Battlefield 3
19.08.2011 18:00, Paul Kautz

gc-Eindruck: Seite an Seite!

64 Spieler. Das ist eine ganze Menge. Okay, MAG bot Platz für vier Mal so viele Teilnehmer, aber das wäre mir persönlich viel zuviel. Von der Xbox 360 und Battlefield: Bad Company 2 bin ich 24 Schützen gewohnt, und selbst das ist manchmal zuviel des Guten. Aber okay, die Karten da sind relativ überschaubar, was für Battlefield 3 (ab 5,61€ bei kaufen) (BF3) nicht gilt - zumindest nicht für die Map, die wir auf der Messe mit voller Teamzahl spielen konnten. Ein gigantisches Areal aus Wäldern, Wiesen, Baden, Hügeln, weiten Feldern, Häusern und Straßen. Fast schon zu gigantisch, denn Battlefield-typisch haben sich die dickeren Schlachten an einzelnen Punkten konzentriert. Wenn man nicht gerade auf einem Kollegen zurück ins Spiel fand oder ein in der Nähe befindlicher Rücksetzpunkt erobert war, war man schon mal mehrere Minuten mit gemütlichem Laufen beschäftigt, bevor es wieder mit M16, M-249 oder einem stabilen Messer zur Sache ging. Im Zweifelsfall hilft natürlich immer der Sprung ins Vehikel, um die Sohlen zu schonen - Panzer, Hubschrauber oder flotter Jeep standen zur Wahl.

Dass die PC-Version von BF3 umwerfend aussieht, habe ich bereits in meiner E3-Vorschau geschrieben - und daran hat sich auch nicht das Geringste geändert. Die Karte war ein wunderbar texturierter Traum in saftigem Grün, vielleicht sogar schon zu detailreich - ich habe schon bei BC2: Vietnam meine Schwierigkeiten, Feindesvolk in all dem deckungsreichen Buschwerk auszumachen, das war hier ganz ähnlich. Aber an dieser Stelle soll es nicht allzu ausführlich um die PC-Fassung gehen. Stattdessen widme ich mich jetzt der PS3-Version, die ich auf der gamescom erstmals anspielen konnte - die 360-Fassung war leider nicht verfügbar.

Mit dem Pad in der Hand drehte sich die Action nicht um möglichst hektische Mehrspielerschlachten, sondern um eine Kampagnen-Mission, die von zwei Spielern kooperativ angegangen werden durfte. Der Auftrag war einfach: Gebäude stürmen, Geisel befreien, in ein gepanzertes Fahrzeug verfrachten und darin möglichst heil aus der Stadt flüchten. Der erste Teil war noch leicht: Zusammen mit einem Kollegen betrat ich das mehrstöckige Gebäude. Ein ahnungslos herumstehender Gegner bekam meine gut geschliffene Klinge im Nacken zu spüren, zwei weitere wurden Opfer meiner schallgedämpften Pistole. Danach machte ich allerdings den Fehler, mitten im Nachladen einfach die Treppe hoch zu gehen. Zack, da erwartete mich ein Feind, der gerade mit seinem Messer herumspielte, das er mir mit Schmackes in die virtuelle Brust rammte - waaah, was für ein fieser Anblick! Im Mehrspielermodus hätte der Drecksack jetzt einen Kill und einen Batzen Punkte auf seinem Konto. In diesem Fall war ich allerdings, ganz der Chuck Norris, nur verletzt. Mein Koop-Partner hatte jetzt eine knappe Minute Zeit, mich zu finden und zu verarzten (was seinerseits ebenfalls ein paar Sekunden dauert) - währenddessen hielt ich ihm und mir weitere Angreifer mit der Pistole vom Hals. Ein paar Augenblicke später war ich wieder putzmunter, ein paar Ecken weiter warteten weitere Widersacher sowie die Geisel, die sich nach ihrer Befreiung selbständig eine Waffe schnappte und hinter uns her trottete.

Kaum waren wir unten und das Entführungsopfer sicher im Wagen verstaut, setzt sich der Konvoi in Bewegung - wir beiden musste nebenher traben und potenzielle Heckenschützen ausschalten. Die natürlich nicht lang auf sich warten ließen. Links, rechts, auf den Straßen, hinter Säulen, aus Fenstern, von Balkonen aus, es ging minutenlang mächtig zur Sache! Als endlich der letzte Scharfschütze leblos vor uns zu Boden sank, wurden wir angewiesen, die Geschütze von zwei Wagen zu besetzen. Kaum war das erledigt, fuhr die Kolonne schon wieder weiter. Was danach folgte, dürfte klar sein: Schon nach kurzer Zeit erschienen wieder an allen Ecken und Enden Feinde über Feinde, die von mächtigem MG-Feuer niedergemäht wurden. Und danach... war Schluss. Wir konnten die Mission leider nicht beenden, da jedem nur begrenzte Spielzeit zur Verfügung stand.

Ausblick:

Im normalen Mehrspielermodus wird Battlefield 3 für mich fraglos grandios wie immer: Wunderbar designte, dieses Mal teilweise sehr große Karten, exzellente Grafik (zumindest im Falle der PC-Version – die PS3-Fassung sah in Sachen Texturauflösung und Leveldetail deutlich schlechter aus), die gewohnt brachiale Zerstörbarkeit der Umgebung - ich freue mich tierisch darauf! Der Koop-Modus ist da ein sehr willkommenes Zuckerstück: Das Shooterrad wird dadurch kaum neu erfunden, aber das gemeinsame Angehen der Missionen ist für mich in jedem Spiel ein Zugewinn!

gc-Eindruck: ausgezeichnet

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