von Benjamin Schmädig,

Molyneux: "Nicht bereit für Emotionen."

Milo and Kate (Simulation) von Microsoft
Milo and Kate (Simulation) von Microsoft - Bildquelle: Microsoft
Es ist einige Tage her, dass sich VG 24/7 auf der Game Developer's Conference mit Peter Molyneux unterhielt - kurz bevor er seine Position bei Microsoft aufgab. Der Entwickler, der sich inzwischen mit seinem eigenen Studio selbstständig gemacht hat, nennt in dieser Unterhaltung einen Grund, warum Milo and Kate letztlich eingestellt wurde.

Molyneux: "Das Problem war nicht unser Ehrgeiz. Es war weder der Ehrzeiz noch die Technologie. Ich glaube einfach nur, dass die Industrie noch nicht bereit ist für etwas, das sich um starke emotionale Bindungen dreht. Das eigentliche Problem, über das wir uns in zahlreichen Sitzungen unterhalten hatten, war die Suche nach einem Platz im Regal neben all den Computerspielen. [...] Es war das falsche Konzept für den aktuellen Stand der Industrie. Eines Tages wird sie sich vielleicht ändern. Aber jetzt ist es noch zu früh für ein Spiel, das die Freude darüber, etwas in einem Menschen zu bewegen, in den Mittelpunkt stellt."

Immerhin fügt Molyneux noch hinzu: "Vielleicht kommen wir später einmal darauf zurück."

"The problem with Milo wasn't the ambition. It wasn't the ambition or the technology; it was none of that. I just don’t think that this industry is ready for something as emotionally connecting as something like Milo. The real problem with Milo, and this is a problem we had lots of meetings over, was where it would be on the shelves next to all the computer games. It was just the wrong thing. It was the wrong concept for what this industry currently is. Maybe this industry one day won't be like that, but at this particular time, having a game that celebrates the joy of inspiring something and you feel this connection, this bond; it was the wrong time for that."

"Maybe we’ll revisit that later on."


Quelle: VG 24/7

Kommentare

johndoe713589 schrieb am
SardoNumspa hat geschrieben:Da hat das gute Peterle ganz Recht, was mich betrifft. Ich bin tatsächlich nicht bereit für so ein Kinder-Tamagotchi-KI-Techdemo-Dingens - losgelöst von einer vernünftigen spielerischen Einbindung. Und ich füge hinzu, ich hoffe doch stark, dass ich dafür auch nie bereit sein werde bzw. hoffentlich immer besseres zu tun haben werde. Sowas ist auf einer Messe natürlich kurzfristig immer interessant und spannend, aber ich hampel und fuchtel doch nicht in meinem Wohnzimmer vor der Mattscheibe rum, quassel ein virtuelles Kind voll und rede mir ein, dass dadurch allein eine starke soziale und emotionale Bindung entsteht. Jedenfalls tue ich das nicht, ohne ernsthaft über eine Selbst-Einweisung nachzudenken.
Wenn ich später mal im Altersheim und völlig vereinsamt bin, dann ist so ein virtueller KI-Freund sicher ne tolle Sache. Kann man dann mit angeln gehen, den Kopf tätscheln, ein "Werters Echte" durch den Fernseher reichen und von früher erzählen, als man noch reale Freunde hatte.

einsicht ist der erste schritt zur besserung
johndoe702031 schrieb am
Da hat das gute Peterle ganz Recht, was mich betrifft. Ich bin tatsächlich nicht bereit für so ein Kinder-Tamagotchi-KI-Techdemo-Dingens - losgelöst von einer vernünftigen spielerischen Einbindung. Und ich füge hinzu, ich hoffe doch stark, dass ich dafür auch nie bereit sein werde bzw. hoffentlich immer besseres zu tun haben werde. Sowas ist auf einer Messe natürlich kurzfristig immer interessant und spannend, aber ich hampel und fuchtel doch nicht in meinem Wohnzimmer vor der Mattscheibe rum, quassel ein virtuelles Kind voll und rede mir ein, dass dadurch allein eine starke soziale und emotionale Bindung entsteht. Jedenfalls tue ich das nicht, ohne ernsthaft über eine Selbst-Einweisung nachzudenken.
Wenn ich später mal im Altersheim und völlig vereinsamt bin, dann ist so ein virtueller KI-Freund sicher ne tolle Sache. Kann man dann mit angeln gehen, den Kopf tätscheln, ein "Werters Echte" durch den Fernseher reichen und von früher erzählen, als man noch reale Freunde hatte.
ChiefMayhemSoap schrieb am
bah, was für ein ätzender Quatschkopp der Molyneux doch ist... ich muss mich jedesmal schütteln, wenn ich was von dem lese oder höre.
Pyoro-2 schrieb am
Auch, aber gibt genug, die's "einfach so" spielen, "weil's halt alle anderen auch spielen". Da geht's weniger um's game, als so'ner Art interaktiver Raum zum "Abhängen" ^^
Aber das bezog sich ja sowieso darauf, dass das Tontaubenschießen in CoD "befriedigender" sein soll als anderswo ;)
Heruwath schrieb am
crewmate hat geschrieben: Du kackst also doch auf Vielfalt und forderst: "One Game 2 rule em all"
Ne lass mal. Modern Warfare war cool, aber ich hätte mal wieder Lust auf was anderes.
Bioshock Infinite und Time Splinters, hmm. :sabber: Oder sogar mal was Politisch Relevantes.
Nein ich "kacke" auf gar nichts. Aber vielleicht würde "one game 2 rule them all" uns zeigen, wie geil wir es eigentlich haben.
Pyoro-2 hat geschrieben: Naja, ich kenn ja durchaus ein oder zwei CoD Spieler, aber davon hab ich da noch nix gehört - hast du die 20 Millionen gefragt, wieso die CoD spielen? ;)
Ich denke mal wegen dem Spaß, oder warum würdest du ein Spiel spielen?
schrieb am