von Jörg Luibl,

gc-Eindruck: Castlevania: Lords of Shadow

Castlevania: Lords of Shadow (Action-Adventure) von Konami
Castlevania: Lords of Shadow (Action-Adventure) von Konami - Bildquelle: Konami
Ein Held namens Gabriel, der mit zig Hieb-, Stich- und Schlagwaffen gegen das Böse auszieht? Action mit scharfen Klingen und riesigen Monstern, mit pompösen Zwischensequenzen und Komboketten? "A gigantic 3D-fantasy action epic adventure"? Was für eine mosntröse Worthülse! Das klingt ja verdächtig nach God of War, das als Hack`n Slay natürlich viele Nachahmer anzieht - darunter auch Dante`s Inferno.

Und es scheint so, als hätten auch die Japaner Lust auf europäische Finsternis: Ähnlich wie in Electronic Arts' Abenteuer soll auch Konamis 3D-Welt ein düsteres mittelalterliches Flair versprühen - es geht nach Südeuropa, in die finstere Zeit der Inquisition und Hexenverfolgung, die allerdings um Untote und Dämonen bereichert wird. Und das passt natürlich zum großen Namen Castlevania, der dem Projekt erst später hinzugefügt wurde.

Diese Tradition verpflichtet scheinbar so sehr, dass kein Geringerer als Hideo Kojima als Executive Producer fungiert. Für Lead-Designer Dan Cox und sein spanisches Team von Mercury Steam  bedeutete das zunächst etwas Schweiß auf der Stirn, wie er uns im Interview erzählte. Schließlich schaut ihm der Metal Gear-Vater über die Schultern, während er gleichzeitig von Millionen Castlevania-Ultras beobachtet wird. Cox betont jedoch, dass Kojima lediglich hier und da wertvolles Feedback gibt, was bestimmte Designelemente wie Charaktere angeht, aber nicht jeden Tag im Studio sei - über die Entwicklung wache er selbst. Und er sei sich im Klaren darüber, dass auch die alten Fans des Peitschenschwingers mit diesem neuen Ansatz unterhalten werden sollen.

Und was soll aus diesem Castlevania werden? Eines, das gewisse nostalgische Elemente der Vergangenheit berücksichtigt, aber eine ganz neue Richtung einschlägt. Man wolle keinen Abzieh-Actionhero erschaffen, sondern einen Helden mit Gefühlen, der in emotional packende Situationen gerät; schon zu Beginn verliert er seine Frau, die auf brutale Weise ermordet wird - die Story sei ihm sehr wichtig, sie soll aufwühlen, überraschen und zum Weiterspielen animieren. Man gehe auch hinsichtlich der Spielmechanik anders vor als etwa God of War betont er, denn man wolle erstens einen wesentlich langsameren Rhythmus mit Akrobatik und Rätseln anbieten und zweitens werden die Bosskämpfe gegen die Titanen im Gegensatz zu Kratos' Duellen komplett frei in Echtzeit ablaufen - ohne Zwischensequenzen mit Quick-Time-Reaktionen.

Cox geht allerdings auf einige Spieldetails ein: Man könne Peitsche und Dolch parallel nutzen und im Kampf kombiniert einsetzen. Auch beim Klettern wird die Peitsche eine große Rolle spielen, wenn man sie z.B. nutzt um an Simsen oder Balken zu schwingen; auch um Ecken kann sich der Held damit wuchten. Die Welt selbst soll zwar nicht offen sein, aber es soll immer mehrere Wege zum nächsten Ziel geben - Erkundungsreize sollen gerade durch das Erforschen dieser Routen entstehen sowie durch klassische Item- und Waffenjagd. Hinzu kommen Rätsel, einen Kontrapunkt zur Action setzen sollen.

Hört sich alles gut an, sieht hinsichtlich des Artdesigns auch vielversprechend aus. Und als Castlevania-Fan alter Schule habe ich kein Problem mit diesem neuen Ansatz; hauptsache, man hat den großen Namen nicht einfach in letzter Minute so über das projekt gestülpt, um es interessanter klingen zu lassen. Aber selbst wenn dem so sein sollte, bin ich nach diesem Gespräch mit Dan Cox neugieriger als zuvor. Schon in den ersten Trailern hinterlassen diese Kolosse ja einen klasse Eindruck. Aber trotz aller Lippenbekenntnisse bleibt dieses Castlevania immer noch eine finstere Unbekannte in Konamis Hinterhand; in Köln konnte man leider noch nichts spielen.

gc-Eindruck: gut



Kommentare

johndoe478604#4 schrieb am
Jörg hat geschrieben:...ohne Zwischensequenzen mit Quick-Time-Reaktionen.
Hat man anhand des Trailers erahnen können, doch eine offizielle Bestätigung steigert meine Vorfreude um ein vielfaches.
ico schrieb am
Das Spiel beobachte ich schon länger und wenn es nicht ganz total versaut wird am Ende werd ich es mir kaufen.
Fallraen schrieb am
Naja... hmm...
Das Game sieht lecker aus, und ich mag das Genre auch (DMC, GoW) Alles fein und Titanen in dem Genre - aber warum nennt man einen "neuen" Ansatz der kein Castlevania ist, dann Castlevania?
Wenn man sich in die Richtung bewegt, nimmt man doch nen neune Namen. Es geht sicher vielen so wie mir, die wenn sie ein Castlevania kaufen - auch das RPG/Jump'n Run wollen
a) Map Erkunden
b) Fähigkeiten Entdecken / Um weiterzukommen
c) Equip Sammeln
d) LvLn und dann iwann die anderen Modi daddeln... war schon immer so
und sollte auch irgendwie so bleiben, alles andere ist nunmal kein Castlevania. Wie auch immer; kaufen werd ichs mir trotzdem - wie schon gesagt, mag ich das DMC, GoW Genre... sieht ähnlich gut aus wie Dantes Inferno.
schrieb am
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