von Julian Dasgupta,

DJ-Zank: Activision verklagt

Dass manche Firmen im Falle von Konkurrenzprodukten mutmaßlich nicht allzu zimperlich vorgehen, scheint ein neuer Fall in Nordamerika zu zeigen: Dort nämlich haben Genius und Numark jetzt Activision und 7 Studios verklagt und werfen dem Duo vor, sich abgesprochen und die Entwicklung eines Genius-Titels namens Scratch DJ "sabotiert" zu haben, wie Gamasutra berichtet.

Die 7 Studios sollten das Spiel eigentlich für Genius produzieren, gerieten aber Ende des vergangenen Jahres in Verzug. Trotz der Verspätung erklärte sich Genius bereit, weiter vereinbarte Zahlungen nebst Boni für erreichte Meilensteine zu leisten, um dem in eine finanzielle Schieflage geratenen Team das Überleben zu ermöglichen und die Fertigstellung von Scratch DJ nicht zu gefährden.

Seit Anfang des Jahres hätten sich mehrere Publisher für das Produkt interessiert, ab Februar habe man auch mit Activision verhandelt, obwohl man ursprünglich dagegen war. Activision selbst ließ zu jenem Zeitpunkt schon an DJ Hero arbeiten, und als man erfuhr, dass es Verzögerungen in der Entwicklung gab, wurde das Angebot drastisch gesenkt. Der zuletzt gebotene Betrag hätte gerade mal die bisher von Genius getragenen Kosten beglichen, für die Marke habe Activision nichts zahlen wollen, da doch niemand Scratch kenne.

Nachdem Genius dankend abgelehnt hatte, sollen die Mannen um Kotick angemerkt haben, dass das Spiel vielleicht niemals erscheinen kann, falls es nicht von Activision vertrieben wird, da es wahrscheinlich sei, dass man gegen von Activision oder Konami gehaltene Patente verstößt. Im gleichen Zug schluckte der Publisher auch die 7 Studios, die nach der Übernahme plötzlich für Genius nicht akzeptable Forderungen stellten. So wollte das Team doppelt so viel Geld wie ursprünglich vereinbart und wünschte sich außerdem eine Vereinbarung, die vorsah, dass die Rechte an dem Spiel an 7 Studios übergehen sollen, falls die Zahlungen nicht fristgemäß eintreffen.

Angesichts jener Situation - einen Vertrag mit einem zu einem Konkurrenten gehörenden Studio neuverhandeln wollte man nicht - entschloss sich Genius dazu, die Zusammenarbeit zu beenden und sich mit Numark einen neuen Partner zu suchen. Jene Kündigung scheint 7 Studios bis dato aber zu ignorieren. So wartet Genius bis heute auf die letzten Versionen von Scratch DJ und neun Controller, die man dem Team zur Verfügung gestellt hatte. 7 Studios soll sogar den Wachschutz angewiesen haben, Vertretern von Genius den Zutritt zu verweigern.

Derzeit geht Genius davon aus, dass Scratch DJ im Herbst erscheinen wird - dann dürfte sich auch DJ Hero auf dem Weg in den Handel befinden.


Kommentare

karaokefreak! schrieb am
Tia, Activision dreht halt am Rad. Sieht man ja bereits an den übertrieben vielen Guitar Hero-Ablegern, die uns noch dieses Jahr heimsuchen ( GH Metallica, GH Smash Hits und GH 5) und zum Vollpreis abgejagt werden. Die Werden den markt noch zerstören...
Hunk schrieb am
Was für eine absurde Geschichte.
Nun müssen also die Gerichte den Sachverhalt klären.
Und ich befürchte, dass man zugunsten von Activision entscheiden wird.
Einfach weil Genius sich nicht vorab über die möglichen Patentverletzungen informiert hat.
Unverhältnismäßig bleibt es dennoch.
NeoAzard schrieb am
Odins son Thor hat geschrieben:keine ahnung wie oft ich es schon gesagt habe, aber ich kann activision nichtmehr leiden!
EA sind mir im vergleich 100 mal sympathischer geworden
EA brachte Dead Space, ab da hatten sie wieder mein Ansehen =)
Odins son Thor schrieb am
keine ahnung wie oft ich es schon gesagt habe, aber ich kann activision nichtmehr leiden!
EA sind mir im vergleich 100 mal sympathischer geworden
schrieb am