SEGA
15.09.2008 16:12, Michael Krosta

Warum der Hardware-Ausstieg?

Im Interview mit The Guardian  erinnert sich der damalige Präsident von Sega of America und jetziger EA Sports-Boss Peter Moore an die Zeit zurück, als sich Sega dazu entschlossen hat, nach dem Dreamcast-Misserfolg aus dem Hardware-Geschäft auszusteigen und sich in Zukunft lieber auf die Software-Entwicklung zu konzentrieren. Doch warum?

"Dreamcast bedeutete 18 Monate voller Schmerzen, Herzattacken, Euphorie. Wir glaubten, wir hätten es geschafft", so Moore. "Doch dann kam die PlayStation...Und natürlich hat EA nichts veröffentlicht, was eine große Lücke hinterließ - nicht nur bei Sportspielen, sondern auch anderen Genres. Das führte zu einem Weihnachtsgeschäft, in dem wir nicht in der Lage waren, dort hin zu kommen, wo wir sein mussten - es lief nicht schlecht, aber wir konnten nicht diese gewisse kritische Masse erreichen."

Laut Moore waren die Vorgaben aus Japan so dermaßen drastisch hoch, dass sie nicht erfüllt werden konnten.

"Sega hatte die Wahl, mehr Geld rein zu stecken und dabei bankrott zu gehen, aber sie haben sich dafür entschieden, weiter zu leben, um weiter zu kämpfen."

Das Ende vom Lied: Am 31. Januar 2001 musste Peter Moore bekannt geben, dass Sega sich aus dem Hardware-Geschäft zurückziehen wird. Gleichzeitig musste man im Anschluss daran über den eigenen Schatten springen und bei den ehemaligen Mitbewerbern Sony und Nintendo nach Entwickler-Kits für deren Plattformen fragen.

"Am Ende hat es nicht funktioniert", gibt Moore zu. "Es war hart, aber es war eine tolle Zeit und ich habe niemals jemanden getroffen, der die Anschaffung der Dreamcast bereut hat."   

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