich die Entwickler derzeit aus, bisher waren nur zwei Personen gleichzeitig aktiv. Die von der Computerintelligenz gesteuerten Begleiter attackieren selbstständig. Das taktische Management der Mitstreiter bzw. der Party (ein reizvoller Aspekt aus Dungeon Siege) ist fast vollständig gestrichen worden. Die Charaktere verbessern zwar ihre Fertigkeiten und können mit Ausrüstung versehen werden, aber weder Positionen, Haltungen noch Angriffs-/Verhaltensmuster lassen sich festlegen. Dafür kann jeder Spieler sofort die Rolle des KI-Mitstreiters übernehmen und quasi "On-the-Fly" dazu stoßen. Im kooperativen Modus wechselt die Kamera übrigens automatisch in die isometrische Sicht.

Ansonsten gibt es in der Welt eine Art integriertes Navigationssystem. Wenn ihr mal nicht weiter wisst, drückt ihr auf eine Taste und schon wird der richtige Weg mit einer Spur aus Goldmünzen angezeigt; Welt- und Zonenkarten sind weiterhin geplant. Zahlreiche nützliche Gegenstände, die zufällig als Beute hinterlassen werden, sollen wie in den Vorgängern motivieren, aber das auf der Messe gezeigte Inventar-Interface war so ziemlich das umständlichste Modell, was ich seit längerer Zeit gesehen habe und lässt an der Entwickleraussage "Alle Versionen (PS3, Xbox 360 und PC) sollen mit gleicher Detail-Liebe entwickelt werden" zweifeln. Ein gescheites PC-Interface sieht jedenfalls nicht so verschachtelt und mit Scroll-Leisten überladen aus.

gc-Eindruck: befriedigend

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