SEGA
24.02.2015 06:55, Benjamin Schmädig

Ehemaliger Geschäftsführer: "Sie haben offenbar 20 Jahre lang die falschen Entscheidungen getroffen"

Der frühere Geschäftsführer von Sega Amerika, Tom Kalinske, vermutet in einem Interview mit GamesIndustry, dass viele falsche Entscheidungen zu der Entlassung von 300 Mitarbeitern (wir berichteten) geführt haben.

Im Januar kündigte Sega an, sich stärker auf Online-Spiele am PC sowie mobile Titel zu konzentrieren. Das Unternehmen erwarb daraufhin Demiurge sowie Beteiligungen an weiteren Studios, in denen mobile Spiele entstehen (wir berichteten).

Laut Kalinske, der von 1990 bis 1996 für Sega of America tätig war, hätte es nicht dazu kommen müssen. Der ehemalige CEO ist sogar davon überzeugt, dass Sega heute noch mit Sony und Microsoft konkurrieren könnte.

"Es war nicht unvermeidlich [die aktuelle Situation, Anm. d. Red.]. [...] Aber sie haben offenbar 20 Jahre lang die falschen Entscheidungen getroffen", so Kalinske.

Eine der ersten dieser Entscheidungen war laut Kalinske eine Absage an Sony: Er und andere Sega-Verantwortliche hätten sich einst mit Sony darauf geeinigt, eine gemeinsame Hardware zu entwickeln. Die Kosten der Hardware hätten geteilt werden sollen und beiden Herstellern hätte eine Plattform zur Veröffentlichung ihrer Spiele zur Verfügung gestanden. Die Verantwortlichen hätten dem Projekt allerdings kein grünes Licht erteilt - "was ich als eine der dümmsten Entscheidungen emfpand, die in der Wirtschaftsgeschichte je getroffen wurden."

Immerhin: Ein guter Name sei nicht leicht zu Grabe zu tragen. Dummheit könne zwar selbst einer Marke wie Atari großen Schaden zufügen, doch wie Kalinske sagt: "Ich hoffe, mit Sega passiert nicht das Gleiche."

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