Microsoft
20.03.2013 00:00, Julian Dasgupta

Xbox 720: Weitere Hinweise auf Online-Pflicht

Schon mehrfach hatte es Gerüchte gegeben, dass der Nachfolger der Xbox 360 möglicherweise eine dauerhafte Online-Verbindung voraussetzt. Ähnliches ist jetzt von VGLeaks zu hören. Dort hat man einen mutmaßlichen Blick in die Entwicklungsumgebung für das mit dem Codenamen Durango versehene Gerät werfen können. Das Magazin hatte schon im Vorfeld der PS4-Ankündigung diverse Daten zur Konsole nennen können, die sich später als richtig erwiesen.

Die Angaben in der XDK-Dokumentation scheinen das zu bestätigen, was schon häufig gemunkelt wurde: Wie auch Sonys kommende Konsole setzt Durango auf einen x64-basierten Prozessor, aller Wahrscheinlichkeit nach sogar die 8-Core-CPU, die auch in der Konkurrenz zum Einsatz kommt. Laut der Dokumente verspricht Microsoft eine deutliche einfachere Softwareentwicklung als bei der Xbox 360.

Die Konsole beherrscht verschiedene Power-Zustände, darunter auch einen Ruhezustand, aus dem sie deutlich fixer erwachen kann als bei einem echten Neustart. Auch heißt es: Die Konsole sei durchgehend an das Internet angebunden. Zusätzlich wird angemerkt: "Mit diesem 'Always on, always connected'-Design werden die Nutzer schnell und einfach ihr vernetztes Entertainmenterlebnis genießen, ohne darauf warten zu müssen, dass die Konsole neustartet oder Updates installiert."

Basierend auf den uns vorliegenden Informationen stimmen jene Dokumente und vergleichbare frühere Gerüchte. Quellen aus dem Umfeld dreier großer Hersteller - einige davon hatten uns auch Details zur PS4 verraten - haben uns gegenüber in den vergangenen Wochen unabhängig von einander durchblicken lassen, dass Durango im Gegensatz zu Sonys System wohl eine dauerhafte Internet-Verbindung benötigt. Ob das Gerät wie mancherorts gemutmaßt Gebraucht-Spiele blockt bzw. eine kostenpflichtige Neuaktivierung verlangt, konnte uns niemand endgültig bestätigen: Die softwaretechnischen Grundlagen seien vorhanden - ob Microsoft sie auch zwingend durchsetzt, war den Quellen aber unklar bzw. nicht bekannt.

Die VGLeaks-Dokumente erwähnen auch noch andere Infos, die bereits früher (teilweise auch von VGLeaks) durch die Gerüchteküche schwirrten: Durango wird standardmäßig mit einer neuen Version von Kinect ausgeliefert, die auch zwingend an das Gerät angeschlossen werden muss, damit die Konsole ihren Dienst verrichtet. Der Controller der Xbox 720 sei in jeder Hinsicht eine Verbesserung des 360-Gamepads, und wird per Funk mit der Konsole verbunden sein und sich durch eine niedrige Latenzzeit auszeichnen. Frühere Gerüchte hatten nahegelegt, dass Microsoft ein neues Funkprotokoll verwendet - die alten Controller würden sich demnach nicht an der neuen Konsole nutzen lassen. Last but not least: Auch in jenem Dokument ist von einem Blu-ray-Laufwerk die Rede. Spiele werden allerdings stets unausweichlich komplett auf der Festplatte installiert - die Disk würde danach nicht mehr benötigt. Was natürlich auch für eine Kontobindung der Software sprechen würde, da man die Disk ja sonst schließlich einfach weiterverkaufen, das Spiel aber weiter nutzen könnte. Bei The Verge hat man von eigenen Quellen ähnliche Infos gehört und sinniert: Die Frage sei nicht mehr, ob Microsoft über ein System gegen Gebraucht-Spiele nachdenkt - sondern, ob die Daten noch aktuell sind und Microsoft sich nicht mittlerweile umentschieden hat.

Spätestens auf der E3, vielleicht aber auch schon am 26. April wird Klarheit über einige der derzeit nur inoffiziell kursierenden Daten geschaffen werden: Dann dürfte Microsoft sein jüngstes System wohl vorstellen.

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