EinfachNurIch hat geschrieben:Irgendwie weiss ich jetzt nicht warum ID da irgendwas besonderes sein soll.
id Software haben mit Doom und Quake das Ego-Shooter-Genre definiert. Quake war der erste "richtige" 3D-Shooter. Der ultraschnelle Netzcode von Quake 2 war die Grundlage für das Aufkommen der MP-Shooters als eigenständiges Sub-Genre, als viele Leute noch mit Einwahlverbindungen online waren.
id Software haben Spielegeschichte geschrieben. Bei id Software herrschte eine Zeitlang genau die richtige Kombination aus Technik und Gamedesign-Kreativität.
Als jedoch nach und nach die Spiel-Designer (Romero, Hall et al.) die Firma verließen (die Reduktion von Quake 3 auf einen reinen MP-Shooter war eine direkte Folge dieses Aderlasses) und Carmack lieber echte Raketen ins All schiessen wollte anstatt bahnbrechenden Rendercode zu schreiben, da war id Software nur noch eine leere Hülle, die von der Vergangenheit lebt. Doom 3 und Rage zeigen das deutlich. Doom 3 ist ein perfektes Beispiel für langweiligen Copy&Paste-Horror, wenn einem nach einer Stunde Spielzeit die Horror-Ideen ausgehen, man aber trotz ums Verrecken das ganze Gameplay auf "Horror & Suspense" ausrichten will und Rage ist neben seinen technischen Unzulänglichkeiten der gescheiterte Versuch eine Art OpenWorld-Shooter zu machen, ohne dem Spieler jedoch tatsächlich die dafür nötigen Freiheiten einzuräumen.
Aus diesem Hintergrund ist Rage für viele id-Fans der letzte Nagel auf den Sarg. Lange Jahre in der Entwicklung, dennoch technisch unzulänglich und spielerisch zu beliebig. Und dann noch die arroganten Reaktionen seitens Hollenshead und Carmack auf die Kritik an Rage und die Geschichte einer einst großen Liebe
wird mit typischen Begleiterscheinungen einer Scheidung zu Grabe getragen.