GCDC 2008
18.08.2008 11:01, Jörg Luibl

Kreativität in der Spielentwicklung?

Was steckt hinter dem kreativen Prozess in der Spielentwicklung? Und welche Rolle spielt die Kreativität überhaupt? Werden Kreativköpfe in der Branche gewürdigt? Wie entsteht eine Spielidee? Diese spannenden Fragen lockten viele Zuhörer in die Podiumsdiskussion zwischen Tom Putzki (Piranha Bytes-Gründer, Phenomedia-Mitgründer; jetzt Berater), Dino Dini (Kick Off-Vater) und Thierry Platon (französischer Entwickler).

Leider konnte die von Malte Behrmann (Rechtsanwalt, Mitgründer des deutschen GAME-Verbandes) moderierte Diskussion nicht ganz zum Kern der Sache vordringen, der auch die destruktiven Mechanismen der Branche themastisiert hätte. Dino Dini versuchte das Thema einzugrenzen und verglich den Spieldesignprozess mit dem geschickten Management von Einschränkungen, die von der gewählten Plattform (Kann ich meine Idee mit der Technik umsetzen?), dem Publisher (Kann man die Idee verkaufen?) und den eigenen Zielen (Ich will ein Fußballspiel mit authentischer Spielfeldgröße machen!) abhängen.

Außerdem behauptete er, dass sich der kreative Prozess heutzutage nicht von dem vor zehn oder zwanzig Jahren unterscheiden würde. Dem pflichtete auch Thierry Platon bei, der die Kreativität immer in den Händen einer kleinen talentierten Gruppe sieht, die sich gemeinsam in einem großen Team durchsetzen müsse. Tom Putzki betonte zwar, dass die Zeit der Ein-Mann-Entwicklung definitiv vorbei sei, aber bekräftigte das Entstehen kreativer Prozesse in kleinen Gruppen- anno dazumal sei auch die Idee zu Gothic in einem Bochumer Biergarten entstanden.

Leider blieb die Diskussionsrunde die Antwort auf die Frage schuldig, inwiefern die kreativen Leute innerhalb eines Teams gewürdigt werden. Erst zwei, drei Zuhörerfragen machten auch auf die Tatsache aufmerksam, dass kreative Prozesse heutzutage, und ganz im Gegensatz zu den Anfängen der Branche, oftmals von Zielgruppenanalysen oder Erlöszwängen, im Keim erstickt werden. Hier konnte dann auch Tom Putzki trotz der hehren Wertschätzung der Kreativität nicht umhin, auf die Regeln des Business aufmerksam zu machen - auch er habe diese erst "schmerzhaft lernen" müssen.

Der abschließende Rat des Franzosen an junge Entwickler munterte dann noch mal auf: "Follow your heart. Follow the business. It's a wonderful job."

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