von Benjamin Schmädig,

E3-Eindruck: Brink

Brink (Shooter) von Bethesda Softworks
Brink (Shooter) von Bethesda Softworks - Bildquelle: Bethesda Softworks


Auf Brink (ab 6,63€ bei kaufen) bin ich bereits seit der letzten GamesCom gespannt - hier geht's zu unserem gc-Eindruck. Immerhin versprechen die Enemy Territory-Macher weder einen gewöhnlichen Solo- oder Mehrspieler-Shooter noch reden sie von der populären kooperativen Action im Stil von Gears of War oder Army of Two. Stattdessen kämpft man sich entweder als Gesetzeshüter oder als Rebell durch eine von zwei Kampagnen. Jede Mission ist dabei ein Einsatz, in dem acht Kämpfer der eigenen Seite gegen acht Kämpfer der Gegenseite antreten. Der Clou: Jeder der KI-Kameraden und -Gegner kann jederzeit von einem menschlichen Spieler übernommen werden - der Übergang soll nahtlos sein.

Alleine oder gemeinsam?

Selbstverständlich darf man auch der Kampagne eines Freundes oder Fremden beitreten, kann außerdem komplett solo spielen, nur Freunden den Zugang erlauben sowie mit beliebig vielen Spielern gegen ausschließlich vom Programm gesteuerte Feinde antreten. Jedem Spieler gehört dabei ein Charakter, dem er mit zunehmender Erfahrung neue Fähigkeiten verleiht und Erweiterungen für Waffen besorgt. Allerdings kann selbst ein Veteran höchstens drei Fähigkeiten in den Kampf mitnehmen, um das Gleichgewicht nicht durcheinander zu bringen. Dabei gibt es verschiedene Klassen: Techniker, Sanitäter oder Agenten etwa, die neben den allgemeinen Fähigkeiten auch klassenspezifische nutzen dürfen. Agenten können dem eigenen Team etwa 30 Sekunden lang die Positionen aller Gegner anzeigen, wenn sie den Funkverkehr eines Toten abhören. Und sie können sich als ein Feind tarnen, so lange sie nicht schießen oder eine Aktion ausführen. Ausgesprochen fies: Sie können einem Feind eine Granate anhängen, die er nicht selbst, sondern nur einer seiner Kameraden entfernen kann...



Der Mediziner kann sich hingegen selbst verarzten; im Normalfall braucht man dafür einen Helfer. Eine Hilfe, die wiederum jeder Charakter wählen kann, ist eine Anzeige der Richtung, aus der sich ein Feind nähert. Alleine dadurch gewinnt man kein Gefecht, verschafft sich aber eventuell einen Zeitvorteil. Auch der Schulterblick beim Ausführen längerer Aktionen ist praktisch, weil man so sieht, ob man vielleicht entdeckt wurde und in Gefahr ist. Überhaupt haben die Entwickler mitgedacht, denn während man z.B. einen Computer hackt, kann man sich in einem kleinen Radius weiter bewegen, kommt aber nicht über diese Grenze hinaus, so lange man die Aktionstaste gedrückt hält. Damit bricht man die Aktion durch einen falschen Schritt nicht aus Versehen ab.

Der Automatiksprung

Auf der E3 hatten wir das erste Mal die Gelegenheit, Brink zu spielen, u.a. das Tutorial, bei dem in einer Art Übungshalle das Spiel erklärt wird. Das ist deshalb wichtig, weil sich Brink vor allem durch zwei Mechaniken auszeichnet: Per Knopfdruck springt oder klettert man automatisch zu dem anvisierten Ziel, falls dieses erreichbar ist. Hier findet ihr einen Eintrag ins Entwicklertagebuch zu dem Prinzip. Nach einigen Versuchen geht das Prinzip wunderbar flott von der Hand und trägt dazu bei, dass man sich ganz auf die Schusswechsel konzentrieren kann. Wichtig hierbei: Wer einen schweren Körperbau wählt, kann zwar mächtige Waffen tragen, ist aber weniger agil. Umgekehrt gilt natürlich das Gegenteil, während normale Charaktere einen Kompromiss eingehen. Die Wahl der Figur hat dabei aber nichts mit der Charakterentwicklung zu tun.



