Final Fantasy 14 Online: A Realm Reborn
31.08.2016 10:00, Jens Bischoff

Naoki Yoshida: "Damit Online-Rollenspiele weiter wachsen können, brauchen wir radikale Veränderungen im Spieldesign"

Zum dreijährigen Jubiläum von Final Fantasy 14 Online: A Realm Reborn blickt Entwicklungsleiter Naoki Yoshida bei develop nicht nur auf seine persönlichen Erfahrungen und Herausforderungen der Entwicklung von A Realm Reborn zurück, sondern macht auch Prognosen hinsichtlich der Zukunft und Entwicklung von Online-Rollenspielen im Allgemeinen. So sehe er Final Fantasy 14 etwa als das letzte MMORPG der World of Warcraft-Ära an. Damit das Genre weiter wachsen könne, brauche es seiner Meinung nach mehr radikale Veränderungen im Spieldesign, auch wenn dies wohl ein langwieriger Prozess sei.

Zudem würden viele meinen, dass es gerade im Hinblick auf die Einstellung von EverQuest Next wohl einfach nicht möglich sei, die Kreativität und Freiheit eines Minecraft in ein Online-Rollenspiel zu integrieren oder ein story-basiertes Open-World-Spiel wie The Witcher 3 online zu erschaffen. Mit den nötigen finanziellen Mitteln halte er diese Ambitionen jedoch für durchaus realistisch, nur würde sie eben kaum einer aufbringen. Allein für die grafische Qualität von Final Fantasy 14 seien riesige Mengen an Ressourcen aufgewendet worden; um aber auf die Stufe von CD Projekts Hexer zu kommen, ohne die inhaltliche Seite zu vernachlässigen, würde man noch viel mehr benötigen. Und diese Mehrkosten müssten sich wirtschaftlich natürlich auch rechnen.

Doch auch wenn es viel einfacher sei, ein Offline-Rollenspiel mit offener Spielwelt zu erschaffen und Fortsetzungen dafür zu produzieren, wolle er als nächstes trotzdem lieber wieder an einem Online-Rollenspiel arbeiten. Gegenüber MOBAs und Ego-Shootern könne ein MMORPG zudem wesentlich tiefer gehende Spielerfahrungen bieten. Allerdings setzte das auch einen sehr hohen Zeitaufwand voraus, den viele einfach nicht erbringen können. Daher brauche man möglichst schnelle Inhalte und Matchmaking-Systeme, was aber auch zu immer mehr Solo-Inhalten und dem Verlust von MMO-Elementen führen könnte.

Mit dem Gedanken an eine solche Zukunft hadere er zwar noch, aber dem Genre würden im nächsten Jahrzehnt auf jeden Fall schwere Zeiten bevorstehen. Final Fantasy 14 werde man wie den letzten Vertreter der aktuellen Generation behandeln und entsprechend weiterentwicklen. Die nächste Generation werde aber eine völlig neue Art von Online-Rollenspiel verkörpern, so Yoshida.

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