von Paul Kautz,

GC-Eindruck: Need for Speed: Undercover

Mit Need for Speed: Undercover (ab 9,99€ bei kaufen) wollen die Entwickler zurück zu den Wurzeln. Wer sich jetzt schon die Hände reibt und sich auf Rasereien im Stil des erfolgreichen ersten Teils freut, wird jedoch enttäuscht. Denn die Wurzel sieht man bei EA mittlerweile wohl eher bei Need for Speed: Underground und Most Wanted.

Verfolgte man im letzten Teil Pro Street noch einen neuen Weg, die Serie mehr auf Realismus zu trimmen, geht man inhaltlich mit Undercover wieder einen Schritt zurück: So rast ihr als verdeckter Ermittler wieder durch eine offene Welt - in diesem Fall Tri-City Bay, in der drei geographisch unterschiedliche Städte zusammengefasst und durch ein Highway-System miteinander verbunden werden. Insgesamt wird das Straßennetzwerk im neuesten Teil über 130 Kilometer umfassen. Daneben soll auch die Hintergrundgeschichte wieder in den Vordergrund gerückt werden, wobei man sich nicht nur durch die Verpflichtung der Schauspielerin Maggie Q ("Mission Impossible III", "Stirb langsam 4.0"), sondern auch in Sachen Regie, Drehbuch und Videonachbearbeitung Hilfe aus Hollywood holt.

Inhaltlich erinnert Undercover bereits jetzt an Most Wanted oder Carbon, denn auch hier klappert ihr diverse Events ab, die von einfachen Rennen bis hin zum Autodiebstahl im Stil von "Nur noch 60 Sekunden" und Verfolgungsjagden mit den Cops reichen. Als neuen Modus präsentiert man die so genannten Highway-Battles, die im Grunde aber nichts anderes sind als die Canyon-Rennen in Carbon. Hier liefert ihr euch allerdings ein Duell auf einem überfüllten Highway und solltet den Abstand zum Vordermann entweder so gering wie möglich halten oder ihn im Idealfall überholen und anschließend davon rasen - der Windschatten macht's möglich! Habt ihr erst einen gewissen Abstand herausgefahren, ist das Rennen vorbei. Umgekehrt verliert ihr den Kampf, wenn ihr zu sehr hinterher hängt. Da der Verkehr auf der Piste zufällig generiert wird, müsst ihr zudem immer wieder mit Überraschungen rechnen und werdet eventuell in Unfälle verwickelt.

Gerade bei den Verfolgungsjagden mit Cops müsst ihr den Verkehr sogar regelrecht als Waffe einsetzen. Sorgt ihr für einen Crash, ist die Wahrscheinlichkeit recht hoch, dass auch eure Verfolger in den Unfall verwickelt werden und die Jagd abbrechen müssen. Im Vergleich zu den Vorgängern sollen die Cops im Spielverlauf deutlich zulegen und euch zunehmend das Leben schwer machen. Große Sorgen um euer Auto müsst ihr euch bei den rüden Rammattacken allerdings nicht machen, denn es gibt lediglich ein optisches Schadensmodell, das zwar ähnlich Pro Street für viele Kratzer und Beulen sorgt, aber das Fahrverhalten nicht negativ beeinflusst.

Um für filmreife Rennen und Verfolgungsjagden zu sorgen, hat man die Physik-Engine von Pro Street weiterentwickelt. Allerdings wurde das Fahrverhalten nicht weiter auf Realismus getrimmt, sondern in eine so genannte "Action Driving Physik-Engine" umgemodelt. Das Ergebnis: Ihr legt locker spektakuläre 180 Grad-Drehungen hin und driftet genau so spektakulär durch die Kurven wie in Hollywood-Filmen. Insgesamt soll Need for Speed: Undercover noch zugänglicher werden und dem Spieler das Gefühl vermitteln, in einem Actionstreifen mitzuspielen.

Ein Bestandteil darf bei Need for Speed seit Unterground nicht mehr fehlen: das Tuning. Auch für Undercover wollen die Entwickler wieder das volle Programm auffahren und lassen euch nicht nur das Aussehen mit Aufklebern, Felgen oder zig Lackvariationen, sondern auch die Leistung ordentlich aufbohren. Ebenfalls wieder mit dabei ist Autosculpt, mit dem ihr Teile wie die Motorhaube, Felgen oder Schweller nach eigenen Wünschen formen könnt.