Apropos Charakter: Die zweite Besonderheit ist die Tatsache, dass niemand das Hauptziel erledigen muss - stattdessen dürfen alle Mitspieler jederzeit aus verschiedenen Aufgaben wählen. Ein Pfeil gibt dabei ähnlich wie in BioShock den Weg zum Ziel vor. Je schwerer die Mission, desto mehr Erfahrungspunkte winken als Belohnung. Und weil vor allem Teamplay belohnt werden soll, werden alle Erfolge, die dem Team helfen besser belohnt als Einzelgänger-Aktionen. Das Kreismenü, auf dem die Missionen jederzeit gewechselt werden können, denkt sogar mit, denn sobald ein Mitspieler einen wichtiges Ziel akzeptiert, erhält jeder seiner Kameraden eine dazugehörige Aufgabe, die seiner Charakterklasse entspricht. Es hebt das Hauptziel außerdem farbig hervor und stellt Missionen, für die es verhältnismäßig viele Erfahrungspunkte gibt, größer dar als weniger ertragreiche Aufgaben.

Einer könnte also einen feindlichen Kommandoposten einnehmen, während der Rest die Basis stürmt. Ein Sanitäter könnte wiederum demjenigen medizinische Hilfe leisten, der sich um die Hauptmission kümmert - und schon wird er entsprechend belohnt. Das Heilen erfolgt übrigens denkbar einfach: Man muss verwundete Mitspieler lediglich mit der Aktionstaste anvisieren und schon führt man die der Klasse zugeordnete Aktion aus. Und was, wenn man die Klasse wechseln möchte? Dann tut man das einfach! An bestimmten Stationen darf man jederzeit seine Rolle im Team ändern. Der Wechsel erfolgt umgehend und man erhält im gleichen Zug die eigene für diese Klasse zusammengestellte Ausrüstung in die Hand.

Übung macht den Schnellsten

Praktisch ist übrigens die Tatsache, dass man einen anderen Spieler in dessen Tutorial begleiten kann, sobald man das eigene bestanden hat. Auf diese Weise können erfahrene Kämpfer Einsteigern unter die Schultern greifen. Und die Einführung hat zusammen mit weiteren von der Kampagne unabhängigen Levels noch eine weitere Funktion, denn in diesen Abschnitten kann man sich daran versuchen, eigene oder weltweite Bestzeiten zu schlagen, indem man möglichst schnell alle wichtigen Aufgaben erledigt.



Brink gefällt mir auch nach dem ersten Anspielen richtig gut! Das automatische Springen und Klettern über eine Aktionstaste geht schnell in Fleisch und Blut über - der Schwerpunkt liegt auf flotter Action, die jeder stets so gestalten kann wie er es sich wünscht. Belohnt werden aber vor allem Teamaktionen, so dass hoffentlich auch online stets alle Teammitglieder an einem Strang ziehen werden. Nicht zuletzt gefallen mir die Kulissen mit ihrem Mix aus schmutzigem Untergrund und schickem Zukunftsdesign. Das Drumherum scheint Brink jedenfalls ähnlich gut zu gelingen wie die offene Charakterentwicklung und der nahtlose Übergang von Solo- und Mehrspieler-Kampagne.

E3-Eindruck: sehr gut



Kommentare

EVIL_PEANUT schrieb am
wow das spiel hat ich bereits überzeugt, lange her seit spielen wie mw2, k&l2...
das einzige was mir sorgen macht das die 2 kampagnen zu kurz werden könnten^^
KingDingeLing87 schrieb am
Hörts sich doch nicht schlecht an.
Und was ich schon vom Spiel gesehen habe, gefällt mir auch schon sehr gut. :D
Jesterdance schrieb am
Cell Shading? Das Spiel hat keinerlei Cell-Shading. Es versucht zwar einen Comic-look nachzuahmen, aber Cell-Shading ist es nicht.
World of Warcraft hat auch Comiclook und benutzt kein Cell-Shading.
Skippofiler22 schrieb am
Ich bin gespannt, was aus diesem Cell-Shading-Shooter gemacht wird. Wenn die doch noch immer recht gewöhnungsbedürftige "Comicgrafik" einhergeht mit einem relativ komplexen Gameplay (viele Waffen, gute KI, viele Upgrademöglichkeiten mit einer gewissen Logik...), dann dürfte es sich gut verkaufen.
roman2 schrieb am
Joergslover hat geschrieben:
roman2 hat geschrieben:Hm, klingt bisher ein wenig wie eine Mischung aus ET: Quake Wars und TF2. Da ich beide Spiele genial finde, bin ich auf jeden Fall mal gespannt :)
Klingt eher wie eine Mischung aus Geil und Obergeil! 8)
Sag ich ja: ET:QW und TF2 :p
schrieb am
Brink
ab 6,63€ bei