Six Days in Fallujah
27.04.2009 10:44, Julian Dasgupta

Zu heiß für Konami

Vor knapp drei Wochen hatten Konami und Atomic Games Six Days in Fallujah angekündigt. Das Spiel dreht sich um die Gefechte in der irakischen Stadt im Jahr 2004, bei denen insgesamt 38 US-Marines und schätzungsweise über 1200 Aufständische und Zivilisten ums Leben kamen. Man warb mit einem hohen Grad an Realismus, habe man sich doch mit Soldaten, Zivilisten und gar Aufständischen beraten, um ein authentisches Bild der Situation zu vermitteln.

Dabei hatte der Publisher aber wohl unterschätzt, wie kontrovers das Spiel in den USA aufgenommen werden würde, schließlich ist der 'War on Terror' - in Regierungskreisen neuerdings nur noch als 'Oversea Contingency Operations' bezeichnet - noch nicht vorüber, die Erinnerungen wohl noch zu frisch. Der Hersteller verwies wiederholt darauf, dass Soldaten in beratender Funktion involviert seien in die Entwicklung; ein Schutzschild, der sich als ineffizient erwies, zumal erste Previews nahelegten, dass es sich um einen recht herkömmlichen Shooter handeln dürfte, der dem Realismusanspruch nicht wirklich gerecht zu werden schien.

Konami zog jetzt die Konsequenzen aus dem, was zu einem PR-Debakel in den USA zu werden drohte: Aufgrund der allgemeinen Reaktionen und vieler Meinungen, die man per Telefon und Email erhielt, habe man sich dazu entschieden, das Spiel nicht zu veröffentlichen. Unklar ist, ob Atomic Games Six Days in Fallujah jetzt bei einem anderen Publisher unterbringen können wird. Zumindest die größeren Hersteller dürften angesichts der Debatte die Finger von dem Titel lassen.

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