von Michael Krosta,

Tales of Monkey Island: Affige Abzocke?

Es ist schön, dass Telltale Games den liebenswerten Guybrush Threepwood mit Tales of Monkey Island auf den Bildschirm zurück bringt. Weniger schön ist dagegen die Preisgestaltung, mit der man sich die Rückkehr zur Affeninsel ordentlich was kosten lässt.

Während man sich in der Vergangenheit die Episoden von Spielen wie Sam & Max oder Wallace & Gormit einzeln für knapp zehn Euro kaufen konnte, gibt es Monkey Island anscheinend nur im Paket. So verlangt Telltale sowohl im eigenen Shop als auch über Steam schon bei der ersten Episode den vollen Kaufpreis von 32,99 Euro bzw. 34,95 Dollar. Folglich wird man dazu gezwungen, die vier Folge-Episoden und damit die Entwicklung bereits im Vorfeld mit zu zahlen. Sieht so etwa das Geschäftsmodell der Zukunft aus? Nur Freunde macht man sich damit sicher nicht...  


Kommentare

Raziel5000 schrieb am
Werde wohl eh auf die eingedeutschte Laden-Version warten. Finde das Geschäftsmodell allerdings interessant. Solange einem garantiert wird, dass die weiteren Teile früher oder später kommen.
ThePlake0815 schrieb am
Sir Richfield hat geschrieben: Dass die Entwicklungskosten im Vorfeld gedeckt sind ist aktuell bei jedem anderen Spiel so. Wie gesagt, dafür sind Publisher da!
Und denen traue ich einfach nicht. Die Gefahr, dass die (oder besser: andere) auf die Idee kommen und sagen "Super, das Spiel ist bezahlt, wo können wir sparen?" ist mir einfach zu hoch.
Seit Jahren werden Spiele technisch (und inhaltlich) immer schlechter, ich weiß nicht, wie da eine Verbesserung eintreten soll, indem man die Publisher VORHER bezahlt.
Ein Gothic 3 hätte das sicher nicht besser gemacht - im Gegenteil wahrscheinlich, denn JoWood hat die Schuld am (technisch) miesen Addon auf die Community geschoben, Abt. "Ihr wolltet das doch so früh wie möglich". Wenn Du ein Spiel jetzt bezahlst, wirst Du sicher auch irgendwann sagen "So, jetzt würde ich aber gerne mal was sehen!" Damit erhöhst Du dann den Druck auf die Entwickler und riskierst, dass die Qualität den Bach runter geht.
was er sagt... :Daumenlinks:
Sir Richfield schrieb am
NKassad hat geschrieben:Wer cool bleibt und ein wenig wartet kann die Sache ganz einfach überblicken in ein paar monaten und dann entscheiden ob es 30?(+- 5?) wert ist oder nicht.
Ja.. aber wenn das ALLE machen, geht dem Entwickler der Saft (Das Geld) nach der ersten Episode aus und die restlichen Episoden sind auch Essig.
Dann stehen dann die, die das System "so schlecht nicht finden" und "keine Abzocke sehen können" wieder hier im Forum und schreien, dass sie betrogen wurden.
Und gerade dieses "Bezahl mal im Voraus" Modell schreit danach, dass die Leute sich denken "NÖ! Kohle erst gegen Leistung" (Was eigentlich normal sein sollte...)
Den Publishern sind die ersten Wochen wichtig. Da kann das Spiel in der Bargain Bin laufen, wie es will, das interessiert die nicht mehr. Wenn das Spiel nicht zum Vollpreis soundso oft verkauft wird, war's ein Flop, der Name ist verbrannt, Friede seiner Asche.
(Diese Art zu denken verurteile ich übrigens auch auf's Schärfste, weil dann so Dinge wie Gothic 3 bei rauskommen. Name + Saisongeschäft = das muss JETZT raus, egal wie's aussieht)
Ich kann die Publisher verstehen - die gehen bei jedem Spiel in Vorleistung und müssen natürlich sehen, dass sie am Ende mit einem Plus raus kommen. Dafür sind Publisher ja da - kein Entwickler kann alleine für sich zu Hause sitzen und zwei/drei Jahre lang ein Spiel entwickeln, ohne das Geld reinkommt. Publisher finanzieren die derweil, sorgen sich darüber hinaus um das Marketing und die Verteilung. Für das Risiko dass sie dabei tragen wollen sie ein Mitspracherecht, was Inhalte (Schnitte für bestimmte Länder) betrifft, den Kopierschutz, die Deadline, etc. pp.
Hier fühle ich mich, als sollte das Risiko auf mich abgewälzt werden, allerdings ohne die Rechte. Ich soll jetzt Vorkasse leisten.
Ich bin kein Publisher, ich bin Kunde! So ein System würde ich nur unterstützen, wenn ich dem Entwickler das Geld direkt in die Finger drücken würde. Aber auch nur, wenn ich dann die QA sein kann.
Generell habe ich...
kibyde schrieb am
Weiß auch nicht, wo die Abzocke sein soll? Das "Risiko" ist einem beim Kauf ja bewusst. Außerdem können die folgenden Episoden sogar noch besser werden, wenn die Entwickler durch das "vorbestellen" der Serie sehen, dass die Kunden an der ganzen Reihe interessiert sind und die Entwicklungskosten schon im Vorfeld decken können.
Im Prinzip lief es bei Mount & Blade ebenso ab. Man konnte die Betaversion für einen geringeren Preis kaufen und hat so die Entwickler unterstützt. Rausgekommen ist ein fantastisches Spiel, welches ich immer noch häufig und gern spiele.
Cohaagen schrieb am
So, ich habe die erste Episode durch, und sie hat mir richtig gut gefallen.
Dass das Geschäftsmodell "Abzocke" sein soll, kann ich nicht nachvollziehen, immerhin machen die da kein Geheimnis raus, dass man jetzt die ganze Season bezahlt und die Kapitel dann in monatlichen Häppchen bekommt. Wem das nicht passt, der wartet halt bis alle Episoden erschienen sind und bekommt dann nach dem Kauf das komplette Spiel auf einmal. Und die Sorge, dass sich die restlichen Episoden ewig hinziehen (Half-Life 2 Episode 3) oder gar nicht erscheinen (Sin Episodes) ist bei Telltale äußerst unwahrscheinlich... die haben das Episodengeschäft im Griff wie keine andere Softwareschmiede und waren bisher auch immer pünktlich.
Und falls sich Telltale dazu entschließen sollte, bei ToMI die Episoden nicht einzeln anzubieten, habe ich vollstes Verständnis dafür. Es zeichnet sich jetzt bereits ab, dass man (im Gegensatz zu S&M oder W&G) in den folgenden Kapiteln das Vorwissen der bisherigen Handlung braucht (oder der Spielspaß ohne dieses Vorwissen zumindest beträchtlich geschmälert wird), so dann man möglichst verhindern sollte, dass Leute sich ein späteres Kapitel rauspicken (weil sie von dieser Episode soviel gutes gehört haben) und eine abgeschlossene Handlung erwarten.
schrieb am