Neben dem Storymodus, der euch mit mehreren Hundert Events über 30 Stunden lang unterhalten soll, werdet ihr auch wieder online durchstarten können. Leider wollten die Entwickler noch keine konkreten Informationen zu ihren Online-Plänen herausrücken - bleibt nur zu hoffen, dass sie dieses Mal einen stabilen Netzcode auf die Beine stellen können, denn die letzten beiden Teile waren aufgrund massiver Lags kaum spielbar.

Überhaupt sollte man dieses Mal vielleicht etwas mehr Feintuning in die Technik stecken:  Zwar sehen die Kulissen bereits jetzt gut aus und bieten nicht nur viel Abwechslung sowie verschiedene Bodenbeläge, doch laufen die Rennen gegen bis zu acht Teilnehmer noch nicht wirklich flüssig über den Bildschirm. Klar, wir haben auch nur eine recht frühe Fassung auf der Messe zu Gesicht bekommen. Aber wenn man sich die letzten Teile in Erinnerung ruft, die allesamt mit Framerate-Einbrüchen zu kämpfen hatte, will man den Entwicklern das Versprechen nicht mehr so einfach abnehmen, dass in der finalen Fassung alles flüssig laufen wird. Aber noch bleibt ja genügend Zeit für Optimierungen...

Eindruck: Ich bin ernüchtert aus der Präsentation von Need for Speed: Undercover gekommen. Warum geht EA denn wieder einen Schritt zurück? Warum muss die Raserei zwanghaft mit einer klischeehaften Story verknüpft werden? Gerade im direkten Vergleich zu Midnight Club: Los Angeles wird sich Undercover schwer tun, da Take Twos Tuning-Raser der Konkurrenz nach aktuellem Stand vor allem technisch auf und davon fährt. Bei Need for Speed bleibt dagegen nur die Hoffnung, dass man die technischen Probleme der Vergangenheit (Stichtwort: Framerate & Lags) mit dem jüngsten Ableger endlich in den Griff bekommt. Vielleicht kann die Serie dann auch wieder in höhere Wertungsregionen vorfahren, doch momentan hält sich meine Begeisterung über den spielerischen Rückschritt trotz hollywoodreifen Fahrmanövern noch in Grenzen.

Ersteindruck: befriedigend 


Kommentare

Der_Andere schrieb am
ronny_83 hat geschrieben:komisch, dass hier alle nur von dem ganzen tuning-piss sprechen, wenn sie die drei wörter "need for speed" in den mund nehmen.
Tja the new generation of gamer ;) NFS steht für edle Autos und abwechslungreiche Strecken. Heute anscheinend nicht mehr. Hauptsache fette Pimpautos und coole Sprüche. NFS1-4 waren alles klasse Spiele. Vor allem NFS4,das sehr abwechslunsgreiche Strecken geboten hat. NFS Porsche war ein Ausrutscher.NFS Hot Pursuit war wieder motivierend,wobei net so abwechslungreich.
NFS U war ein guter Neubeginn...doch ab NFS Underground 2 flachte das ganze schon ab..so dass ich die nachfolgenden NFS Spiele net mehr gezockt habe. NFS Pro Street hat ebenfalls nur noch gelangweilt. Von daher erwarte ich nicht viel vom neuen Teil,aber ich habe da so meine Hoffnung ;)
Sir Alex XXII schrieb am
Naja der gleiche Käse wie immer Most Wanted war ja ganz interssant aber wurde mir schnell langweilig. Habe danach auch keins der Spiele durchgespielt wurde mir alles zu schnell langweilig. Da nur noch fahren fahren fahren und null Story keine Abwechslung. So ist es seit der Underground Serie. Ich gebe zu ich bin ein Fan von NFS Porsche und das wird sich nicht ändern denn das macht mir immer noch Spaß, alles was danach kam nur Grafik pur und nichts dahinter. Könnte genau so gut als Tech Demo laufen lassen ala Crysis.
Naja jedem seine Meinung.
THX
MFG
Sir Alex XXII
h-g-butte-t schrieb am
Carbon und Pro Street waren der letzte Schrott ! NFSU und NFSU 2 waren die besten Teile der Serie ! ich hoffe es wird ne ne Mischung aus NFSU, NFSU2 und MW !
Speed 0f Sound schrieb am
Meiner meinung nach war Most Wnated der bisher beste NFS Teil und wenn EA die Lags und Framerate Probleme beheben kann werde ich mal einen Blick drauf werfen^^ Indem sinne: *Auf die Preview wart* xD
schrieb am
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