Microsoft
23.09.2008 11:45, Julian Dasgupta

Shelley über Ensemble-Schließung

Vor knapp zwei Wochen hatte Microsoft bekannt gegeben, dass die Ensemble Studios nach der Fertigstellung von Halo Wars geschlossen werden sollen. In einem Blog-Eintrag auf der offiziellen Webseite des Teams beschreibt Bruce Shelley nun, wie die Entwickler auf die Entscheidung reagiert haben.

"Mit großem Bedauern musste ich in den vergangenen Jahren die Schließung mehrerer guter Studios erwähnen, ich hätte es allerdings nie für möglich gehalten, dass die Ensemble Studios selbst irgendwann auf dieser Liste landen würden. Jeder bei uns im Studio war geschockt und ist sicherlich auch sehr enttäuscht, dass dies passieren wird. Ich glaube, wir dachten wir seien immun gegen dieses ganze Gerede über Schließungen, weil unsere veröffentlichten Spiele so gut liefen und so profitabel waren."

Auch habe man ein sehr talentiertes, kreatives und stabiles Team aufgebaut, welches nur eine geringe Mitarbeiterfluktuation hatte. Man habe geglaubt, eines der besten Studios weltweit zu sein. Was vielleicht auch wahr sei, allerdings sei Ensemble eben nicht Teil der Zukunftsplanungen Microsofts.

Es gebe wohl mehrere Gründe für die Maßnahme des Mutterkonzerns. Dort habe man die Ressourcen, die man benötigt hätte, um Ensemble in den kommenden Jahren zu unterstützen, lieber in andere Projekte investieren wollen. Außerdem sei das Studio in Sachen Pro-Kopf-Kosten wohl teurer gewesen als Teams wie Rare, Lionhead oder die Forza-Macher. Auch konnte man sich so gleich die Kosten für einen Umzug sparen - eigentlich war es angedacht gewesen, dass Ensemble in ein neues Büro wechselt. Zu guter Letzt würden die Spiele der anderen Studios wohl eher der Firmenstrategie entsprechen und profitabler sein können "als alles, was wir nach Halo Wars produziert hätten."

Die neue Führung bei Microsoft habe vor, die Microsoft Game Studios durchgängig gewinnträchtig zu machen, und Ensemble mit seinen höheren Personalkosten und Projekten passe nicht in das Schema.

Bis dato habe man niemanden entlassen müssen - alle Mitglieder des Teams stünden in Lohn und Brot bis zur Fertigstellung von Halo Wars. Einige der Entwickler würden wohl bei anderen Studios innerhalb Microsofts unterkommen; beispielsweise "im neuen Team in Redmond" -, andere würden wechseln oder sich dem neuen Studio anschließen, das Ensemble-Gründer Tony Goodman aufbauen wird. Der "Geist Ensembles" könne in der neuen Firma weiterleben, wenn alle zentralen Teammitglieder dort anheuern - und davon gehe er im Moment aus. Derzeit konzentriere man sich allerdings voll auf Halo Wars, "das letzte Hurra" des Studios.

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