Warhammer 40.000: Space Marine
18.08.2010 10:36, Julian Dasgupta

gc-Eindruck: Held mit Haaren

"Nur um das gleich mal anfangs zu sagen: Unser Held, Titus, ist kein glatzköpfiger Space Marine - er hat Haare!" - sagt Raphael van Lierop und eröffnet die Präsentation von Warhammer 40.000: Space Marine (ab 7,99€ bei kaufen) . Die Demo beginnt mit einer Fadenkreuzsequenz, in der man aus einem Flugvehikel heraus mit einer stationären Kanone angreifende, mit Jetpacks ausgestattete Orks á la Moorhuhn vom Himmel holt. Die Invasion der Space Marines endet für unseren Protagonisten allerdings prompt, als das Flugzeug abgeschossen wird.

Das was man danach zu sehen bekommt, ist eine Mischung aus Third-Person-Shooter und Hack'n'-Slay-Spiel - insgesamt scheint das Ballerelement allerdings zu überwiegen. Nach und nach knöpft sich Titus mit seiner Knarre heranstürmende Orkhorden vor - wer ihm zu nahe rückt, wird flugs mit dem Chainsaw-Sword zerlegt. Wohlgemerkt im wahrsten Sinne des Wortes - bei WH 40K: Space Marine fliegen schon mal einzelne Körperteile samt passender Blutspritzer durch die Gegend.

Ein spezielles Cover-System gibt es nicht. Man habe das ausprobiert, sich aber dann bewusst dagegen entschieden. Zum einen hätte das nicht gut zusammen mit dem Nahkampf harmoniert, da Leute dann eher in der Deckung kleben bleiben würden. Zum anderen passe das nicht zu Relics Bild eines Space Marines. Der sei über zwei Meter groß, sei gut gerüstet und habe eine entsprechende Schlachtfeldpräsenz. Man habe nicht gewollt, dass sich Titus die ganze Zeit hinter einer Deckung versteckt, sondern eher wie ein Panzer in das Geschehen hineinwalzt.

Insgesamt wird es 15 Waffen geben. Charakterentwicklung findet in zweierlei Formen statt: Titus kann nach und nach ein paar neue Moves erlernen und beispielsweise per Bull-Rush in eine Gegnergruppe stürmen. Der Space Marine verbessert allerdings auch nach und nach den Umgang mit der jeweiligen Waffengattung, die er benutzt, und schaltet so neuen Funktionen frei. Der Plasma-Werfer gestattet so beispielsweise einen stärkeren Schuss per Aufladung. Es gebe zwar mehr Knarren im Spiel, dafür bieten die Nahkampfwaffen - Chainsaw-Sword, Power-Sword und Thunder-Hammer - allerdings mehr Moves bzw. Funktionen, die man so erwerben kann, merkt van Lierop an. Hinsichtlich eines Jump-Packs sagt van Lierop auf Nachfrage nur leicht schmunzelnd: "Dazu habe ich nichts gesagt."

Das Setting wirkt sowohl farblich als auch strukturell sehr stimmig. Die Architektur ist industriell geprägt, da es sich um einen Planeten handelt, auf dem vorwiegend Waffen produziert werden. Auch akustisch lassen die Entwickler nichts anbrennen. Die Story - die Space Marines müssen jenen Planeten zurückerobern - ist übrigens nicht direkt mit der Dawn of War-Reihe verknüpft. Relic denkt aber darüber nach, den Blood Ravens vielleicht ein kurzes Cameo zu verpassen oder sie anderweitig zu erwähnen.

Inhaltlich wirkt zumindest das Gezeigte gut, löst allerdings auch keine Euphorie aus. Orks sind naturgemäß keine Intelligenzbestien und stürmen stets mehr oder weniger direkt auf den Spieler zu. Wirklich fordernd wirkt das gründe Kanonen- bzw. Schwertfutter selten. Manche sind zwar mit einem Schild ausgestattet, der sie vor den kleineren Kalibern schützt - die grundsätzliche Verhaltensweise ist jedoch gleich. Ob man später auch gegen andere Arten von Gegnern antritt, wollte Relic nicht verraten. Neben dem bereits angesprochenen Fadenkreuzabschnitt gab es später außerdem noch einen Level zu sehen, der auf einem fahrenden Zug angesiedelt ist. Die Umsetzung ist keineswegs schlecht und bricht nicht mit dem Szenario - das Gefühl, dass manchmal beim Design nach Checklisten vorgegangen wurde, wird man aber nicht los. Es bleibt zu hoffen, dass Relic in anderen Bereichen des Spiels noch mit der einen oder anderen Überraschung aufwartet.

Das Studio ließ immerhin durchblicken, dass Space Marine Mehrspieler-Modi bietet und sich außerdem per Koop spielen lässt. Zu weiteren Details - z.B. der Anzahl der Teilnehmer im Koop-Modus - schwieg man sich allerdings aus.

Ersteindruck: gut

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