Duke Nukem Forever
18.05.2009 23:55, Julian Dasgupta

3D Realms lebt noch

Nach den ersten Gerüchten über das Ende von Duke Nukem Forever hatte sich 3D Realms eher wortkarg gegeben und nur in Foren einige Kommentare veröffentlicht, jetzt meldete sich das Studio, das auf der eigenen Webseite am 8. Mai immerhin eine Goodbye-Mitteilung veröffentlicht hatte, per Pressemitteilung zu Wort und verkündet: Man wolle einige Dinge richtigstellen.

Entgegen aller Behauptungen sei das Studio nicht geschlossen worden und werde auch nicht den Betrieb einstellen. Man besitze nach wie vor die Rechte an der Marke Duke Nukem. Man bedauere aber mitteilen zu müssen, dass das Team, das zuständig für die Entwicklung von Duke Nukem Forever war, aufgrund von Problemen bei der Finanzierung des Spiels entlassen werden musste. 3DR sei jetzt eine "deutlich kleinere" Firma, die aber weiterexistieren, und Spiele basierend auf jener Marke lizenzieren bzw. miterschaffen möchte.

Bis zum Juli 2008 habe Take-Two 3DR keinerlei Geld für einen Vertragsabschluss bezahlt oder andere Geldmittel zur Verfügung gestellt. Danach habe der Publisher allerdings 2,5 Mio. Dollar in Zusammenhang mit einem anderen, nicht angekündigten Projekt überwiesen.

Von den 12 Mio. Dollar, die Take-Two an Infogrames für die Übernahme der Publishingrechte an DNF gezahlt hatte, habe 3DR nichts gesehen, da man nicht in das Prozedere miteinbezogen worden war. GT Interactive - das Unternehmen hatte sich 1998 die Publishingrechte gesichert - habe seinerzeit für den Vertragsabschluss 400.000 Dollar gezahlt - dies sei das einzige Geld gewesen, das das Studio bis zum Juli 2008 von irgendeinem Publisher erhalten habe, so die Mitteilung. 3DR selbst habe über 20 Mio. Dollar in die Produktion von DNF investiert.

Im letzten Jahr habe man mit Take-Two über mögliche Zahlungen verhandelt, um den Shooter fertigstellen zu können. Gleichzeitig habe man es auch geschafft, die Milestones zu erreichen, auf die sich beide Parteien geeinigt hatten. Dem Publisher sei bewusst gewesen, dass die Arbeiten an DNF ohne jene Mittel nicht abgeschlossen werden würden. Nach einigen Monaten am Verhandlungstisch hätte Take-Two plötzlich das Angebot geändert und auf Bedingungen bestanden, die für 3DR aus "vielen Gründen" nicht akzeptabel gewesen seien. Es hätte keine Vorauszahlungen gegegeben, kein Minimalbeträge und keinerlei Garantie, dass die Produktion abgeschlossen werden könnte. Aus Sicht 3DRs habe das Unternehmen versucht, sich die Marke Duke Nukem in einem Ausverkauf unter den Nagel zu reißen. Die Gespräche seien schließlich am 4. Mai abgebrochen worden, ohne dass eine Einigung erreicht werden konnte.

Zur Klage Take-Twos könne man sich noch nicht genauer äußern, da es sich um ein laufendes Verfahren handelt. Man sei aber überzeugt davon, dass es keine wirkliche Grundlage dafür gibt - das ganze sei eine "Rabaukentaktik", um sich die Rechte an der Marke anzueignen. 3DR werde sich vehement zur Wehr setzen.

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